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0193 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 193 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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zwar in beiden Fällen der Formen in Z. 6, aber der letzte Strich des Zeichens hat einen Bogen über sich. Dieser aufgesetzte Bogen begegnet uns sehr oft in der Schrift. Es ist zu bedenken, daß die mit diesem Bogen versehene Hieroglyphe auch so allein oft vorkommt, aber mit umgekehrten Bogen, der häufig in einen Haken ausartet, aber immer ist dann der kleine Bogen freistehend in gleicher Höhe dabei. Dieses ungemein häufige Zeichen kommt in der Inschrift, die wir vor uns haben, gar nicht vor. Wenn es also wirklich dreigestrichen RASENA, zweigestrichen aber RASNA gelesen werden muß, müssen s und NA durch diese Zutaten gedeckt sein. Da das E als solches schon sicher ist und der hochschwebende Haken, der als Suffix nachkommt nur NA sein kann, so erhalten wir für den großen Haken über dem ersten Strich das s des etruskischen Genitivs, sehen aber auch, daß das Lesezeichen, das die einzelnen Hieroglyphengruppen im etruskischen Sinne einführt und abteilt, E NA lautet, uns also ein wohlbekanntes etruskisches Wort bietet, dessen Bedeutung „Mannsperson" uns aber nur zu deutlich klar werden wird. Hier aber in den Eselsköpfen haben wir einen nach der anderen Seite gewendeten Bogen über dem dritten oder zweiten (letzten) Strich von RA und der erste hängt durch e mit su zusammen oder ist wie in Z. 6 zweimal leicht gebogen. Daraus geht hervor, daß, da ein Mittelpunkt in der Hieroglyphe fehlt, das RA beginnen muß, das sonst dem Mittelpunkte folgen würde, ferner ist zu beachten, daß in dem einen Falle in Z. 2, wo das E in der Mitte steht, dies E dem RA unmittelbar folgen muß, was ja auch Sinn hätte, aber verglichen mit der Figur, der wir oben die Bedeutung su e RA E gaben, müßten die Ohren hier entweder zuerst gelesen werden oder dort wären die einzelnen Vokabeln umzustellen. Wenn wir aber bedenken, daß eine geschlossene Figur hergestellt werden soll, in der die Ohren die Hauptwucht darstellen, so müssen wir der mit su beginnenden Lesung den Vorzug geben, um so mehr, als die Zeichen für RASENA und RASNA überhaupt nur Lettern, also wirkliche Schrift und kein Bild sind. Dann erhalten wir also für Z. 6 im ersten Falle wieder ein su, dann aber, und das ist merkwürdig genug, im ersten Falle ein RU, im zweiten ein RU•E

und aus der Gegenüberstellung mit RA.E ersehen wir, daß der umgekehrte Bogen die schmachvolle Bezeichnung t darstellt, so daß also die beiden Esel in Z. 6 SU RU 1 und su RU E I heißen. Nach dieser seltsamen Errungenschaft wagen wir es, eine andere, geradezu entscheidende Reihe anzufassen, die uns freilich zwingen wird, andere Inschriften mit heranzuziehen. Allein die Gegenprobe ist nötig und was bei Analyse der großen Inschriften gewonnen wird, macht uns, sobald diese drei großen erledigt sind, die Lesung der kleinen und kleinsten überraschend leicht.

Wir haben oben (56) ein Hieroglyphenpaar besprochen, das in Z. 5 der Inschrift mit merkwürdigen Umbildungen zweimal vorkommt, und versucht, aus dem bloßen Bilde über die Bedeutung klar zu werden. Beide Hieroglyphen bieten Grundformen, die fast überall, mehr oder weniger verändert, offenbar schwerwiegende Dinge enthalten. Die eine Grundform ist jenes su, das wir eben in anderer Verbindung vor uns hatten, die andere ist eine eiförmige Scheibe, die aus einem geplatzten Kreise heraustritt, kurzum eine Form, die an die eiförmige Sonnenscheibe des oben zitierten Totenbuchtextes erinnert. Also wieder eine Entstellung einer Vorstellung, die einem grobsinnlichen Volke unverständlich blieb. Hier in Z. 5 sehen wir aber, und das dürfte wohl der einzige derartige Fall sein, im ersten Falle auch die eiförmige Figur geteilt. Dadurch entsteht aus den Seitenkonturen des Eies eine Figur, die sich der Hieroglyphe su nähert, nur die Spitze der Figur fehlt, unmittelbar darüber aber steht ein breites, auch sonst modifiziertes su. Daß die beiden ösenartigen Ansätze, zwischen denen diese gespaltene Figur steht, die geteilte Sonne darstellen, ist außer Zweifel. Eine erstaunliche Variante zu diesen Figuren bietet nun Fig. 25, Z. 2. Dort kommt ein Ei vor, das zwischen zwei gerandeten Dreiecken steht, an das zweite Dreieck ist eine kleine schräge Linie angesetzt; so viel ist sicher, dieses Ei kann nicht aus der Sonnenscheibe hervorgehen. Was es uns aber zeigt, ist schwerwiegend dadurch, daß diese Inschriftengruppe nicht das Doppellesezeichen hat, also auch nicht zweisprachig ist, also die Anschauungen des RASENA-Volkes nicht teilt. Es geht aber weiter daraus hervor,