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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0014 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 14 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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ein Bild, das viel zur Lösung dieses schwierigen, bald so, bald so gedeuteten Typus beiträgt und uns sofort unserm eigentlichen Thema näherbringt. Dieses seltsame Bild zeigt, entsprechend den Gepflogenheiten der Rotmützen mit einer überraschenden Offenheit Dinge, die sonst weggelassen werden, da sie den Gelbmützen mit Recht ein Greuel sind, vergl. Fig. 4. Wir sehen in der Mitte in großer Figur Hva-§aii auf einem lehnstuhlartigen Pfühle sitzen, einen Rosenkranz mit den Fingern der linken Hand abzählend, während die etwas vorgestreckte Rechte einen kleinen weißen Sack hält, nach dem ein kleines nacktes Bübchen, sich hochreckend, tastend greift. Ein zweiter kleiner nackter Knabe sitzt schlummernd, den Kopf auf die rechte Hand 'stützend, hinter dem linken Arme des grinsend vor sich hinblickenden Arhat. Hinter dem rechten Arme des Arhat steht ein knorriges Bäumchen mit rosenartigen Blüten, zwischen dessen krummen Åstchen rebenartige Schlingpflanzen mit herabhängenden Träubchen auffallen. Ein kleiner nackter Knabe ist an dem Baume hochgeklettert, hat dabei, um nicht abzugleiten, den linken Arm in eine offene Verknotung des Bäumchens geschoben und sucht, sich nach rückwärts wendend und mit der Linken an einem abgestumpften Aste festhaltend, das Ende des untersten Zweiges zu erhaschen; er scheint sich nachher schaukeln zu wollen. Hinter ihm, im Hintergrunde, steht eine wunderbare große Blume mit zwei großen Schmetterlingen darauf, ein dritter nackter Knabe geht mit ausgebreiteten Armen darauf zu. Unmittelbar vor dem Arhat balgen sich zwei nackte Knäbchen, im Vordergrunde versucht ein anderes Knäbchen mit einem Apfel in der Rechten, die Rückseite dem Arhat zugewendet, einen Purzelbaum zu machen, während vor ihm ein viertes, ebenfalls einen Apfel in der Rechten haltendes Knäbchen ihm kauernd zusieht. Der Vordergrund des Bildes zeigt unter der linken Seite des Arhat die aufrecht stehenden gepanzerten Figuren zweier Lokapâlas, des Vai§ravana, des Dämons des Reichtums, durch seine Attribute, das Banner und das Ichneumon, sofort kenntlich und Virûpâksa, des Königs der Nâgas mit Schlangen um den rechten Arm und einem Edelstein in der hochgehobenen linken Hand.

Da das Bild, das uns beschäftigt, zu einer ganzen Serie der achtzehn Arhats gehört, sind nicht alle vier Lokapâlas unter Hva-§an abgebildet, sondern der Symmetrie halber zwei, offenbar bei Hva-§an weniger in Betracht kommende zu Dharmatrâta, dessen Darstellung für uns ohne Bedeutung ist, gestellt. Ober dem Arhat sind zwei Kar-ma-pa-Hierarchen abgebildet, leider ist die ursprüngliche Beschriftung auch auf dem Originalbilde so erloschen, daß die Namen nicht mehr mit Sicherheit festgestellt werden können. Was nun aber im Vordergrund vor den zwei Lokapâlas dargestellt ist, ist geradezu unerhört und löst das ganze Rätsel. Die ekelhafte Szene zerfällt in zwei Gruppen. Die oberste Gruppe, unmittelbar unter Hva§an und der Kindergruppe, zeigt einen Wolkenwirbel über einer breiten Blutlache, über der Blutlache zwei langbeinige Affen, welche die Pose des purzelbaumschlagenden Kindes grotesk nachmachen, aber so, daß sie, der eine mit dem einen, dem linken Fuße, der vordere aber mit beiden Füßen eine Schädelschale mit pyramidal aufwallendem Blut hochhalten. Vor dem anderen Affen liegt ein toter nackter Knabe, dem der Leib aufgerissen ist; der Affe hat gierig das Herz herausgeholt und verschlingt es. Betrachtet man den dahinter sich auftürmenden Wolkenwirbel genauer, so sieht man, wie sich daraus ein riesiges Dämonenhaupt bildet, besonders die Augen und die Partie, die den Mund und die stumpfe Nase bilden wird, sind klar zu erkennen. Hinter dieser Gruppe schleicht ein kleines dämonisches, hundeartiges Tier mit funkelnden Augen heran. Darunter sehen wir eine Gruppe von zwei in Galopp heranstürmenden Dämonen auf dunklen Pferden; beide dämonische Wesen sind von Wolkenwirbel umgeben. Die Beschriftung ist noch erhalten: ItV SKYO1H YAB YUM „der männliche Ksetrapâla (Schutzdämon des Arbeitsbereiches) mit seiner Sakti (weiblichen Energie). In der Tat ist die voranstürmende, hundeköpfige reitende Figur männlich, die nachfolgende, ebenfalls hundeköpfige, aber weiblich. Der männliche Dämon trägt ein langes Ärmelgewand, hält links einen großen Bogen in einem Pantherfellköcher und ein langes Schwert, rechts aber einen Pfeilköcher, er blickt rückwärts, eine Schädelschale, wie sie die Affen