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0290 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 290 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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nicht bloß den letzten Fall, von dem sie ausgehen, sondern das Ganze. Die zahlreichen Scheiben verschiedener Art und vor allem die Darstellung von Fulgurationsgebräuchen, ferner die wiederholte Darstellung von Donnerstimmen und Bränden beweisen, daß der ganze Inhalt des Vorhergehenden als eine Beleidigung der Sonne betrachtet wird. Und in der Tat bietet uns eine schwierige Avestastelle eine Unterlage, die, obwohl viel kürzer als die mit einer gewissen Wut immer wiederholten Hinweise auf die Gräuel, die Zeilen verständlicher macht als die bloßen Bilder. Es ist die Stelle Yast 19, 43: „er dachte sich das so aus: unvolljährig bin ich, nicht volljährig; wenn ich volljährig sein werde, will ich die Erde zum Rade machen, den Himmel zum Wagen. Herunterholen will ich den Spentamanyu aus dem leuchtenden Haus des Lobes, herauslassen will ich den bösen Geist aus der abscheulichen Hölle." Vgl. S. 69. Mit anderen Worten : indem der Dämon, der dies spricht, einen flammenden Zauberkreis auf der Erdscheibe, sie so zu einer zweiten Sonne macht, wird der Himmel über die gedemütigte Sonne in Bewegung kommen, er wird weggeschafft werden können; denn er ist dann ein Wagen mit zwei Rädern. Dann kann der Dämon in der Hölle wieder herauf. Diese wüste Vorstellung ist die Grundlage aller Magie. Die Häufung der furchtbarsten Zeichen in Z. 4 — 7 weist auf katastrophale Dinge, die vielleicht der Aufstellung des Monuments vorausgingen. Ein Zeichen ist geradezu entscheidend; denn seine richtige Erklärung läßt uns einen Blick in die Zeit tun, in der der Löwe aufgestellt worden sein muß.

Auf diese Stelle des Avesta-Textes folgt noch die Mitteilung, daß ein Held, Keresâspa genannt, diesem Teufel ein Ende gemacht habe. Als die Hauptat dieses Keresâspa wird anderweitig ein Vorgang beschrieben, der, so unverständlich, ja sogar unsinnig wie er ist, trotzdem eine geradezu ungeheuerliche Verbreitung durch das „Wandermärchen" erhalten hat. Die wichtigste Stelle ist Yasna 9, 10 —11 vergl. Yast 19, 39-40, für die unsere Tradition etwa folgendes bietet: „daß ihm zwei Söhne geboren würden, Urvahsaya und Keresâspa, fromm der eine und ein Gesetzgeber, der andere ein kühner Jüngling, ein streitbarer, die Keule führend; der schlug den gehörnten

Drachen, den pferdefressenden, menschenfressenden, den giftigen, den gelben, auf dem Gift floß klafterhoch; auf ihm kochte Keresâspa im Eisentopf(?) Speise(?) um die Mittagszeit; heiß ward dem Ungeheuer, es schwitzte(?), unter dem Kessel schnellte es hervor, das siedende Wasser warf es zur Seite; erschreckt lief fort der mannhafte Keresâspa." Der lächerliche Schluß, der den besonders noch mannhaft genannten Keresâspa nach mißlungenem Kochkunststück auf einem menschenfressenden Drachen ausreißen läßt, beweist schon allein, daß hier etwas Ungeheuerliches verschwiegen wird. Offenbar muß der Drache über dem Kochversuch nachher doch gestorben sein, warum aber läuft dann der Held davon und warum reißt denn hier bei der Hauptsache der Text, der sonst so reich an Epithetis für den Drachen, der doch erlegt worden ist, ab? Welcher Art ist das Gift, das nach der Parallelstelle vorher schon (?) „floß am Hintern, an der Nase, in der Höhe?" Die Worte sind verstellt: infolge des angelegten Feuers fuhr das, was der Text „Gift" nennt, nicht nur nach hinten und vorne hinaus, sondern auch „in der Höhe". Der Rücken des Ungeheuers platzte also, und das, was für dasselbe „Gift" war, fuhr brennend hinaus und so ging der Unflat zugrunde. Feuer anzumachen auf einem lebendigen Drachen ist eine sehr schwierige Sache: selbst wenn das vielleicht überfressene Tier schläft, dauert es doch ziemlich lange, bis Brennstoff hinaufgetragen, Feuer ohne Streichhölzchen mühevoll errieben, der Topf postiert, Wasser aufgefüllt und die „Speise" zum Sud gebracht ist. Und just erst, als der gehoffte Moment des Sudes von PITU, wie der Text sagt, eintritt, rappelt sich das Ungeheuer auf, zerstört das Mittagessen, und der mannhafte Held reißt aus? Der Drache war ein Ofen, ein Schlund in Form eines Rachens für bestialische Opfer, und den bildet die Inschrift ab. Der Held hat ihn, offenbar heimlich, mit etwas gefüllt, was ihn zum Platzen brachte, und dann floh er vor den sicher massenhaft heranstürmenden Priestern.

Diese Einschaltung war nötig, weil dieser Vorgang wiederholt uns begegnen wird. Die vorliegende Inschrift verlangt aber, um ganz erklärt werden zu können, noch mehr. Es ist eine Stelle in den Kommentarzeilen, die in