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0058 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 58 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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wohl aus der Parallele erwarten können, muß zur Versöhnung des Zornes im Kreise auf der Erde ein Opfer und zwar ein Menschenopfer gebracht werden. So hat die sonst rätselhafte Stelle Sinn und einen Sinn, der sich als richtig herausstellt. Wenn auch das im ZamyâdYast unmittelbar Folgende keinen rechten Übergang hat, der sich übrigens aus dem Folgenden leicht ergibt, so ist doch darin die Hauptsache erwähnt, nämlich, daß das himmlische Feuer (âtar) hinter dem Opferer d. h. dem Drachenteufel Dahâka aufflammt, ihn von rückwärts durchdringt, also gewissermaßen pfählt, und zum Maule wieder herauskommt. Genau dieselbe furchtbare Vorstellung ist uns aus den etruskischen Schriftresten geläufig; diese besessen machende Segnung durch die zürnende Sonne, die als Blitzfeuer herabkommt, wird dort durch das Symbol der Sonne, einen Ring mit Punkt in der Mitte O, ausgedrückt und heißt, da sie lebenverlängernd wirkt, das ewige U oder A. Von Dahâka wird in der Tat berichtet, daß er ein sehr langes Leben durch seinen furchtbaren Kult für sich erlangt habe. Obwohl die Hieroglyphen noch nicht reden zu uns, gewannen wir doch durch Anpassen offenbar der richtigen Vorstellung die nötige Basis zur Erzwingung der sprachlichen Seite; wir wissen nämlich endlich von zwei vollen Zeilen einer der wichtigsten Inschriften nicht nur, um was es sich handelt, sondern wir sehen auch, daß ein hochwichtiger Avesta-Text vorliegen muß, der durch unsere Hieroglyphen, obwohl er, so wie er überliefert ist, unerklärt und fast lächerlich ist, eine ganz außerordentliche Bedeutung erlangt hat, die die Avesta-Religion nicht etwa den Turaniern und ihrem Könige, sondern einem bestialischen Ritual bodenständigen Gesindels, als Erlöser-religion gegenüberstellt. Das ist der Hauptgewinn des bisher ganz äußerlich Erreichten, daß wir Ergänzendes und Erklärendes zu der uns überlieferten trostlosen Fassung dieser erhabenen Religionsbücher gewinnen. Und das bewahrheitet sich vollauf.

33.

Bevor wir die Lautwerte einsetzen in diese unerhörte Inschrift, die einmal gelöst, fast alles uns enthüllt, was wir zum Rest brauchen, wollen wir auch Z. 2 näher treten und ver-

suchen festzustellen, ob auch diese Zeile im Zamyâd-Yast ein Gegenstück hat. Wir sehen dort als auffallendste, so nicht mehr vorkommende Hieroglyphe Doppelkreuze und machten bereits die Beobachtung, daß Z. 5 mit einem einfachen Kreuz und dahinter folgendem Schädel beginnt, also sicher in dieser Kommentarpartie erklärende Auskunft zu erwarten ist, welche Personen die an den Doppelkreuzen hängenden, nur durch Linien angedeuteten Geopferten sind. Hier ist zu beachten, daß der Dämonenname erst gegen Schluß der Zeile auftritt und zwar so, daß er eine Variante bietet zu demselben doppelt vorkommenden Namen in Z. 1. Rein äußerlich ist der Hauptunterschied der, daß die vierte Hieroglyphe in Z. 1 in beiden Fällen eine nach unten in einen Erdschlund führende Treppe ist, während in Z. 2 dafür eine fast pfotenähnliche breite Flamme steht. Was uns aber Anhalt gibt, eine Stelle der Zamyâd-Yast hier zu suchen, ist der Umstand, daß, wie die aufgestellte Harpune, ein harpunenartig aufgestellter „spanischer Reiter" zeigt, von einem Hinterhalt, einer Falle die Rede sein muß. Wir können nach dem oben (26) Gesagten also als Inhalt der Zeile rein äußerlich annehmen, wie folgt. Die zwei zusammengeschobenen kleinen Kreuze, mit denen die Zeile beginnt, sind gefolgt von einem sich kräuselnden Rauchwölkchen, auf das ein Stierkopf und ein Eselskopf folgen, beide in Begleitung eines Hieroglyphenpaares, das wir bei dem Hauptteufel am Schluß von Z. 1, 2 wiederfinden. Unmittelbar darauf folgt die Harpune, die Doppelscheibe, der Schädel und das runde Gefäß und in der übernächsten Kolonne die oben (21) schon erwähnte komplizierte Gruppe der Doppelkreuze und wieder die Rauchwolke, ferner der Keil, in dem wir oben das Grundschema des Drachen vermuteten, darauf endlich der Dämonenname, der in Z. 1 mit Variante zweimal vorkommt. Der durch die Figuren angedeutete furchtbare Zusammenhang kann nur folgender sein: zwei nebeneinander gekreuzigte Opfer sehen vor sich Rauch aufsteigen, ein stierköpfiger Dämon erscheint, sie sterben. Ein zweiter eselsköpfiger Dämon leitet einen zweiten Vorgang ein, wobei eine aufgestellte Falle, eine verdeckte Scheibe tötet; das dabei vergossene Blut wird mit dem ersten Opfer vereint, die durchstoßene Leiche