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0054 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 54 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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am Fuß, dann zwei ziegelartige, blattförmige, beiderseits eingekerbte Figuren. Dann erst wie ein Schlußwort das gesuchte Zeichen. Es ist unabweisbar, damit die Hieroglyphen in Beziehung zu setzen, die in Fig. 24, 25 unmittelbar folgen.

31.

Lassen wir die in der Inschrift (Fig. 29) erscheinenden Varianten einstweilen beiseite, da von dieser Inschrift nur das Mittelstück erhalten ist, so sehen wir in Fig. 24, 25 drei schon fast bekannte Symbole, hinter ihnen aber gründlich verschiedene Varianten. Klar ist schon nach dem eben Gesagten, daß es sich in Fig. 24 um aufsteigenden Rauch, einen Ofen und ein davor liegendes Kranium handelt, in Fig. 25 aber unter anderem nach dem dämonischen Gehörnzeichen um ein hingeworfenes, gespaltenes Schenkelstück, um das Gefäß, das wir oben neben der Blutlache sahen, wieder um ein Kranium und den Pfahl: also haben wir dieselben Anzeichen einer fürchterlichen Atmosphäre vor uns. Ich muß hier, da ich den Inhalt kenne und nur kenne, weil ich diesen Åußerlichkeiten folgte, auch so manches scheinbar ganz Nebensächliche, das aber doch der Erklärung bedarf, beachtete, einige prinzipielle Worte sagen. Wie ist es möglich, daß Figuren, wie dieses Fleischstück oder der aufkräuselnde Rauch, oder die groteske Fratze des mazerierten Schädels oder die hingeklatschte Blutlache, von anderen massenhaft vorkommenden Dingen nicht zu reden, die Kinder, unbeeinflußte Kinder, entsetzt sofort erkannten, nicht auch den Gelehrten, den Fachgelehrten, ebenso augenblicklich in ihrer abschreckenden Bedeutung klar sind? Woher kommt diese Blindheit? Mangelnder Formensinn, mangelnder Überblick durch Spezialitätenzüchterei ist die äußerliche Erscheinung einer beklagenswerten Kleinmeisterei, der Hauptgrund liegt tiefer. Ein einziges Wort genügt: maßlose Überschätzung des Orients. Diese maßlose Überschätzung einer uralten Pestatmosphäre, die überall in der Phantasie pompöse orientalische Kulturstaaten aufbaut mit tiefsinnigen, rührend schönen Religionen, die ausgerechnet uns helfen sollen, mächtige, geistvolle, humane Herrscherdynastien, unter deren mildem Szepter wundervolle Kunst-

blüten, unersetzbar schöne Literaturen, herrliche, gerechte Gesetzessammlungen und Verwaltungsnormen, denen gegenüber das Abendland sich beschämt zurückziehen muß, sich entwickelten, reiche Bibliotheken, allem Volk zugänglich, etwa wie die des Britischen Museums, ernstlich gepflegt wurden, diese maßlose Überschätzung führte die Schwärmer an völlig unwegsame Stellen, über die un-beeinflußte Menschen, die, selbst ohne die vielseitigen, mächtig anwachsenden Kenntnisse, hie und da zugucken und lachen. Und warum? Weil man das sucht, was man träumt, anderen vormacht und sogar in wertlosen Bilderbüchern „einem allgemeinen Leserkreise", wie das Wort heißt, zuführt. Und was tut der „allgemeine Leserkreis"? Es gibt zwei Schichten. Die einen, Halbgebildeten, fallen darauf herein und schwärmen, die andern, die Nichtverbildeten und die Ungebildeten, schneiden die Bilder heraus und lachen. Die Fachleute aber entdecken ihr Leben lang, wenn es gut geht, hie und da ein Suffix oder ein Präfix oder gar ein neues Königreich, also einen neuen Namen, und damit ist das Privilegium, allein zu orakeln, errungen. Schlußresultat so gut wie Null. Ein Resultat aber, das sofort das Privilegium wie ein Pallisadenzaun deckt und dem Ganzen einen tiefernsten, gewaltig imponierenden Eindruck schaffen soll, aber den Eindruck nicht erreicht, da sofort eine Konkurrenz einsetzt, die die Verpfählung zum Jubel der Außenstehenden herunterreißt, ist die Erfindung eines möglichst komplizierten Transskriptionssystems. Es ist damit eine Wissenschaft im Gange, die verschollene, ungehörte Sprachen lautlich so fixiert, daß man staunt, woher diese visionäre Kraft kommt, aber zugleich eine Wissenschaft, die, in idealen Sphären wandelnd, sich selbst genügt und die Augen dem behandelten Objekte gegenüber verschließt. Herbe Worte, gewiß, aber nötige; denn der Orient steht riesengroß vor uns und wir wollen ihn nicht kennen. Aber wir müssen ihn kennen. Die furchtbarste, uns gefährlichste Seite des Orients ist seine nach allen Seiten hin fast schulmäßig anerzogene Verlogenheit und Schönrednerei; daneben aber ist die uralte, uns völlig unerträgliche wüste Bigotterie, Unzucht und Grausamkeit unausrottbar. Wie ein einziges, alles zusammen-