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0192 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 192 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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erreicht sein? denn an eine Wage können wir hier nicht denken. Hier wird also ein anderer Vorgang bildlich zum Ausdruck gebracht und dieser Vorgang kann nur dadurch ausgedrückt sein, daß die leichte Ausbuchtung der Stirne und das Zurückdrücken des Auges eine ernstlich prüfende Tätigkeit umschreiben, die durch das massenhafte Gold erreicht worden ist. Das Ringelchen muß also in der Tat ein Auge sein und zwar ein alles sehendes Auge, also eine kleine Sonne. Setzen wir den ägyptischen Lautwert für Sonne, der, wie wir wissen, den Etruskern wohlbekannt und als Ritualausdruck beliebt war, also RE dafür ein, so können wir in beiden bis jetzt behandelten Fällen uns des Gedankens nicht erwehren, daß hier wieder das beliebte Wortspiel mit RE und RA der übrigen etruskischen Texte vorliegt. Mehr können wir auch aus der zweiten Variante nicht erzwingen. Aber es ist noch eine dritte da und diese ist sogar die erste in der Inschrift und steht zweifellos hinter einer Hieroglyphe, die einen Namen ausdrückt. Die Variante ist der vorigen ähnlich, aber das kleine Auge ist da, das zweite Ohr ist nicht so hochgerückt und auf dem dritten Striche des RA-Zeichens steht das Quadratchen auf einer Spitze. Hier beginnt also das Wort mit RE, es folgt E, RA, die Wölbung, su, dann das Quadratchen, ob aber su noch einmal zu lesen ist, ist fraglich. Vielleicht dient auch hier die zweite Hieroglyphe nur zur Herstellung des Tierkopfes. Wenn wir bedenken, daß das so stehende Quadrat die Erde darstellt und daß auf der Erde die Menschen als Figuren hin und her sich bewegen, so liegt der Gedanke nahe, daß das kleine Quadrat die Erde als Schachbrett darstellt; wie und ob also die Figuren geführt werden, das hängt also von dem darüber erscheinenden Golde ab. Eine Förderung der Feststellung der Lautwerte gewinnen wir aber auch hieraus nicht. Das wird aber anders durch das Folgende. Wenn wir die drei augenlosen Eselsköpfe betrachten, so ist der erste in Z. 2 ganz besonders eigentümlich dadurch, daß auch seine Konturen aus ganz anderen Zeichen bestehen, aber auch hier hängt nur die vordere Linie mit dem ersten Ohr zusammen, die hintere Linie nähert sich nur unten, schließt sich aber nicht genau an, also das Zeichen RA fehlt hier ebenso,

wie das E in der Mitte. Das Doppelgold su, welches die Ohren bildet, sitzt also auf einem bloß umschriebenen Schema des Schädels auf; die vordere Linie kehrt wieder in beiden Eselsköpfen von Z. 4, so verschieden sie sonst sein mögen, aber in beiden ist die Grundhieroglyphe doch wieder RA mit E in der Mitte; in der zweiten Figur ist der dritte Strich unten ohne jeden Aufsatz; so entsteht eine große Lücke. In diesem zweiten Zeichen sind also nur die Elemente von RA, E und su vorhanden, aber RA ist mit su durch eine uns noch unerklärliche leichte Wölbung verbunden. Diese schon im ersten Zeichen Z. 1 vorhandene Wölbung kann füglich nur zum Ausdruck bringen, daß, wer das su hat, mit dem Folgenden unlösbar verbunden ist, es muß also in der Wölbung ein Element liegen, das den Besitz ausdrückt und das kann füglich nur ein e sein, so daß also die zweite Figur von Z. 4 SU•e RA E zu lesen wäre, also: „wer Gold hat, ist ein Mann der Auswahl" eine Bedeutung, die, wie wir bald sehen werden, an dieser Stelle vortrefflich paßt. Bevor wir das Gefundene auf die erst besprochenen Hieroglyphen anwenden, wollen wir doch noch die zwei letzten Eselsköpfe uns ,näher ansehen. Hier aber erscheint in beiden Figuren die erste Linie nur als leicht gebogene, nicht ausladende Linie und über dem Endstrich der Hieroglyphe RA ein so stark ausladender Bogen, wie oben in der Karrikatur auf die Schale der Wage. Was die erstere Linie betrifft, so haben wir hier mit einer Erscheinung zu tun, die wir oben bei Gelegenheit der leicht gebogenen Kegelkonturen (56) leicht streiften; diese Biegung muß die Veränderung eines der Hieroglyphe inhärierenden Vokals zum Ausdruck bringen. Hiermit berühren wir ein Grundgesetz dieser erstaunlichen Schrift, die, wie wir oben bereits beachtet haben (54), daß nämlich die Zeichen selbst leben und was die Schrift belebt und den Konsonanten klingen macht, kann füglich nur der Vokal sein. So sehen wir denn auch, daß das Zeichen su jene Rundung der Linien zeigt, und können also annehmen, daß damit zunächst natürlich für die etruskische Lesung der Vokal u zum Ausdruck gebracht wird. Hier muß also das Zeichen, das sonst RA zu lesen ist, wegen der Biegung des ersten Striches ein u haben und

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