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0219 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 219 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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empörender Ungeniertheit offen hingelegt, in den Resten gewisser Schriftstücke, die die Erforschung Zentralasiens uns bescherte, und der damit zusammenhängenden, dem Umfang nach geradezu kolossalen Tantra-Literatur des nördlichen, sogenannten Buddhismus. Oberall, wo im nördlichen Buddhismus die sogenannte Kunst sich breit macht, liegen Tantras zugrunde, trotz der schönen Phrasen, meist die abstoßendsten, gemeinsten. Ja, auch der südliche Buddhismus ist, was seine sogenannte Kunst betrifft, davon verpestet. Hoffentlich wird eine ernstere Arbeitsmethode auch hier einsetzen und uns besonders, was Siam betrifft, über gewisse verschwiegene Ritualien dergroteskestenArt schonungslos Licht bringen. Es gehört eine geradezu verhängnisvolle Unverfrorenheit dazu, diese wüsten Produkte gemeinsten Aberglaubens mit süßlichen Humanitätsphrasen aus dem Pâli-Kanon aufzustutzen. Wenn Händler und Liebhaber, um sich selbst zu täuschen, aus Privatvergnügen sich mit solch läppischem Brei genügen lassen, habeant sibi; wenn aber solche Stimmen mit amtlichem Stempel Raum bekommen, so muß dafür gesorgt werden, daß derartige Lichter, die sich nicht entblöden, Fachleute über Christen-turn und Buddhismus, von denen sie nichts verstehen, belehren zu wollen, keinen Einfluß auf die Staatssammlungen ausüben können. Hindern können sie ja nichts, ja sie machen sich nur lächerlich, aber wehe der Sammlung, in der solch plumpe Hände herumtappen. Ich benutze diese Gelegenheit bei dieser Stelle aus guten Gründen, die sich aus dem Folgenden ergeben werden, hier liegt eine Zeile vor, die wir mit Fug und Recht als Grundlage jener Dhâranîs bezeichnen können, mit denen überall, ich wiederhole für taube Ohren: überall, die buddhistischen Kultbilder in den Besitz magischer Organe, Augen, Ohren, Herz und Blutumlauf, Eingeweide und noch mehr — bekommen. Fassen wir die begonnene abenteuerliche Stelle wieder an, so sehen wir sofort eine zweite weisende Hand ziemlich in der Mitte, eine neue Variante des Drachens und davor eine Gruppe von Hieroglyphen, deren äußeres Ansehen schon auf eine Persiflage weist, die von allen, die diese Inschriften enthalten, die tollste ist. Die Zeichen sind, wenn nicht schon bekannt, fast alle sehr einfach;

die komplizierteste scheint die weisende Hand zu sein und deshalb wollen wir mit ihr beginnen. Sie enthält von oben an einen etwas gekrümmten Haken, wohl einen Kalam, den die Hand hält (die Hand hat also eben das Vorstehende geschrieben), dann einen großen Bogen, wie ein s, dann A•N•I•E; der Anfang differiert also hier von dem gewöhnlichen der sich aufbäumenden Schlange. Wer hat nun das Vorhergehende, offenbar bis zum Worte ASSUR reichende geschrieben? Vielleicht ist es doch dieselbe Person, die auch auf das zweite weist, vielleicht noch im Leben, so daß die mit doppeltem E.NA eingeführte Person, deren Hand DAN.E.E.L gelesen werden muß, schon wegen des L als verstorben, also als verklärter Geist aufgefaßt werden muß. Nun sehen wir auch, daß dieser Verklärte nur ein Exzerpt der größeren Stelle wieder einschärft; denn sein ASSUR E•E•E•E•SU ist im ersten Teil erhalten, aber während der Verklärte DAN•I•E zusetzt, steht hier die andere Hand, die keinen Drachenkopf bietet; darin liegt also der Unterschied, den der Verklärte betonen will, er ist jetzt ein „Catamitus in der Aura" und vorher ist er wohl ein Catamitus gewesen, aber er muß die Vollendung noch nicht erlangt haben; denn das Wort beginnt zweifellos ganz anders. Was dieser Hand also noch fehlt, muß durch das ausgedrückt sein, was die Umwandlung in die Schlußhieroglyphe, (auch dieser Absatz schließt mit DAN•I•E,) verursachte. Unmittelbar vor diesem DAN.I•E steht wieder E•NA•C•SU, was oben dem ASSUR folgte, und es bleibt uns nur eine groteske Nase, die nach rückwärts gewendet ist und ein ganz seltenes Zeichen übrig. Dies Zeichen bildet mit E.NA.C.SU eine klare Kolonne, während die Nasenhieroglyphe dazwischen geschoben einer der Gruppe E•E•E.E•SU vorhergehenden Nase zu entsprechen scheint, so daß beide fast wie Klammern um die in Rede stehende Gruppe mit der Hand wirken. Die vernichtende Komik, die in dieser Umklammerung zum Ausdruck gebracht ist, ist aber zugleich ein wichtiges Merkmal nach verschiedenen Seiten. Wir kennen aus den ägyptischen Totenbuchtexten die immer wiederkehrende Wendung mit der Bitte um süße Luft (Wohlgeruch) für die Nase und das in einem Texte, in dem außerdem die Rede ist von der Bewahrung des großen Eies, der Um-