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0114 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 114 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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Nirgends aber zeigen sich diese Übergänge von einer Form zur andern gewaltiger und furchtbarer, als in der folgenden Gruppe. Das große und kleine Zeichen des Doppelkreuzes, das in Z. 2, Fig. 19 vorkommt, gewährt uns einen neuen Einblick in die außerordentliche Art der Schrift. Das Doppelkreuz allein kann nur ein Bild einer Peinigung sein, die in die Kreuze hineingezogenen Striche nur Abkürzungen der Opfer. Die paarige Stellung aber wird klar durch die weitere Evolution des furchtbaren Zeichens. Wenn wir nämlich auf der Inschrift Fig. 19 weiter Umschau halten, so sehen wir am Anfang von Z. 5 ein einziges leeres Kreuz. Dies Kreuz ist aber schmäler und trägt kein Opfer, der Grund liegt darin, daß es hier, wie sich ergeben wird, nur als drohende Peinigung aufgeführt ist, aber klar ist, daß der Grundgedanke die Ausstreckung, Ausbreitung der Arme ist. Zwei solche Kreuze mit Opfern vereint, verstärken also den Begriff und zwar so, wie die zweite kompliziertere Gruppe in derselben Zeile anzeigt. Über diese zweite Kreuzgruppe haben wir schon oben das Wesentlichste gesagt, jetzt aber, wo wir den Übergängen, die die Hieroglyphen durchmachen, nachgehen, können wir uns nicht versagen, darauf hinzuweisen, daß hier eine Verbindung von drei Zeichen vorliegt, die mehr oder weniger verändert, eigentlich durch alle Inschriften durchlaufen: das Kreuz, der Rundtopf und jene tischchenartige Figur, deren deutlichste Bildung das enthauptete Tier ist. Dies enthauptete Tier ist die Grundform einer Figur, die wie ein Tier auf vier Füßen steht, die Doppelkreuze ahmen diese Form nach und der unter dem Doppelkreuze stehende Rundtopf ist, wie sich bald unwiderleglich erweisen wird, das Symbol des Erdendaseins, zugleich der im Leibe liegenden, darin verschlossenen Eingeweide. Der zum Ausdruck gebrachte Grundgedanke ist, daß das gebrachte Opfer, dessen deutlichste Variation das enthauptete Böckchen ist, nach Herausnahme der Eingeweide mit ausgespannten Armen am Himmel steht. Dieses furchtbare Opfer wird in den meisten Inschriften erwähnt, aber nirgends so ausführlich, so unwiderleglich, wie in Inschrift Fig. 19. Es ist zu erwarten, daß auch in den folgenden Kommentarzeilen eine Parallelstelle sich findet. Diese Parallelfigur, die den Grundgedanken

des Sich-Streckens scharf ausdrückt, ist die gabelige Figur mit Kreisen an den drei Spitzen, die in Z. 4 zweimal vorkommt. Es ist dadurch zum Ausdruck gebracht, daß nach Erlangung überirdischer Kräfte ein neues Aufblühen, ein neues Wachstum erreicht wird; denn es wird sich ergeben, daß die Figur eine Pflanze mit drei großen Blumen ist.

Eine Variation ziemlich schwieriger Art, die sich aber aus dem Folgenden bestätigen wird, wird uns durch eine seltene Hieroglyphe geboten. Ich meine die Hieroglyphe, welche in Z. 3 den ersten Absatz einleitet und mit der ganz parallel behandelten Zunge, dem Rachen und der Faust mit den zwei fast ornamentalen Verlängerungen versehen ist, die diese Serie und sehr viele Arm- oder Handhieroglyphen als Ende tragen. Lösen wir in dieser Hieroglyphe diese Bügel ab, so bleibt uns nur eine Art Haken mit einem fast quadratischen Ende. Dieser Haken kommt so einzeln nicht vor; wir sehen aber hörnchenartige kleine Aufsätze, so besonders an der oben besprochenen Larve eines Dämons. Es liegt nahe daran zu denken, daß dieser Aufsatz irgendwie einen Strahl zum Ausdruck bringt, der hörnchenartig aus dem Spukbild aufschießt. Daß dies richtig ist, geht daraus hervor, daß solche kurze Zacken zweifellos sprühende Flammen zum Ausdruck bringen. Es ist ferner zu beachten, daß diese Figur durch ihre ganz parallele Stellung zu der letzten Hieroglyphe, welche die Zunge (Stimme) genau so behandelt, auch in die Bedeutungsfunktion einzureihen sein dürfte, daß sie also das Knistern oder Prasseln der kurzen Flamme zum Ausdruck bringt. So enthält also die am Anfange des Kommentars stehende Larve in ihren Bekrönungen, Flämmchen in Hornform und Zunge (die gegen Himmel schreiende Stimme) jene Elemente, die in der vorhergehenden (Z. 2) Textstelle den ersten und den dritten Absatz einleiten. Die nächste Hieroglyphe, deren Variationen wir beachten müssen, ist eine geradezu einzigartige, aber höchst beweisende. Es ist das die keilförmige, kurzgestielte Hieroglyphe mit den federartigen Verlängerungen fast in der Mitte von Z. 1. Wir haben also wieder den Keil vor uns, aber mit nur ganz kleinem Mittelfeld und in schräger, fast schwebender Haltung; die Figur hat also Federn und fliegt. Die Grundform ist also ein