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0064 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 64 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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zujagen, so modifiziert wurde, daß die Schädellöcher auffallen müssen. Diese Beobachtung ist entscheidend insofern, daß wir auch bei anderen Hieroglyphen ähnliche, schrecken-erregende Varianten erwarten mögen. In der Tat sehen wir in derselben Zeile eine überraschende und lösende Sache. Wenn wir nämlich die wunderliche, fast einem Hausplan ähnliche Figur uns genauer ansehen, so erkennen wir darin eine aus verschiedenen Elementen zusammengeschobene Figur. Es sind vier punktierte Scheiben, je zwei übergestellt, so aneinandergereiht, daß die unteren zwei durch eine ziemlich lange, wagerechte Linie getrennt sind, während den unteren zwei nach oben geöffneten Kreisen oben zwei unten geöffnete, ziemlich entsprechende Quadratchen gegenüberstehen. Die Kreise sind in der Mitte durch einen kleinen Kreis, die Quadrate durch einekleineSenkrechte, das so entstandene Mittelfeld durch eine ziemlich lange Wagerechte bezeichnet. Wir haben hier eine Figur vor uns, die ziemlich das Mittelstück einer Gruppe bildet. Diese folgt auf eine andere, die ebenso beginnt und ebenso endet. Sie enden nämlich beide mit der peitschenförmigen Figur, die, wie wir sehen, irgend eine Beziehung, eine Abhängigkeit ausdrückt, und beginnen mit der zerschlagenen, aber im Oberkiefer mit vier Zähnen versehenen Kinnlade, die in beiden Fällen noch das Beachtenswerte hat, daß vor der oberen Lade eine schräggestellte kleine Linie steht, genau so wie vor dem Namen des parallel gestellten Hauptdämons in Z. 3. Es müssen also diese für einen einzigen bloßen Namen etwas großen Gruppen in Z. 4 wohl Namen von Dämonen, aber wohl auch den Ort ihrer Tätigkeit, d. h. den Ort, wo sie ihren Kult erhielten, enthalten. In beiden Gruppen ist eine klare Abteilung einer ersteren Gruppe, die wohl den Ort anzeigt, dadurch gegeben, daß eine wunderliche Variante der Hieroglyphe, der wir oben (34) die Bedeutung „sich ausbreiten, überwuchern" gaben, offenbar erst den Teufelsnamen im ersteren Falle wieder mit dem augenlosen Schlund eines Drachen ausgedrückt einführt. Im zweiten Fall tritt eine ungewöhnliche Gruppe auf: der bewaffnete Arm und eine sehr schwer beschreibbare, blattförmige Hieroglyphe, worauf dieser komplizierte Plan und eine aufgesteckte

dickschaffige Lanze mit breitem, eingekerbtem, in Voluten endigendem Blatt folgt. Wenn wir uns nun überlegen, welcher Dämon hier in Frage kommen kann, so müssen wir beachten, daß als Hauptfunktion seiner mörderischen Tätigkeit die Harpune in Betracht kommen muß, da eine kleine Harpune jener Figur vorausgeht, die das Umsichgreifen einer verderblichen Tätigkeit ausdrückt. Es muß also die aus drei so auffallenden Hieroglyphen gebildete Gruppe die Funktion eines Dämons decken, wobei Unvorsichtige angelockt und in eine Lokalität geleitet werden, aus der sie nicht mehr entfliehen können, da sie geschlossen ist oder geschlossen wird, in der aber versteckte „spanische Reiter" lauern, also eine Art Labyrinth, in der die Opfer selbst in die Fallen geraten, oder eine auf Erden reproduzierte Hölle. Aber die Variation des Zeichens, das wir einen mazerierten Schädel nannten, ist dadurch nicht erklärt. Nehmen wir an, daß wir hier einfach graphische Elemente vor uns haben, wie in den eben behandelten Darstellungen des Labyrinths, so erhalten wir zu den dort vorkommenden Elementen nur die Senkrechte und das kleine Quadrat, aber geschlossen, das in jener Figur der unteren Verbindungslinie entbehrt. Diese zwei ziemlich einfachen Hieroglyphen bringen uns also das Problem der lautlichen Verwendung dieses so ingeniösen Systems. Die ganz ungewöhnliche, vom System der ägyptischen Hieroglyphen ganz abweichende Variationsmöglichkeit der Zeichen ist in der Tat gar nicht anders zu erklären, als daß die Zeichen selbst in Einzelnlettern, bestimmte Striche, Punkte, Kreise, Bogen und Ecken zerfallen müssen, die also dann ein wirkliches Alphabet darstellen müßten. Es scheinen solche Auflösungen in Einzelnlettern vorzukommen. Wie erwähnt, muß der Name des bärtigen Männerkopfes in Fig. 19, Z. 3, der in ganz auffallender Weise besonders umrahmt ist, offenbar als ein Fremdname so mit aufgelösten Zeichen geschrieben sein, allerdings mit der Zutat des Keiles und jener peitschenartigen Hieroglyphe, die, wie wir wohl mit Recht annahmen, eine Art Abhängigkeit, Glosse, Erklärung ausdrücken muß.