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0069 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 69 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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Korrektheit meiner Auffassung allen Zweifel beseitigen wird. Polemik an Einzelnheiten, Kritik besonders meiner Ablehnung der hohen Bedeutung der sogenannten „Künste" Asiens beachte ich gar nicht; die Antworten darauf werden neue, immer derber eingreifende Materialien sein, die ich seit mehr als zwanzig Jahren, als die Welt noch offen war und und der Deutsche noch Achtung in der Welt genoß, mir sicherte. Wo andern unverständliche, mißtrauisch betrachtete Texte aus mißachteten Literaturen nur in kurzen Exzerpten mitgeteilt werden konnten, war schon diese Hoffnung angedeutet, noch das Ganze bringen zu können. Es ist zu beachten, daß aus den oben gegebenen Erklärungen des mutmaßlichen Inhalts, aus den Formen der Hieroglyphen, der schreckliches uns zu enthüllen scheint, keine Andeutung sich ergibt, auf wessen Befehl und zu welchem Zweck diese erstaunlichen Inschriften hergestellt worden sind. Das muß doch irgendwie und irgendwo zum Ausdruck kommen, besonders auf Steinmälern von so offizieller und man kann wohl sagen drohender Form, die durch ihre Ausstattung, was Fig. 19, 20 betrifft, durch die scharfe Betonung der Machtsymbole eines iranischen Königs, Schwert und Löwe, sich kundgibt. Wenn wir überlegen, daß der bisher erschlossene Inhalt Schrecken einjagen soll, so kann dabei nicht außer acht gelassen werden, was uns oben- (38) schon unabweisbar aus inneren Gründen sich ergebend erschien, daß auch hier, ich rede jetzt von Fig. 19, die so abschreckend erscheinenden Hieroglyphen einen lautlichen Wert haben müssen, der diese so nahe liegende, absolut nötige Frage beantwortet. Mit anderen Worten iranische Worte, der Namen des Königs, seines Volkes und also der Erlaß selbst in einer iranischen Sprache muß, um Schrecken einzujagen, mit diesen Zeichen der Vernichtung geschrieben sein. Wie weit das richtig und überhaupt möglich ist, wird die Analyse zeigen. Maßgebend für das Verständnis dieser unzweifelhaft iranischen Inschriften ist der Umstand, daß die vielen vorkommenden Sonnenbilder überall wiederkehren; denn diese so verschieden erscheinenden Scheiben sind Sonnenbilder, die auf einen Sonnen- und Lichtkultus bei dem Volke, das die Inschriften herstellen ließ,

weisen. Das kann unter Zuziehung manch anderer bereits bemerkter Einzelheiten nur die Religion des Zarathustra sein, in der der Kult der Sonne und der Sterne die Hauptrolle spielte. So werden wir direkt auf astrologische oder, um den Ausdruck zu gebrauchen, magische Grundanschauungen geführt und der Gedanke nahegelegt, daß auch diesem Umstand Rechnung getragen werden muß. Es spielt in der iranischen Sage eine wunderbare Schale eine hervorragende Rolle, das Urbild aller Zauberkreise, aller Mandala's, die siebenteilige Schale Yimas, der als der erste König gilt, wohnend in einem Paradiese, das er aber durch eine Sünde verlor. Diese Schale ist das Urbild iranischen Königtums, wodurch der Träger der Krone in unmittelbarem Zusammenhang bleibt mit den Lichtern des Himmels. Noch im Schâhnâme wird bei schwierigen Angelegenheiten seitens des jeweiligen rechtlichen Königs diese Schale unter feierlichen Zeremonien befragt. Es ist unabweisbar, die Spuren dieser Anschauung in Inschriften zu suchen, die in so machtvoller Weise die Symbole des Reiches und des Königtums zum Ausdruck bringen. Erinnern wir uns ferner der größten Anlage einer solchen Schale, der von Herodot I, 98 erwähnten Burg der medischen Könige mit ihren sieben bunten Mauerkränzen. Hier ist das Urbild, nebenbei gesagt, jener gemalten oder aus Bronze oder gar aus Edelmetall hergestellten Götterstädte der lamaistischen Tantriker. Diese Schale und ihr in Ekbatana als Königsburg der medischen Könige im Großen nachgebildetes, riesiges Modell muß als eigentliche Begründung jener beiden andern Machtsymbole sich doch irgendwie in den Inschriften nachweisen lassen. Die Urform des von Yîma, dem ersten Menschen oder dem ersten König und Herrn der Erde bewohnten Paradieses muß das iranische Gegenstück sein zu den gespaltenen, halbierten und durch Keime von innen heraus entstellten Scheiben einer den medischen Herrschern als gottlos, himmelstürmend und himmelherabsetzend erscheinenden Religion eines feigen unterworfenen Volkes, das Fallen stellte und grauenvolle Opfer, wobei Menschen verbluteten und verbrannten, brachte. Und in der Tat ergibt sich schon aus Z. 1 Fig. 19,

Griiowedel, Die Teufel des Avesta   9