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0503 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 503 ページ(カラー画像)

キャプション

[Figure] Fig. 45 ダーキニー(Dâkinî: 茶枳尼天)の銘文文字、ペアの踊る骸骨の台座(蓮)、普通トゥルク・ロダ・ポー [Dur-k'rod-bdag-po] 、スマサナパティまたはチティパティ(Citipati: 屍陀林王)「墓場(火葬の薪の山)の主」、シャクティーと呼ばれている。拙著『チベットとモンゴルの仏教神話』、170ページを参照。Inschrift in der Schrift der Dâkinîs (Hexen) von den Sockeln (Lotussen) zweier tanzender Skelette, gewöhnlich Dur-k'rod-bdag-po, Śmaśânapati oder Citipati „Herr des Leichenackers (Scheiterhaufens)" und Sakti genannt. Vergleiche meine Mythologie des Buddhismus in Tibet und der Mongolei, Seite 170.

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doi: 10.20676/00000193
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1I.47

tanzenden Skelette, natürlich bis jetzt ohne genügende Erklärung. Besonders wertvoll ist ein großes Stück des Museums in Berlin, das Consten in seinem wertvollen Buche „Weideplätze der Mongolen" mit Recht auf den Deckel setzen ließ, und diese beiden Figuren bieten auf der Rückseite und zwar auf den Fußlotussen Inschriften in der sogenannten Schrift der kinîs, Fig. 45, selbst. Wir kennen Proben von

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Fig. 45. Inschriften in der Schrift der Dâkinis (Hexen) von den Sockeln (Lotussen) zweier tanzender Skelette, gewöhnlich Durk'rod -bdag - po, Smasânapati oder Citipati „Herr des Leichenackers (Scheiterhaufens)" und Sakti genannt. Vergleiche meine Mythologie des Buddhismus in Tibet und der Mongolei, Seite 170.

solcher Dâkinî-Schrift, doch ohne Lösung. Hier aber ist die Lösung da. Vor allem sehen wir, daß jedesmal über der zweiten Letter eine Zahl steht, und zwar die gewöhnlichen tibetischen Zahlen 1, 2. Die sind also zugefügt, und zwar bezeichnet 1 das männliche Skelett, 2 das weibliche. Was die übrigen Zeichen betrifft, so sind die ersten zwei gleich und ebenso die letzten zwei, außerdem wiederholt sich in beiden die Mittelfigur. Einzelne Zeichen haben eine gewisse Ähnlichkeit mit tibetischen Lettern, am wenigsten die letzten zwei, auch die zwei, welche die mittlere umgeben, bieten nur schwache Ähnlichkeit mit tibeto-indischen Formen. Alles das ist nur Täuschung. Die Lösung ergibt sich aus dem Folgenden. Wenn wir die Inschrift so legen, wie der Tote im Grabe liegt, so entsteht eine etwas zerrissene Kolonne von Hieroglyphen, und wir sehen sofort in der dritten Hieroglyphe einen sehr eckig — um Schrift nachzuahmen — gezeichneten Schädel mit deutlicher Kinnlade,Zahnreihen und Augenloch. Sehen wir zunächst von der Mittelfigur ab, so ist die drittvorletzte Hieroglyphe — denn es sind Hieroglyphen — verschieden, hier muß also, da alles andere gleich ist, der Geschlechtsunterschied zumAusdruck kommen. Hier ist zu beachten, daß so umgelegt vorliegend über der Hauptfigur noch eine kleine halbmond-

förmige Linie beim Weib mit einem schrägen Strich darüber liegt, der in beiden Fällen an die Mittelhieroglyphe sich anlehnt, sie also mit verbindet, während auf der anderen, also unteren Seite, die ganze Gruppe durch eine lange Linie abgeschlossen scheint. In beiden Fällen sind die langen Linien Knochen, die Schleife beim Manne das Ovarium mit abgefallenem, davor liegendem Glied, beim Weibe die herausquellenden Eingeweide, von rückwärts durchstoßen, und darüber die verzerrte Vulva. Die davor durch ein Fragment der Geschlechtsorgane angehängte Figur zeigt dieselbe Ausbuchtung nach vorne, wie die vorletzte nach hinten. Der Sinn ist klar, denn der Keil, der die Nates gespalten und die Eingeweide usw. zwischen die Gebeine gelegt hat, liegt bei der nach rückwärts gewendeten Figur darüber. In grauenvoller Weise ist also der ekelhafte Vorgang geschildert, der auch der Inhalt der Agramer Binden usw. ist. Die nach hinten (unten) gewendete Figur ist beiderseits abgeschlossen und auch oben schmaler, lediglich um den Abschluß der Aktion zu bezeugen, die bei der Mittelfigur beginnt. Es bleibt also nur die letzte Figur übrig. Sie ist deutlich eine Pforte, eine Absperrung des Gebiets der Toten: drei Pfähle mit einer Querlinie verbunden; warum drei? der dritte, der mittlere wird dem Zauberer in Aussicht gestellt. Und das ist ein gutes Orakel, denn der gespießt Gestorbene berührt die Erde nicht mehr, mit ausgespannten Armen schwebt er, von Dâkinîs umgeben, am Himmel. Die Unterlage ist klar manichäisch. Und zugleich sehen wir wieder Reste der eigentlichen Schrift Mânî's selbst vor uns.

Die Lösung der oben begonnenen La-Reihe bedarf vieler Umwege und sogar die hierzu herangezogenen Materialien, aber wir kommen damit doch schneller zu Ende, als wenn wir den Kâlacakra selbst, besonders das wahrhaft infernalische 5. Buch, das hierher gehört, aufrollen wollten. Es ist eben alles unberührt und unbekannt, und das hat seine Vorzüge; denn wenn Leute, die an einer Universität über Tibetisch Kolleg lasen, sich es leisten, den Namen einer wohlbekannten, und abgebildeten Hexe Mahâsîtavatî mit „das Sûtra vom großen Kirchhof" zu übersetzen, da sie es für minderwertige Tätigkeit halten, die