国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

> > > >
カラー New!IIIFカラー高解像度 白黒高解像度 PDF   日本語 English
0225 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 225 ページ(カラー画像)

New!引用情報

doi: 10.20676/00000193
引用形式選択: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR読み取り結果

 

221

werden muß. Hier ist ein Auge da, daß das Wort beginnen muß, dessen Lautwert zunächst unsicher ist. Auch im übrigen ist die Auflösung der geradezu in einer Linie laufenden Kontur sehr schwierig. Vielleicht aber hilft die Beobachtung des offenbar zu solchen Zwecken zerlegten Kopfes der dritten Kolonne. Aber schon die nächste Letter, die Kinnladenlinie bricht nicht dort ab und biegt sich nach oben, wie hier, der Mund fehlt ganz und die Nase ist derber, ja die Kopflinie biegt in eine Volute um, die ihrerseits in die hochgezogene Wangenlinie übergeht. So muß der große gleichmäßige Bogen von der Nase an bis zum volutenartig umgerollten Haar eine einzige Letter sein, die die übrigen bis auf diese Volute zusammenfaßt, also ein durch die Figur bedingtes großes T, das also den vorletzten Buchstaben des Wortes bildet und, wenn wir nun die so isolierten Reste uns ansehen, so erkennen wir sofort, daß die Kinnrundung ein u ist, das zwischen einem Haken, der den unteren Teil der Nase bildet, und einem steil aufsteigenden Striche, der nach vorne und rückwärts umgebogen ist, steht. Daraus ergeben sich aber keine passenden Lettern, ja sogar Formen, die ganz ohne weiteres Beispiel sind. Wenn wir aber in Nase und Kinn ein A erkennen, in der das Ohr ersetzenden Kontur ein M, in der Haar-volute ein zweites großes A und in dem Kopfbogen ein T, so ist sofort klar, daß das starre umrandete Auge den Lautwert TI haben muß, so daß der Kopf den durchaus passenden Drachennamen TIAMAT ergibt. Die unerhörte Bedeutung dieser Lesung wird erst durch das Folgende vollkommen klar werden. Es ist nun zu beachten, das dem Worte TIAMAT jener Schuh folgt, den wir bereits ENAC gelesen haben, ferner ein zweifelloses suM. Damit ist also der mit dem Menschenkopfe geschriebene Drache TIAMAT als Siegel eines männlichen Wesens und als „dieser su", „dieses Gold" bezeichnet und der Absatz geschlossen; vor dieser Gruppe aber steht eine andere, sehr sonderbare, die wieder mit dem hinweisenden M schließt, also dem Vorliegenden gleichsteht.

Diese ziemlich breit gestellte Gruppe enthält nur wenig und ziemlich einfache Hieroglyphen und scheint daher, da sie durch etwaige Bilderzeichen wenig Anhalt dafür

bietet, was etwa gemeint sein kann, schwierig zu sein. Allein zweifellos sind zerlegbare darunter und wenn wir recht haben, daß die Doppel-E's in einer Hieroglyphe Verbalformen auf E, also Präterita enthalten, so erhalten wir einen Satz, der mit einem Verbum anfängt, vermutlich dem ersten Verbum der Inschrift überhaupt. Dann ist natürlich die Hieroglyphe, die mit diesem E endigt, zu zerlegen. Da ist nun freilich, wegen der gleichmäßigen Form des Zeichens, das auch keine Grundlinie hat, schwer zu sagen, wie. Und doch scheint das Entscheidende der Umstand zu sein, daß die obere Linie eine geschlossene Sache ist und nicht etwa zerlegt werden darf, aber sofort erhebt sich die Frage, ob die volutenartigen Ränder zu dieser Schlußlinie gehören oder nicht. Bei der Kleinheit derselben liegt es nahe, das erstere anzunehmen. Wir erhalten dann also ein S, vermutlich als Schluß des Wortstammes vor dem E der Endung. Es bleiben uns also bloß zwei leicht gebogene Striche übrig, die, obwohl gegenständig, fast gleich sind. Diese beiden Striche aber lautlich zu bestimmen, ist eine sehr schwierige Sache. Es ist aber dadurch möglich, daß wir das Folgende klar legen. Es folgen zunächst die mit der Öffnung nach außen gewendeten Doppelbogen, ferner eine mit M schließende Gruppe, die nur ein „Nest" genannt werden kann; die erste Figur ist eine ganz ungewöhnliche, nur hier vorkommende; denn die ziemlich häufigen drei Striche mit einer Schrägen nach rückwärts sind immer dicht aneinandergereiht. Hier sind es drei lange Senkrechte mit einer nach rückwärts gewendeten, die letzte Senkrechte halbierenden Wagerechten und über ihr steht der kleine E-Strich. Diese drei Linien sind unverbunden und ohne Basis, jeder Strich gilt also für sich selbst, nur der dritte hat die erwähnten Zutaten. Wenn wir diese Figur vergleichen mit dem folgenden und verwandten, en face gesehenen Zeichen, sehen wir sofort ihre Zuge= hörigkeit zu einem urweltlich einfachen, fast stupiden piktographischen System, das in ein anderes, höchst durchdachtes in bewunderungswürdigerWeisewie zitierte Stellen aufgenommen ist. So läuft also hier durch die ohnehin zweisprachige Inschrift ein Schema durch, das kaum höher steht, als die rohesten Kerbhölzer.