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0335 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 335 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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Yima (Yama)? Der Zwilling. Also ist ein Brudermord begangen worden; ein Bruder hat den andern getötet, und dies Zwillingspaar ist in der Inschrift abgebildet Z. 1 und Z. 5. Diese beiden Feststellungen genügen noch nicht, aber sie führen weiter. Zunächst ist klar, daß eine wörtliche Wiedergabe der zitierten Stelle nicht erwartet werden kann; wir müssen also mindestens auf Umstellungen gefaßt sein. Daß die uns überlieferte Stelle Yimas Verbrechen nicht nennt, ist deshalb merkwürdig, weil sie trotz seiner Verzweiflung ihn doch mit rühmenden Beiworten ausstattet; wir finden also auch hier wieder dasselbe, was uns oben (S. 286) in bezug auf Keresâspa auffiel. Wie dort der als Held gepriesene davonläuft, ist hier Yima betrübt, derFeindseligkeit erlegen, ein Flüchtling und doch der „Strahlende", obwohl die königliche Majestät von ihm gewichen war. Der Gedanke ist nicht abzuweisen, daß hier wie dort diese Titulaturen zu beseitigen, mindestens umzustellen und vielleicht genauere Angaben über die Vorgänge einzuschieben sind. Diese Angabe muß die Inschrift in der ersten und halben zweiten Zeile enthalten. Anknüpfend an das oben erwähnte können wir für den ersten Teil von Z. 2 sagen, daß dieser mit dem Schluß (Z. 8) korrespondierende Absatz dasjenige ist, was wir im Avesta-Text vermissen. Es folgt dann im zweiten die Angabe, daß die dämonische Form eines Gauklers der Urheber war. Die kurze erste Partie von Z. 3 ist durch die parallel gestellte Hand und durch die unter dem Drachenstab stehende Hieroglyphen-Gruppe sicher eine wichtige Stelle. Die viel besprochenen drei ersten Hieroglyphen mit der ungewöhnlichen Variante in der zweiten stehen zweifellos im Gegensatz zu den darüber-stehenden in Z. 1, 2. Die etruskischen Worte hier zu lesen, ist ausgeschlossen; ein äußerer Anhalt scheint zu fehlen. Aber in Z. 6 begegnet uns das zweite Zeichen am Anfang einer dicht gedrängten Kolonne, deren Mittelfigur ein leider etwas beschädigter Tierkopf ist, und merkwürdig genug ist die vorvorige Kolonne der Zeile eingeleitet durch ein parallel gestelltes Kreuz, das aus Ecken zusammengerückt zu sein scheint. Die Hieroglyphe, welche die Halbzeile beginnt, ist jene Variante des Drachens, den wir etruskisch e•A.N.I.E Iasen; der Drache bezeichnet also einen Buhlknaben,

der selbst besessen ist. Hier wird also ein zweiter Verführer genannt. Auch hier ist die etruskische, etwas erzwungene Schreibung des Wortes sicher nur die Unterlage für eine andere, die aber die erstere für die Kundigen möglich machen soll. Wenn nun wirklich die zitierte Avesta-Stelle hierher gehört, frägt sich in der Tat, welches Wort hierher bezogen werden könnte. Es ist nichts derartiges im Texte. Die Inschrift aber zeigt uns in der ersten Zeile erst eine große Pyramide, hinter dem J-Iundskopf zwei, und diese Doppelpyramide tritt als Kolonnenanfang noch einmal auf, und dahinter jenes aus Fig. 19 bekannte dreigestrichene Zeichen. Also ein Urteufel erscheint durch Hundegeburten hindurch zweimal, d. h. er manifestiert sich hintereinander als zwei getrennte Personen. Davon ist die erstere als der Gesetzgeber durch die Hand der Hauptfigur gekennzeichnet, die jene Normen einführte. Was der zweitgenannte veranlaßt hat, werden wir erfahren. Wenn also in Z. 3 dem bösen Dämon des vorhergehenden eine wohltätige Macht entgegengestellt wird und wir es wirklich mit Avesta-Stellen einer viel älteren Form, als die uns überliefert ist, zu tun haben, so stehen in der Tat die beiden Prinzipien einander gegenüber, Anrômanyu, der böse Geist, oder sein dämonischer Bote, der „in Menschengestalt auf die Erde hereinbrach", und das gute Prinzip und sein Vertreter auf Erden, also Ahuramazda und Zaramustra. Furchtbar ist die schon aus den Bildern sich ergebende Vorstellung, daß dem Brüderpaar auf Erden, das nach dem Morde auf einen Zwilling (yama) reduziert ist, ein dämonisches Paar entgegentritt, von dem ebenfalls einer früher gestorben ist. Also auch in dieser Inschrift ist jener grauenvolle dämonische Zug mächtig, der fast in allen Inschriften in den mit dem Inhalt wechselnden, sich umformenden, sich zusammenschmiegenden und wieder auflösenden Schriftelementen schon äußerlich sich aufdrängt. Die eben genannten Namen, die in der zitierten Avesta-Stelle fehlen, müssen also in Z. 1, 2, 3 genannt sein. Kehren wir zu Z. 6 zurück, so interessiert uns vor allem die erste Hieroglyphe der letzten Kolonne und ihr Gegenstück, das aus Ecken bestehende Kreuz. Es muß also der zweite Teil des Wortes in Z. 3 (und Z. 1) identisch sein mit dem Anfange des Wortes

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