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0061 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 61 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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35.

Die Gruppe, welche unmittelbar vor der eben behandelten steht, schließt mit einem sehr häufig vorkommenden peitschenförmigen Haken und besteht aus einem offenen Rachen ohne Augen, aber gleich darunter folgt die zerschlagene Kinnlade, der Schädel, der Pfahl und dieser mit daneben liegenden Gebeinen; ein Dämonenname dürfte hier also nicht vorliegen, sondern die Gruppe muß den Ort des Schreckens darstellen, an dem der im Folgenden erwähnte Dämon grauenvollen Kult erhielt. Ganz ähnlich ist die dem nun vorhergehende Gruppe angegliedert, sicher also auch ein Name eines Ortes, ebenso mit der peitschenförmigen Hieroglyphe angereiht. Die Haupthieroglyphe erscheint selbst in Keilform mit zwei überlangen Federn, die schräg gegen oben stehen. Daß hier eine Funktion des unmittelbar vorhergehenden, durch den Keil angedeuteten Drachen vorliegt, ist wahrscheinlich. Alles Vorhergehende aber muß das Verhältnis des im Anfang erwähnten Hauptteufels zu dem Drachen genauer erklären. Das Mittelstück dieser merkwürdigen Gruppe, welches ein auffallendes Gegenstück hat in Z. 1 der Schwertinschrift Fig. 20 hat auch zweifellos Beziehung zu dem leider gegen Schluß stark beschädigten Mittelstück von Z. 6 der Fig. 19. Ja dieses kurze Feld hat noch die Eigentümlichkeit, daß es mit einer völlig sonst unbekannten Hieroglyphe beginnt und die Flamme und den Schuh des Dämonennamens in Z. 2 (Variante von Z. 1) mit der gebundenen Doppelscheibe kombiniert. Wir haben oben (31) schon eine der mittleren Figuren hypothetisch als herausgeholtes Eingeweide erkannt und so können wir nur hinweisen darauf, daß hier alle im Kontexte des Ganzen verdammten Schrecken noch einmal wiederholt sind. Es ist überflüssig, die Einzelheiten zu erwähnen, da die Figuren für sich selber sprechen, aber gerade die Hauptfigur, die unten einmal, oben aber und Fig. 20, Z. 1 zweimal vorkommt und die unten über dem verdoppelten Keil steht, ist ein geradezu rätselhafter Gegenstand. Daß dieser Gegenstand eine mörderische Sache darstellen muß, eine Aktion, bei der von unten Rauch aufgeht und zwei Drachen sich einstellen, geht aus den Begleithieroglyphen zur Genüge hervor. Die Figur hat die Form eines eisernen Rostes über

einer Feuermasse oder in einem Ofen. Hier ist Zeit daran zu erinnern, daß man in Babylon und Ninive Strafwürdige, Gottlose, Kriegsgefangene in Öfen verbrannte und so sehen wir auch für dies Mittelstück von Z. 1 den Bezug auf den Feuerdrachen im Ofen und diese Beobachtung giebt uns vielleicht das Recht anzunehmen, daß dieser Ofen selbst den Kopf eines ungeheuren Drachen hatte. Wir können also als wahrscheinlichen Inhalt der Z. 1 bloß nach den Formen der Hieroglyphen annehmen das Folgende: Vernichtung, Dämon, der du aufgepflöckt bist, tief in der Erde, .. . Gebeine, Schädel rauchen über den Rosten ... des um sich greifenden Feuerdrachen, des der Stadt ... angehörigen Drachenofens, die zerstört ist und deren Bewohner strafbar sind ... der Hauptdämon, obwohl festgenagelt, unter der Erde und unter meinen FüBen, kommt hoch, wird gefährlich".

Diese rein äußerliche, hypothetische Beobachtung des Inhalts der Einleitungszeile und der zwei Zeilen auf dem Leibe des Löwen haben wir tastend verfolgt; wir sahen von Z.4 an einen Kommentar, den wir, was Z. 4 betrifft, oben schon ähnlich zu würdigen versuchten. Dieser Kommentar läuft aber in Z. 5 weiter und ist, wie das Kreuz uns zeigt, sachlich sicher zu Z. 2 gehörig. Schon ein flüchtiger Blick auf die etwas wirr laufende Schriftreihe kann wieder neben der oben (30) kurz behandelten Stelle, wo von Verbrennungen die Rede ist, überall Schädel und zerschlagene Kinnladen erblicken. Aber zwei Gruppen fallen besonders auf, die eine ist die, welche mit dem wie erstarrt sitzenden Hasen endet, die andere ist die gleich darauffolgende mit dem gegenständigen Doppelblitz. Hinter dieser offenbar zerstörenden fürchterlichen Gruppe erscheint wiederum jenes oben erwähnte (34) Zeichen des „Sich verbreiten" und dahinter dasselbe peitschenartige Zeichen, das in Z. 1 hinter den hypothetischen Eigennamen zweimal vorkam. Auch hier in Z. 5 sehen wir, daß der erwähnten Gruppe zwei andere, von denen die erstere leider stark beschädigt ist, folgen, bei denen jedesmal dieselbe Hieroglyphe den Schluß bildet. Bei der Sonderbarkeit der vorkommenden Zeichen kann man auf die Idee kommen, auch hier Eigennamen und zwar wohl von Lokalitäten zu suchen. Es ist zu beachten, daß unmittel-

Grűcwedel, Die Teufel des Avesta   8