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0275 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 275 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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im Leben entscheidend sind: die Geburt und der Tod. Anhalt irgendwelcher Art in dem einen oder anderen Sinne ist nicht da. Aber soviel ist klar, daß in Z. 3 zuerst vom Tode die Rede ist, dann aber, nachdem „ich" und „Sterblicher" erwähnt sind, folgt zweimal das Zeichen der Geburt, allerdings durch Striche quer und durch leere Innenfläche vom ersten Zeichen verschieden. Hier setzt nun sofort die Göttin ein mit einem längeren Absatz, in dem keines der beiden Zeichen mehr vorkommt, ja, sie fallen daraufhin überhaupt weg, nur in dem Gegenstück zur Paradiesschale erscheint die Anfangshieroglyphe von 5, die aber einen ganzen mit „ich" als Subjekt formierten Satz darstellen muß. Daraus geht hervor, daß mit der vorletzten Gruppe von 3 an die Wendung eine persönliche des Priesters wird, also ist für 1 eine persönliche Wendung, etwa ein „ich" oder sogar „du" ausgeschlossen; die Formel, welche beginnt, ist eine allgemein gültige, und die persönliche Wendung kommt erst, als die Göttin sich bemerkbar macht. So ist also klar, daß die ersten zwei Zeichen zu der Formel selbst gehören, und daß in ihnen keine persönliche Bezugnahme oder Anrede enthalten sein kann. Es ist also die rein äußerliche Analyse so weit gediehen, daß wir den Inhalt nach den abgetrennten Abschnitten 1-7, Abschnitt für Abschnitt, etwa so formulieren können:

  1. Der Priester rezitiert eine Formel, in der menschliches Dasein und die Sterblichkeit erwähnt sind.

  2. Eine Flügelgottheit wird im Knistern des brennenden Räucherwerks hörbar.

  3. Der Priester redet von sich aus das überirdische Wesen an, nennt es wiederholt, offenbar erregt, weist darauf hin, daß eine Göttin zu einem Sterblichen kam, denn er sei ja nur ein Sterblicher, ein auf der Erde Geborner.

  4. Die Göttin antwortet; indem sie auf das Paradies hinweist, nennt sie ein Wort, das den Grund andeutet, warum die Menschen sterben müssen.

  5. Der Priester nennt sich bescheiden einen Sohn der einst zugrunde gehenden Erde, des entstellten Paradieses.

  6. Die Göttin wiederholt mit einer wohl tröstenden Anrede das in 4 zitierte Vergehen.

  1. Der Priester führt die in Absatz 1 begonnene Rezitation zu Ende.

Wenn wir nun versuchen, diese durch die Figuren und durch die etruskischen Gegenstücke errungenen kurzen Sätze in 'Worte umzusetzen, so müssen wir vor allem von den etruskischen Werten der Schriftelemente, die ja hier offenbar auch sachlich nicht in Frage kommen können, vollständig absehen und die medischen Werte finden. Eine Aufgabe, wie die vorliegende, ist aber mit so wenig Material, wie diese Zeilen bieten, scheinbar menschenunmöglich, und doch sind es gerade die wenigen Worte der lispelnden Göttin, die den Weg weisen. Drei Zeichen, davon das erste zweimal gesetzt, verraten dem Priester die Anwesenheit einer Göttin selbst. Die Wiederholung des ersten Zeichens in 2 begegnet im Folgenden, was der Priester spricht (3), einer ähnlichen Wiederholung in der Mitte des Satzes unter einem Zeichen, das dem ersten in 2 ähnlich ist, aber den Halbkreis umdreht. Diese Gruppierung kann nur den Sinn haben, daß die Anrede, der Lage des Priesters entsprechend, nicht das erste Wörtchen wiederholt, so wie es für ihn paßt, sondern das darauffolgende Wort. Das verschiebt den Gegensatz in wunderbarer Weise so, daß in 3 der Titel oder der Name der Göttin wiederholt wird, in 1 aber das anredende Wort. Das Wort muß kurz sein, es muß irgendwie dem knisternden Geräusch entsprechen, und daraus müssen sich dann erst die folgenden Worte lösen. Es liegt hier ein Fall vor, der zum Schönsten gehört, was diese Inschriften enthalten; denn alles übrige ist grauenvoll. So ist dieser Text wegen seiner Kürze und Klarheit, Schönheit und Vielseitigkeit, trotz der Kürze die einzige Perle in diesem Wirrsal von Entsetzen. Die sachliche Bedeutung, die sich nun rasch und leicht ergeben wird, ist aber monumental. Das angewandte System verwendet ebenfalls nur Strich und Bogen, Ecken und Kurven, Schraffierungen und Kombinationen, aber in ganz anderer, geradezu beispiellos genialer Art. Folgen wir den oben gewonnenen Stützpunkten, prüfen wir sie, ob sie bestehen bleiben können; gelingt das, so ist das Gerippe fertig, aber nicht nur für diese Inschrift allein, denn die Zeichen kehren wieder und müssen in den anderen Inschriften wieder