国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

> > > >
カラー New!IIIFカラー高解像度 白黒高解像度 PDF   日本語 English
0099 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 99 ページ(カラー画像)

New!引用情報

doi: 10.20676/00000193
引用形式選択: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR読み取り結果

 

95

drei Hieroglyphen, der Stierkopf im Bogen, der Keil und der schraffierte Rundtopf bilden offenbar einen Ausdruck, der durch ein Zwischenglied verbunden ist, mit einem anderen, der zwar nur aus zwei Hieroglyphen besteht, aber sicher dem ersten an Bedeutung gleichsteht. Wenn wir überlegen, daß diese Stelle der Schluß des ganzen Absatzes von Z. 2 - 4 ist, wenn wir ferner sehen, daß eine dritte ähnlich angeordnete Gruppe die vorvorletzte Kolonne von Z. 5 ist und dort dem bannerartigen Gebilde ebenso entspricht, wie der mit vier Punkten versehenen Scheibe vorher, so müssen wir, indem wir etwa Vorhergehendes zunächst aus dem Spiele lassen, zu der Überzeugung kommen, daß gerade diese zwei und nachher drei Zeichen gewissermaßen als feste Termini in einen Text aufgenommen sind, der sie kommentiert. Es ist unabweisbar, in diesen aparten Formen Ausdrücke zu erkennen, die als Fremdkörper, also Wörter einer fremden Sprache, der Sprache der Unterworfenen in einen Erlaß oder in ein Verbot aufgenommen sind. Besonders auffallend ist ja ohnehin die Aufgabe des Bustrophedon-Systems für eine ganze Zeile; von Umdrehungen einzelner Figuren oder Gruppen haben wir Beispiele, die aber hier nirgends in Betracht kommen, also steht der Schluß aus, daß diese Zeilen absichtlich ein Dokument kopieren, indem sie die Originalreihen des Schriftstückes festhalten. Die Andeutung prägt sich deutlich aus in dem umgedrehten Schuh von Z. 2 am Schluß, aber über einer abenteuerlichen, sonst nicht vorkommenden Hieroglyphe. Diese Hieroglyphe ist also der Anfang schon des Textes, den Z. 3, 4 bieten, oder das Stichwort, das Zitat. Die Figur sieht aus, wie ein auftauchender Fisch, der rechts und links zwei auffallend starke Flossen hat. Merkwürdig genug erscheinen ähnliche Figuren einmal nach vorne, einmal nach rückwärts gewendet schon in der folgenden Zeile, aber auch Fig. 24, Z. 2, wo er übrigens auch Flossen hat, und auch diese Zeichen haben den Charakter des Ungewöhnlichen. Soviel ist also sicher, daß damit etwas Fremdes ebenso zum Ausdruck gebracht ist, wie in den oben besprochenen Zeichen. Diese und andere Rätsel lösen sich aber dadurch, daß wir zunächst für die ganze Partie Z. 3 - 4 an-

nehmen müssen, daß ein fremdsprachiger Text vorliegt.

Wir haben oben schon darauf hingewiesen, daß die Fulguration, wie wir sie nun aus den etruskischen Mumienbinden von Agram und den sachlich verwandten Inschriften anderer aus Etrurien selbst erhaltener Inschriftenreste kennen, in den Hieroglyphen unserer Inschriften schon durch ihre Formen bezeugt ist. Wir können also mit Fug und Recht erwarten, Spuren dieser Geheimsprache in den Inschriften zu finden und dies um so mehr, als der uns erhaltene Avesta, mag er so traurig überliefert sein als er will, noch an einer Stelle solche Spuren erhalten hat, die freilich, von den Interpreten als „sinnlose Fluchworte" bezeichnet, nirgends Interesse erweckten: Zamyâd-Yast 19, VIII, 57 - 63. Diese merkwürdigste Stelle des verstümmelten Avesta zeigt uns, so unverständlich und wüst sie in der heutigen Fassung ist, Unerhörtes. Also ein raffinierter Barbar versucht die königliche Majestät zu erschleichen, indem er in verschiedenen Abflüssen eines zunächst unbestimmbaren Sees nackt schwimmend in arischem Gebiet auftaucht und, um die Macht Ahuramazda's zu lähmen und alles, das „Feste und das Flüssige" in Verwirrung zu bringen, dämonische Worte ausspricht; trotzdem er das dreimal versucht, mißlingt ihm sein dämonischer Plan. So übel nun unsere Überlieferung ist, so sind doch die ausgesprochenen Beschwörungsworte, in ihrem die Naturgesetze verhöhnenden Sinne fast alle sofort dem klar, der den Text der erwähnten satanistischen Produkte, die wir etruskisch nennen,versteht. Die zweizeilige Stelle entspricht nun nicht etwa den zitierten Glossen desZamyâd-Yast, aber sie bietet sogar mehr und nochviel schlagenderes, als diese kurzen Glossen. Die zwei schrecklichen Zeilen der Inschrift von Hamath (Fig.26) enthalten, wie sich ergibt, durch Gegenproben unabweisbar gemacht, geradezu das ganze System in seiner ganzen Bestialität. Schon hier sind wir in der glücklichen Lage, wenigstens für einen Teil in der halberhaltenen Schlußzeile eine Variante zu erhalten, aber auch das Vorhergehende und sachlich verwandte Inschriften helfen uns ausgiebig, die Rätsel zu lösen. Nachdem die falsche, nirgends wirklich wissenschaftlich begründete, auf fast rätselhafte Weise zur Mode aufgebauschte Bezeichnung dieser unerhörten Inschriften beseitigt ist, durch