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0453 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 453 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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DIE TEUFEL DES AVESTA UND IHRE BEZIEHUNGEN ZUR IKONOGRAPHIE DES BUDDHISMUS ZENTRAL-ASIENS.

Die Inschriften, welche uns so vielseitige und umfangreiche Arbeit machten, enthalten folgende Grundelemente. Dabei sind zwei Dinge festzuhalten, ihre Ausstattung und ihr Inhalt. Als Ausstattung zeigen die Hauptinschriften Löwe und Schwert, die Machtzeichen eines iranischen Königs. Der Inhalt hat jene Magie als Unterlage, deren Außerungen uns in Mittelasien begegnen. Wer dort der Vertreter der Magie ist, werden wir rasch erfahren; der Schluß wird uns die Brücke zeigen. In dem dort skizzierten, auf noch unediertem Materiale fußenden wird klargelegt werden, daß eine überschätzte „religiöse" Bewegung sich diese Machtsymbole anmaßte, um sich als Richter über alle aufzuspielen und damit jene Ritualien ungestraft auszuüben, die zu den sonst unverständlichen Parasiten des Buddhismus gehören. Wir sehen diesen scheinbar mythischen Träger des Schwertes des „Erkennens", auf seinem Vâhana, dem Löwen, sitzend, eingeschoben in die Reihe der Bodhisattvas jene „Harmonie" erzwingen, die das Opfer bereit macht, sein Leben für das „Heil der Lebewesen" hinzugeben, wir sehen ferner den Träger des Donnerkeils (E:VAJRA) dem Buddha beigegeben, wir finden Hexen (dâkinî) im irdischen Dasein „gesiegelt" und als zurückkehrende Geister Geheimnisse mitteilend, auch den Durchgang gewisser Seelen durch Hundegeburten, wir erfahren aber auch, wie dieser eingeschobene Schwertträger, wenn er richtig gebannt ist, in Flammen als Stierkopfteufel erscheint, die Gegner des Bannenden, Könige mit ihren Heeren, ja ganze Völker verhetzt, aber verbietet, seinen Namen zu nennen, wir erkennen denselben wieder in dem Alten im Berge, dem weißgekleideten, weißbärtigen Manne mit dem Zwiebelkopf, der in Berghöhlen beschaulich vor sich hindämmert, bis

er Kult erhält und gerufen wird, dann in verschiedenen Formen spukt, wobei er meist in Aureolen wie in einer Sonnenscheibe erscheint. Die Ehelosigkeit des buddhistischen Mönches ist gesteigert bis zur Verfluchung und bis zur greuelvollsten Verfolgung des weiblichen Geschlechtes, um Feuer vom Himmel zu holen, mit einer Bestialität, die sogar durch die süßlichen Phrasen hindurch erfaßbar ist mittels der Dhâranî-Formeln. So wieder anknüpfend an den Anfang unserer Einleitung gehen wir nun den einzelnen Erscheinungen nach.

Die unedierten tibetischen Quellen, die uns seit langer Zeit zuhand sind, hoffen wir bald nacheinander, da sie nicht groß sind, wenigstens in vollständiger Übersetzung geben zu können, aber mit Zuziehung einer öfter hier angedeuteten abendländisch-mittelalterlichen Quelle allerersten Ranges von ebenso seltsamer wie grandioser Ausstattung.

60.

Es ist in der Tibetischen Literatur, wenigstens so weit meine Kenntnis reicht, die natürlich noch eine sehr beschränkte ist, üblich, alles Anstößige durch eine Terminologie, die durchweg auf Sanskritvorlagen beruht oder solche Vorlagen affektiert, so zu verhüllen, daß wir ohne die Bilder, die die Tradition, schon um des Realen willen, besser erhalten und meist ihre eignen Quellen haben, in vielen Fällen kaum in der Lage wären, die Texte ganz zu verstehen. Aber für die Kundigen gibt es auch in den Texten selbst gewisse Andeutungen, die die Situation verständlich machen. Vieldeutigkeit der Worte, geschickt gelöst durch Parallelismen oder deutliche Betonung des Gegenteils, und endlich der abschließende Satz sind die Mittel, Szenen zu bringen, die der herrschenden, auf den Reformator Tson-

Grűnwedel, Die Teu41 des Avesta

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