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0032 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 32 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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werden muß; denn, wenn das oben Bemerkte richtig ist, muß die mit dem Halbkreis bezeichnete Serie genau das Gegenteil, die Sühne oder die Strafe des mit der Senkrechten eingeleiteten Teils der Inschriften enthalten. Merkwürdig ist dafür die kleine Kesselinschrift von Babylon (Fig. 36). Diese merkwürdigste aller Inschriften zerfällt deutlich in zwei Teile, am Anfang und am Ende flankieren sie drei sich wiederholende Hieroglyphen: ein Flügel, ein Schuh und ein unbekanntes Zeichen, in der Mitte steht eine zungenartige Hieroglyphe, die aufrechtstehend die Inschrift glatt halbiert. Ungewöhnlich sind in dieser Inschrift die Doppelzeichen verteilt, ja es erscheint noch der halbe Kreis größer, aber nicht wie sonst in der Richtung der Schrift, sondern auf den Spitzen stehend nicht weniger wie fünfmal und daneben noch etwas kleinere, durch eine Senkrechte geteilte Kreise. Diese geteilten Kreise sind dadurch sonderbar, daß sie nur im ersten Teil der Inschrift vorkommen und zwar eine etwas wirre Gruppe von großen und kleinen Hieroglyphen gewissermaßen umstellend, als deren Mittelpunkt das Zeichen kleine Senkrechte und Halbkreis erscheint, doch diesmal so, daß der Halbkreis mit der Öffnung nach vorne steht, also die Mundform der mittleren Figur der ersten Hieroglyphe der Inschrift Fig. 22 bietet. Sonst erscheint die Gruppe, welche die Kolonnen des Schlusses auf der andern Seite einleitet, stets so, daß die Mundform des Kreises, wenn man so will, umgedreht steht. Zusammengeschoben in der Vorstellung bilden also beide Formen des Doppelzeichens der beiden Seiten der Inschrift (Fig. 36) einen durch eine senkrechte Linie geteilten Kreis. Ohne uns noch mehr mit dieser interessanten Inschrift zunächst aufzuhalten, ziehen wir aus dem Beobachteten die Lehre, daß überall dieser Halbkreis so hergestellt werden muß, was bei der Methode Bustrophedon zu schreiben ja an sich naheliegt. Wir erhalten also als Lesesymbol des Königs und Richters einen durch eine Senkrechte geteilten Halbkreis, zweifellos ein Abbild der Sonne oder eines Sonnenringes, der durch eine Senkrechte in zwei Hälften geteilt ist. Was soll nun damit geschehen? Es ist beachtenswert, daß dieser Halbkreis auch so vorkommt, daß er auf andere Zeichen auf-

gesetzt oder davor schwebend erscheint. In den kursiven Inschriften ist freilich oft daraus ein bloßer Schnörkel geworden, der aber durch die voll ausgeführten Zeichen seine sichere Erklärung findet. Ist nun in einem solchen Falle ebenfalls ein Kreis zu konstruieren oder hat dies Zeichen des kleinen Halbkreises, der auf andere aufgesetzt usw. wird, irgendwelche Bedeutung, vielleicht die einer Intonation, eines Vokales? Dann muß auch der volle Kreis einen Lautwert haben und der geteilte ebenfalls und füglich die großen und kleinen Senkrechten ebenfalls.

Allein bevor wir Versuche machen, diesen Halbkreisen eine Bedeutung irgendwelcher Art beizulegen oder die geschlossenen geteilten Kreise zu verwenden, müssen wir ein Gebilde unter die Lupe nehmen, das mit leichten Varianten wiederholt zurVerwendung kam. Es findet sich diese Hieroglyphe in der Kesselinschrift Fig. 36, ferner in der Inschrift Fig. 27, Z. 2, 3, und endlich noch in der Inschrift Fig. 21, D. 2, A. 4. Aber es sind Unterschiede. Die erste Darstellung sind zwei senkrecht gestellte Bahnen, an die auf der abgewandten Seite vier Halbkreise angesetzt sind, die in der Mitte geteilt werden durch einen wagerechten Strich und einen fast parallel gehenden Schnörkel, auf Fig. 27 sind beide Bahnen noch umrandet, der wagerechte Strich aber breiter, der Vollhieroglyphe entsprechend und statt des Schnörkels hängen darunter zwei bandartige Streifen herab. Auf Fig. 21 ist beide Male nur eine, aber umrandete Bahn und zwischen den mittleren Halbkreisen ist eine Hacke eingeschlagen, deren Stiel nach unten hängt. In Fig. 27 sind die Halbkreise von einem Rand umgeben. Der Sinn dieser seltsamen Zeichen, die vier Kreise enthalten, wird klar durch eine Kombination, die sich dadurch herstellen läßt, daß man die Figuren umdreht, so daß die zwei Bahnen, die in der Schriftrichtung nach vorne liegen, den oberen Teil bilden. Es ergiebt sich daraus vor allem, daß wir in den beiden Bahnen den Himmel erkennen müssen und in den herabhängenden Halbscheiben können wir unmöglich jene Halbkreise wiederfinden, die sich als Lesezeichen zu einem geteilten Kreise schließen. Aber wir sehen daraus, daß es Fälle gibt, wo die Hieroglyphen nicht gerade umgedreht,