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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0485 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 485 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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II, 29

64.

Das Mittelstück der Erzählung, dessen Seitenwirkungen durch alle Szenen, so unzusammenhängend und unbedeutend sie zu sein scheint, deutlich durchlaufen, ist die recht ausführlich gegebene Beschreibung eines alten Bildes der unteren Welten mit dem daneben stehenden Buddha, oft publiziert und erklärt, aber hier in einer Wirkung dargestellt, die noch nirgends so herausgeholt wurde. Ich gebe hier (Fig. 39 a) eine Wiedergabe der bezüglichen Tafel aus Pozdnéevs Skizzen aus dem Klosterleben in der Mongolei, da diese Darstellung außer in Rußland schwer erreichbar ist und durch ihre Klarheit, ausführliche Bezeichnung und dadurch, daß der Buddha, wie unser Text verlangt, daneben steht, am besten hierher paßt. DieVorlage dieses alten Bildes führt uns weit ab. Ein Tablett assyrischen Ursprungs, gehalten von einer halbtierischen Dämonenfigur, deren drohender Kopf darüber hinwegragt, ist diese Vorlage. Das Gegenstück dazu aber ist die Weltfrau der Jainas. Diese Figur hat keinen dämonischen Ausdruck, im Gegenteil: ein Hindi-Mädchen in Coli und Kurtâ und vollem Schmuck steht vor uns aufrecht, alle ihre Glieder vom Scheitel bis zu den Füßen entsprechen verschiedenen Existenzstufen, aber ihr Unterleib ist, wenn man will, geöffnet, so daß man ihre Eingeweide stilisiert sieht. Es ist das aber dadurch verhüllt, daß das abstoßende Bild in Form einer Scheibe erscheint, die das Mädchen vor sich hinhält. Diese Auffassung ist die ältere und offenbar maßgebende, einfach deshalb, weil das Kâlacakrasystem, das schon vor dem sechsten Jahrhundert fertig war, hierin übereinstimmt mit einer Darstellung in Umrissen manichäischen Ursprungs, die ich im verschütteten Gang des Tempels Bäzäklik (Murtuq, Chinesisch-Turkistan) kopieren konnte. Auf dieser einfachen, rohen, aber deutlichen Zeichnung, deren unterer Teil erloschen, vielleicht nie ausgeführt war, ist in der Gegend des Bauches ein Rad eingetragen. Ich darf nicht vergessen, zu erwähnen, daß anscheinend die Zeichnungen dieses engen Ganges eine ganze Reihe solcher Darstellungen enthalten sollten. Die Zeichnungen selbst sind sicher nur Entwürfe, erste Vorzeichnungen gewesen, die später in voller Farbenpracht, in der die Manichäer auf Grund alter Tradition die

Buddhisten übertrafen, ausgeführt werden sollten. Irgend eine Katastrophe, die zweifellos ihnen galt, verhinderte die weitere Ausführung. Der Gang wurde von Buddhisten geschlossen und nur ein kleiner runder Raum davor leer gelassen, davor aber eine Wand gezogen und davor ein Buddhabild, vermutlich, nach den umgebenden Gemälderesten zu urteilen, ein Amitâbha, aufgestellt. Wir sehen daraus, daß die breite Scheibe vor der dämonischen Figur auf den lamaistischen späteren Bildern weiter nichts ist, als dieses Rad, und dieses Rad repräsentiert die in der Matrix der Visvâmâtâ, der 1 akinî xat oyíjv ruhenden Keime aller Existenzen. Hier in der Matrix liegen Mann und Frau der Zukunft und je nach dem Karman der hier im Keime ruhenden Person die unteren Himmel, die Menschen- und Tierwelt mit ihren Kämpfen und Plagen und im buddhistischen Sinne täuschenden Freuden, aber auch die kalten und heißen Höllen und die Welt der Gespenster (Pretas). Also muß dieses weiter und weiter laufende Rad, das solche Leiden, so gefährliche Freuden immer wieder erneuert, ausgerottet werden, der Donnerkeil muß die Berge spalten, durch das richtige Erkennen muß den Wiedergeburten aus Mutterschößen ein Ende gemacht werden. Diese sich wiederholende Stelle, die zu dem Bild gehört, erinnert uns sofort an das oben angedeutete. Eine Wiederholung der bestialischen Vorstellung erübrigt sich. Die so durch richtiges Erkennen, nicht menschliches Erkennen gewonnene Macht erhebt über die unteren Welten, gibt Gewalt über die Elemente und transzendente Kenntnisse. Das nistete sich ein in das System eines wohlmeinenden, weichlichen Asketen, des hochgepriesenen Gautama Buddha; ihm wird ein System unterlegt, das an Grausamkeit, Heuchelei und Schamlosigkeit nur himmelschreiend genannt werden kann. Furchtbar klingen die Beschimpfungen der Frau; denn jede Frau hat ja einen Antitypus dieses Systems in ihrer Matrix, in der sog. padmaistischen Literatur und in dem alles detailliert schildernden Maüjusrîmilatantra. Der Leib der Frau ist gradezu der Höllenkessel, die Frau eine magische Gestalt der Dämonen der Vernichtung. Wie weit diese widerwärtigen Dinge griffen, wissen wir ja aus jedem indischen Buche,