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0376 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 376 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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Daß wir also auf dem Boden des Avesta stehen, ist nicht mehr zu bezweifeln. Wir geben nun in wenig kurzen Sätzen die Normen an, wie die Zeilen zu lesen sind.

  1. die medischen Hieroglyphen sind die Schrift eines inspirierten heiligen Buches, also auf Grundlage des Kultes des Lichts der Sonne allein lesbar. Der solare Charakter der entscheidendenZeichen tritt schon äußerlich überall hervor.

  2. Die oben (S. 362) s. Nr. 1 zusammengestellten Zeichen sind die Regenten der Schrift.

  3. Diese Regenten greifen überall in die übrigen Reihen ein insofern, als sie Mittel und Wege angeben, sämtliche Hieroglyphen so zu zerlegen, daß ein aus Lettern bestehendes, wirkliches Alphabet sich ergibt.

  4. Was die dämonischen Zeichen betrifft, so werden sie von den Regenten nur insofern gestreift, als die Vorgänge in mehr oder weniger starkem Sonnenlicht erscheinen. In dieser Beziehung ist diese unerhört merkwürdige Inschrift (Fig. 22) am besten geeignet, die medische Lesung zu vermitteln, da sie alle Farben angibt, während alle übrigen nur versteckte, aber gleichmäßige, regelmäßig wiederkehrende Andeutungen unter den klein geschriebenen Glossen E. N I (etruskisch gelesen) bieten. Der Grund liegt darin, daß Fig. 22 derartig schwerwiegende Dinge enthält, ja geradezu Urweltliches aufrollt, daß eine allen zugängliche, ganz genau schon äußerlich bezeichnete, volle Schreibung als nötig erachtet wurde.

  5. Die Darstellung des Priesters selbst, sowie alles zur Datierung nötige ist in einer so genialen Weise zum Ausdruck gebracht, daß Fig 22 sicher nicht nur zu den seltsamsten, sondern auch zu den kostbarsten Resten des Altertums gehört.

Damit wollen wir nach so viel Mühen und Geduldproben für den Leser nunmehr auf völlig gesichertem, die „Tusca" entscheidend beweisenden Material fußend, das lange gehütete, aber früh erkannte Geheimnis enthüllen. Es ist jetzt leicht und rasch erledigt.

Die Teilung in der Mitte (zwischen Z. 4 und 5) muß aufgegeben werden; denn der Text läuft hier weiter, und wahrscheinlich beginnt er im 2. Teil von Z. 3. So erhalten wir also eine Einleitung Z. 1— 2 erste Hälfte,

deren Inhalt ja schon klar ist, ferner zwei kurze Absätze (Rest von Z. 2) und Anfang von Z. 3, von denen der erstere Vorwürfe für den erschienenen Teufel enthält, der zweite aber das Stichwort „Tod und Leben" hervorhebt. Dann folgt von der Mitte von Z. 3 an ein Text, der der ganzen Anlage nach die ausführliche Widerlegung der Einleitung enthält, aber leider gerade im Anfange und vor dem Schlußabsatz übel geschädigt ist. Doch läßt sich nicht verkennen, daß die einleitende Hieroglyphe in einem gewissen Gegensatze stehen muß zu dem herausgehobenen Stichwort „Leben und Tod". Da unmittelbar darauf, obwohl durch eine jetzt zerstörte Hieroglyphe getrennt, die „Guten" und die „Bösen" erwähnt werden, liegt in diesen beiden Wörtern der gesuchte Gegensatz, und die Anfangshieroglyphe ist entweder eine Orts- oder Zeitbestimmung. Die Lücke hindert zunächst, darüber klar zu werden, aber daß etwas unmittelbar vorher Geschehenes im Texte erwähnt werden muß, geht aus einer Gruppe hervor, die, obwohl ebenfalls beschädigt, doch noch so viel zu bieten vermag. Diese Stelle ist mitten in Z. 6, es sind je drei Kolonnen, welche mit dem etruskisch eANIE gelesenen Worte beginnen und die Worte „Verderben" und „Menschheit" mittels wiederholter Bindewörter anschließen. Es handelt sich also um den Besessenen, der in einer Reihe mit „Verderben" und „Menschheit" auftritt. Da gleich darauf wieder von „verderben" die Rede ist und vom Aufkommen eines über das Gute siegenden Satans, da ferner schon oben es wahrscheinlich erschien, daß sowohl in Z. 2 wie hier Namen vorliegen, so werden wir annehmen müssen, daß ein kurz vorher gestürzter Verbreiter abstoßender Religionsformen hier in seiner Tätigkeit erwähnt ist. Die Anähnlichung beider Figuren an die drachenartigen Bildungen ganz ähnlicher etruskischer Wörter in der großen Inschrift von Babylon (Fig. 28) und die Angabe, daß Besessenheit vorliegt, legen hier (mit Recht wie oben) den Namen DAHAKKA nahe. Die Eigentümlichkeit, daß vor eANIE noch eine andere Form desselben Ausdrucks mit bodenständiger Wiedergabe des Anlauts (DAN • NU) gegeben ist, bringt den Ritualbegriff eA N in eine Sphäre, die mindestens, was den Ort und damit auch was die Zeit betrifft, nicht zu weit von der Gründung des Monuments selbst entfernt sein