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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0519 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 519 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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1I, 63

natürliche Unzucht, Blutgier, Wahnwitz die heiligsten Kulthandlungen.

78.

Kehren wir zu dem obigen Thema zurück, den drei Formen des Manjunâtha, dem Manjuvajra, Yamântaka und dem Lehrer in der Höhle. Wir tun da am besten, wenn wir uns um den Zentralpunkt des Maf ju§rîkults umsehen, um den Pancasîrsaparvata, den „fat,fg pfligen Berg" in Nord-China, Provinz Schan-si. Und hier gibt am besten Auskunft der kleine Katalog (d Kar-c'ag) des wohlbekannten ICan-skya hutuktu Rol-pai rDo-rje, der selbst lange Zeit dort zugebracht hat. Er berichtet dort Fol. 5 a von wiederholten Erscheinungen eines Asketen in weißem Kleide, erzählt den wunderbaren Traum des Han-Kaisers Min-dhi (Fol. 5 b), der dazu führte, daß der Kaiser Gesandte nach Indien schickte, um sich um den Begründer dieser neuen Religion zu erkundigen. Diese Gesandten begegneten indischen Mönchen, Mâtanga und Bharana, die buddhistische Glaubensstärke als Missionäre nach dem Osten trieb. Mit ihnen kehrten sie zurück, trafen aber (was sicher erst später geschah), wie Lalitavajra überraschend berichtet, Gesandte der Yue-ci (tib. Sa-char „Erdregen", „Sturm") aus Zentralasien, die ebenfalls Kultobjekte, aber welcher Art1 bei sich führten. Unsicher, wie zu entscheiden, soll der Kaiser gesagt haben: „Gibt es denn keinen weisen Mann, der hier entscheidet!" Mâtanga erklärt, „Panca§îrsaparvata habe dunkles Karman, das anzupassen an die Religion Buddhas sei schwer", begibt sich nach den fünf Bergen und sieht dort visionär den Reliquienstûpa des Asoka auf dem Grdhrakûta. An dieser Stelle wird als erster Bau eine Kopie dieses Stûpas ausgeführt. Wir sehen also hier einen ganz fremden un-buddhistischen Kult von Anfang angeschoben, weil schon vorher in der Lokalität selbst von den Bon-pos weißgekleidete Lehrer Kult genossen hatten. Und in erster Linie der Reliquienkult, kein Tempel, kein Kloster als erster Bau! Wer liefert die Reliquien? Fol. 12 b erzählt der wohl unterrichtete Autor, daß sich in der Nähe dieser Berge die Tochter eines Clanchefs der Yue-ci aufgehalten habe, sie sei geflohen, weil sie nicht in eine Gazelle verwandelt werden wollte, und hätte dort von Wurzeln und Wasser

ihr Leben gefristet. Die Eltern aber hätten sie gefunden und Anstalten gemacht, sie zu fangen, das Mädchen hätte sich von einem Felsen herabstürzen wollen, wäre aber in den Himmel emporgeflogen. Also unter dem Namen Gazelle sollte sie geschlachtet werden, um geflügelt als geflügelte Devî oder Schwan oder Taube später für ihre Familie übernatürliche Kräfte zu vermitteln, und diese Erzählung, sowie die Heimat des M:dchens erinnert uns an die furchtbaren Abschlachtungsszenen von Bodhisattvas, die in den Höhlen von Kutscha, Chinesisch-Turkistan, so ausgiebig auf die Plafonds gemalt sind. Schließen wir also diese Notizen an das dort Ausgeführte, besonders an die Parallelerzählungen des Li-yul-gyi lun-bstan, die dort nicht einmal alle erwähnt sind, an, so können wir mit Sicherheit sagen, daß von Anfang an im Kult des Maüju§rî fast als Hauptelement manichäische Schandritualien die Grundlage bildeten. Und dies wird zur Tatsache durch die folgenden Notizen. Fol. 22 b erzählt Lalitavajra, daß ein Sohn eines Kaisers sich seines früheren Daseins erinnernd, ein weißes Gewand anzog, Lampenöl selbst bereitet, eine Lampe anzündet und in der Flamme der brennenden Lampe einen greisen Asketen sieht und neben ihm eine Taube, die aus einer Matrix aufflog. Wenn diese Notiz das Vorige ergänzt, so wird die höhnische Bezugnahme auf die christliche Kommunion, die das Folgende enthält, klar machen, daß bewußte Gegner und Kenner des Christentums diese Geschichte ausheckten. Lalitavajra erzählt dort weiter, man habe eine Darstellung des Manju§rî herstellen wollen. Er erschien in so strahlendem Lichte, daß der Künstler aufhören mußte. Da zeigte ihm der Bodhisattva eine Paste aus Mehlteig, ließ darauf in einem Kreis (mandala) sein Gesicht erscheinen und sagte: „das ist mir gleich". Unwillkürlich erinnert man sich dabei des bei den Manichaeern beliebten Musters, eines von vorne gesehenen jugendlichen Gesichtes in einer Scheibe (die jugendliche Sonne), das auf quadratischen Lappen aufgestickt auf den Gewändern der Electi vorkommt, häufig auch als Wanddekoration usw. diente. Hierzu paßt derVorgang, denTâranâtha, Edelsteinmine fol. 41-42 erzählt. Ein gewisser Buddha§rîjüâna, der die Mudrâ-texte bezüglich des Manjuvajra nicht begriff, machte sich auf