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0165 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 165 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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geht aus der Stielung hervor, aber diese Stielung zeigt das Sonderbare, was sie übrigens mit dem einfachen Keil in Z. 1 gemeinsam hat, daß unten zwei kleine schräge Linien angesetzt sind, dieselben schrägen Linien, die wir so oft am Fuße der Stangen und der zwingenförmigen Figur des schematisierten Männchens treffen. In beiden Fallen in Z. 1 und Z. 3 wird der Keil von der aufsteigenden Brandlinie begleitet und von zwei verschiedenen Formen der wuchernden Pflanze, die in Z. 1 daruntersteht, in Z. 2, wo sie fast einem gehörnten abgekürzten Stierschädel gleicht, steht sie aber oben, nicht mehr auf der Erde. Die zwei Striche können nur zum Ausdruck bringen, daß zwei Personen in der Keilfigur als spukhaft anzusehen sind, also zwei Tote. Der untere Keil hat weiter das Sonderbare, daß er an das Zeichen 1. u angehängt ist und daß die ganze zugehörige Gruppe mit demselben Zeichen 1. u schließt; ferner ist auch oben noch ein Strich angesetzt, was nur einen Mann, der als dämonisiert den Vorgang überdauert, bezeichnen kann: hierin liegt also das Äquivalent für die zwei Wörtchen A • NE „ewig vollendet". Das im Texte sich anschließende c ist nur angedeutet durch das heruntergeholte doppelte i . u, dessen infernalischer Sinn noch klarer werden wird, als selbst die Agramer Binden und der Cippus Perusinus es tun. Wir sehen aber auch, daß wir mit Fulguration ganz im Sinne jener Texte zu tun haben, daß also der Cepen, der Opferer, falls er nicht sich vom Opfer schleunigst zurückzieht, durch den herantosenden, ihn mit Flammen umgebenden und durchdringenden Dämon getötet, verbrannt wird. Das entspricht vollkommen dem Sinne des Textes, der eine drastische Illustration beifügt, den vor der zu feurigen Dämonisierung schleunigst fliehenden Heroen, etruskisch LE, den Hasen. Wie richtig das ist, werden wir aus dem Folgenden erfahren. Die Ummode-lung des Keiles selbst ist in ihrer Art einzig: es ist die Entfaltung des Keimes zur Blume. Welch erstaunlicher Nebengedanke dadurch zum Ausdruck gebracht ist, das werden wir ausführlich erfahren: es ist die Erneuerung des Innern, die Verjüngung, das Neuaufblühen des Herzens durch das geschickt vollbrachte Opfer unter Vermeidung des Flammentodes. So sehen wir also, daß die vermuteten etruskischen Zeilen in der Tat in diesen Hieroglyphen

stecken, daß sie aber eingebettet sind, in einen Kommentar nach Art der Agramer Binden, eingeleitet durch eine offenbar inhaltsschwere Zeile orientierender Art auf dem Rücken des Löwen, ja noch mehr. Eine zugefügte Glosse gibt dem Autor der Inschrift Gelegenheit noch Verwandtes in Masse heranzuziehen und so den ganzen grauenvollen Aberglauben auf einem einzigen, tatsächlich in seiner Art einzigen Monument zu vereinigen. Hier, ihr Leser, habt ihr alles aus ihren eignen Texten, was diese heroischen Hasen als Religion noch im geheimen treiben.

Von jetzt an aber verläßt uns die Unterlage des Zaubertextes und wir sind darauf angewiesen, alles übrige dieser noch großen Inschrift mit dem immerhin noch dürftigen gewonnenen Material herauszuholen. Vergegenwärtigen wir uns das, was wir oben aus den Figuren bestimmt haben, so sehen wir, daß zweifellos dieselben Dinge dort Gegenstand ausführlicher Erklärungen sein müssen. Was uns besonders in den folgenden Zeilen auffällt, ist die Wiederholung gewisser Zeichen der besprochenen Zeilen, zum Teil freilich in veränderter oder vereinfachter Form, das Erscheinen neuer Zeichen, die in anderen Inschriften vorkommen, im vorhergehenden aber gar nicht, und endlich die Häufungen einzelner kurzer Gruppen, die, ziemlich unregelmäßig angeordnet, besonders in den unteren Reihen den Eindruck von neuen Noten und Nachträgen machen. All dies weist neben gewissen Entsprechungen in den ersten Reihen darauf hin, daß die zum Porträt herangeholten langen Stellen, die etwa in der Mitte von Z. 5 enden, etwas Zusammenhängendes, keine lose angefügten Glossen, Noten oder Belege enthalten müssen. Wir werden rasch entdecken, daß wir hier Stellen vor uns haben, die uns im Originalalphabet der Etrusker, aber wohl aus erheblich jüngerer Zeit überliefert, bereits bekannt sind. Was ich aber betonen muß, ist folgendes. Nicht diese, durch die Bilder als verwandt erkennbaren Zeilen waren für mich der Ausgangspunkt der Lösung der Agramer Bindentexte, im Gegenteil, die Bilder bilden jetzt erst die Brücke zur Lösung dieser erstaunlichen Inschriften. Die Idee, diese Inschriften in den Bereich des Ganzen, d. h. des eigentlichen Problems zu ziehen, hängt mit mittelalterlichen,

Grűowedel, Die Teutel des Avesta   21