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0253 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 253 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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aus Lettern ganz anderer Art zusammengesetzte aufgenommen, offenbar um die Nomenklatur des Originals, das der Kritik unterliegt, festzuhalten. Die Schwierigkeiten, die dies doppelte System bildet, werden, je weiter die Erkenntnis fortschreitet, immer geringer, und es ergeben sich zum Schluß eine sehr einfache Tabelle der piktographischen Reihe und ein sehr interessantes, aber doppeldeutiges Alphabet für das Hauptsystem. Auch die scheinbaren Willkürlichkeiten der ersten Versuche, die ich, um den Weg der Entzifferung zu zeigen, in den Hauptzügen belassen habe, beweisen sich nicht bloß gegenseitig, sondern auch unabweisbar durch den zweisprachigen Kommentar. Wir stehen nun vor der Frage, in welcher Weise sich das nun E • e gelesene Zeichen erklären läßt, wenn die inneren Ringelchen inmitten der beiden Scheiben fehlen. Das ist just die Sache, deren wir bedürfen, um das Dreischeibenzeichen in Fig. 20, Z. 5, von dem wir ausgegangen sind, zu erklären. Es findet sich noch in derselben Zeile (Fig. 26, 3) dies E mit zwei glatten Scheiben und in der 3. Kol. danach sogar E A, aber so, daß inmitten der Quadratchen die Ringelchen erscheinen. Wenn wir bedenken, daß die Quadrate die Ewigkeit bezeichnen, so ist klar, daß das Emportauchen neuer Sonnen, neuer Tage aus der unendlichen Zeit damit gemeint sind, und wir können also dem Sinne nach mit Fug und Recht diesen mit Ringen genärbten Quadraten die Lesung supponieren, die den Wechsel in der Ewigkeit zum Ausdruck bringt, es kann dies nur das Wort A VIL sein. Wir werden in der Folge sehen, daß sich diese anscheinend gewaltsame Lösung bestätigt. Es geschieht dies hier nur, um endgültig mit diesem so häufigen und oft vorkommenden, viel variierten Zeichen grundlegender Art aufzuräumen. E mit zwei Scheiben erscheint in den Inschriften Fig. 23 — 25 stets, wie ein Gegenstück zu der Reptilgruppe in Z. 1, mit einem großen Halbkreis begleitet, also einem emphatischen t, also dem magischen Ausdruck, dessen abscheuliche Bedeutung das angehängte Glossar ergeben wird, aber in Fig. 23, 24 auch mit dem emphatischen NA. Es ist damit im ersteren Falle zum Ausdruck gebracht, daß das I erst durch das vorhergehende Zeichen erzielt wird, daß also E die Scheibe noch in geschlossenem

Zustande vor sich hat, im zweiten Falle der ersten Zeile aber ist das vorhergehende Zeichen nicht etwa personifiziert, sondern mit dem demonstrativen Pronomen versehen, allerdings mit dem Nebengedanken einer Personifikation. Es steht also sachlich der Reptilgruppe gleich, und daß diese Gleichung soweit reicht, daß die Reptilgruppe allein genügt, den Vorgang, der nun folgen soll, zum Ausdruck zu bringen, das geht aus dem Umstande hervor, daß in der ziemlich gleichwertigen Fig. 25 die mit E beginnende Gruppe fehlt. In allen drei Fällen nämlich folgen die grotesken, unter sich ziemlich verschiedenen, zum Teil schraffierten Kegel, die zum Teil sich in schraffierte Hörner lösen, so daß wir sagen können, daß das Resultat der ganzen Reihe nach dem Text der Agramer Mumienbinden ein Kegel ist, der sich teilt, stufenweise aufsteigt und die Form von Hörnern annimmt. Diese offenbar tierische, wenn nicht gar dämonische Macht wird also erzielt durch das, was die Reptilgruppe schon allein leistet, was aber voller ausgedrückt und erklärt wird durch die mit E beginnende, mit dem fast doppelsinnigen deiktischen Pronomen schließende Gruppe. Der etruskische Lautwert dieses Kegels, der zugleich der Ausdruck des Strebens nach oben, des Emporsteigens gegen den Himmel, der animalischen Triebkraft der Natur, die Bekrönung von Dämonen, die dem Geschlechtsleben den Trieb verleihen, ist, ist HU, freilich erscheint dieses Attribut urweltlicher Art hier in tiefster, widerlichster und grausamster Verwilderung. Also ist der hornartige Kegel auf der Stirn des tierköpfigen Dämons in Fig. 26, Z. 3 einfach HU zu lesen. Damit aber ist der Lautwert der glatten Scheiben nicht gewonnen. Und hier setzt etwas ganz Erstaunliches ein, was die Berechtigung der Methode mit sich bringt und zugleich einer anderen Frage eine ganz unverhoffte Wendung, ja sogar Erklärung leisten wird. Es ist nun an der Zeit, einiger Stellen des uns erhaltenen Avesta zu gedenken, die als wertlose Zauberformeln mißachtet, belächelt, aber niemals erklärt worden sind. In den Abschnitten 57 ff. des Zamyád-Yast (19) finden sich Bannformeln eingereiht, die einem als Tara bezeichneten dämonischen Wesen dazu dienten, über die arischen Stämme die Königswürde sich zu erschleichen. Die

Granwedel, Die Teak! do Avesta

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