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0057 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 57 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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von Fulgurationszauber auf ein anderes Volk hinweisen, als etwa die sogenannten Turanier und zwar auf ein bodenständiges, dem Ort der Inschrift nicht fernliegendes Volk, so fallen anscheinend mindestens alle die Stellen des Zamyâd-Yast fort, in denen von notorischen Turaniern und ihrem König die Rede ist; wir müssen also Stellen suchen, in denen dem Charakter von verhöhnten Feiglingen, die vor einem Stöckchen ausreißen, entsprechend nur von Fallenstellen, Verrat und Hinterlist gesprochen wird. Es ist nicht schwer eine solche zu finden, aber leider gehört gerade diese (Y. 19, 77) zu den dunkelsten und unverständlichsten, jedenfalls zu den unerklärten des merkwürdigen und kostbaren Textes. Fassen wir uns kurz, so muß diese Zeile, wie oben schon angedeutet, den Sinn haben, wie folgt: unter der Herrschaft eines grausamen, mörderischen Stierkopfteufels, der ein Blitzzauber-ritual als Religion hat, stellt sich ein rätselhafter, von Qualm umgebener Dämon ein, offenbar auf Grund von Menschenopfern, die vorher durch Kranien angedeutet sind, er erscheint gehörnt, der regierende Teufel fürchtet ihn, wendet ihm den Rücken, erhält die durch Spaltung der Scheibe angedeutete Weihe, unter Donner erfolgt eine Pfählung, Durchdringung, der Donner redet und hier setzt nun der Kopf eines Mannes ein, dessen Namen, Eigenart durch das Folgende so reichlich glossiert wird. Hier tritt offenbar der erst als Stierkopfteufel spezifizierte Dämon als Mensch, und, wie es scheint, im Sinne der Inschrift als historische Person auf. Es hängt also alles davon ab, den Namen und die Tätigkeit dieser Personen zu bestimmen. Wir haben schon oben auf Dahâka hingewiesen, andererseits aber auch zu den überraschenden Parallelen in den etruskischen Literaturresten (denn diese Vorstellungen kehren dort immer wieder) Bezug nehmen können. Da die ganze folgende Zeile (4) von dem gehörnten gestielten Gesicht an, über dem das Zeichen des Sprechers steht, diesen Kopf kommentieren muß, muß sie das enthalten, was die Stimme des Donners zu ihm sagte, oder aber es muß die Stimme des vom vom Blitz Durchdrungenen selbst sein, die das Phantom anredet und von ihm, ausgedrückt durch die zweite Donnerstimme in der Mitte

der Zeile, Bescheid erhält. Dieser Bescheid aber ist nach den Formen der Hieroglyphen zu urteilen, geradezu grauenvoll. Aber gegen Ende sehen wir das in Z. 3 durch den grotesk ausgestatteten Keil ausgedrückte dämonische Wesen, den Drachen, wie wir ihn oben nannten, eingeschlossen mit verschlossener Schnauze aufgepfählt. Es ist also zweifellos von Dahâka die Rede, der nach der Überlieferung von Ferîdun (eraetaona) überwunden und an den Berg Demavend gefesselt wurde. Urweltliche, gewaltige Dinge enthalten also diese merkwürdigen Inschriften, deren volle Bedeutung erst die folgenden Seiten geben mögen. Wenn wir nun auf dem bisher Beobachteten fußend uns umsehen, welche Stelle des Zamyâd-Yast hier sachlich in Betracht kommen könne, so fällt uns vor allem die rätselhafte Stelle 19, 49-50 auf. Dort wird von der dreimäuligen Schlange (Dahâka) gesagt, daß sie bei sich den Entschluß faßte, wenn sie großjährig wäre, die Erde als Rad zu benutzen, den Himmel zum Wagen zu machen, den Spenta Manyu aus dem leuchtenden Haus der himmlischen Stimme zu holen, und den bösen Geist Anra Manyu aus der Hölle. Mit einem Rad kann man aber keinen Wagen machen, also muß das Rad, die Scheibe des Rades, das Vehikel sein und der Himmel allein ein Wagen und der lichte Geist des himmlichen Hauses der Stimme muß mit dem ebenfalls herausgeholten bösen Geist aus der Hölle etwas gemeinsam zu vollbringen gezwungen werden durch den Drachen Dahâka. Es handelt sich also um einen magischen Vorgang, wobei die Erde als ein magischer Kreis benutzt wird und der Himmel, der zum Wagen, also selbst zum Vehikel wird, gezwungen werden soll, den lichten Geist, der offenbar donnern kann, zu stürzen und den Geist des Bösen emporzubringen. Also eine nur sprachlich leicht variierte Zaubermethode, wie sie die etruskischen Literaturreste bieten, nach denen jeden Tag eine Sonne stirbt, in brandigem Ring in die Unterwelt sinkt und von da aus am Morgen als neue Sonne wieder aufgeht. Diesen Vorgang will ein Zauberer, genannt der Drache Dahâka, durch Herstellung einer Scheibe auf der Erde erleichtern, vielleicht dabei den Zorn des lichten Geistes, der sich im Donner äußert, bannen und, wie wir