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0529 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 529 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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II, 73

nicht ganz entwickelt im Keime liegt, also noch Bodhisattva ist (so ist Pundarîka Kalki, Padmapâni Hayagrîva, Manjusrî aber der fürchterlichst zürnende, der stierköpfige Yamântaka). Und warum zürnt er? Weil er rein bleiben will vom Verkehr mit dem Weibe, getrennt sein will, trotz der vor ihm aufschießenden Hexenscharen, die in der Scheibe ihn umgeben. Hier haben wir, mystisch ausgedrückt, das Feuerrad vor uns mit den acht Haupthexen in Flammen und dem Stierkopfteufel in der Mitte des Rades. Kennern der indischen Literatur werden u. a. die Hinweise auf das Thema des Meghadûta nicht entgangen sein; auch hier zerbricht ein Elefant den Lotus, und die Donnerwolke steigt auf. Dies gefeierte Gedicht gehört also mit Fug und Recht schon dadurch zu den Tantras. Ebensowenig zu übersehen ist das Weiterleben dieser in den Hinduismus übergeleiteten Vorstellungen in der seltsamen Gestalt des dravidischen Aiyanâr oder Ayappa, genannt §âstâ (sâttân). Obgleich die Verfolgung des Zusammenhangs Südindiens mit den buddhistischen Tantras sich hoch lohnen würde, können wir uns doch nicht weiter damit befassen. Und daß alles, was uns heute so indisch-national vorkommt, womöglich gar den ziemlich harmlosen dunklen Rassen aufgeladen wird, ist das indisch? Es genügt auf das Obige zu verweisen.

85.

Allein dies kurze Streiflicht legt mir nahe, eines Mannes zu gedenken, der, obwohl nicht mit orientalischen Sprachen vertraut, aus gesundem Gefühl heraus richtig urteilte und richtig sammelte, F. Jagors, dessen sogenannter „Groschentand" durch seine musterhafte Bestimmung eine unerschöpfliche Quelle der Belehrung heute noch darstellt. Den erleuchteten britischen Sammlern folgend, hat er den innigen Zusammenhang der sogenannten indischen Kunst mit einer maßvollen, verständigen Ethnographie (nicht: Ethnologie) derb verfochten. So äußerte er in meiner Gegenwart einem „geistig feinfühlend"überspannten Kunstgewerbemacher gegenüber das folgende : „Welchen Sinn hat es, die Kunstobjekte aus dem Zusammenhang orientalischen Volkslebens herauszureißen? also: wenn heute alte Ägyp-

ter glücklicherweise noch herumliefen unter uns, würden Sie ihnen eine Isis, die Ihnen zufällig gefällt, wegnehmen oder irgendeinen Topf mit irgendeinem Klecks darauf, der in Ihr System paßt, ins Museum schleppen und die Ägypter hinausjagen?"

Was wüßten wir über südindische Lokalkulte, über die seltsamen Teufelslegenden, über all das, was heute das Madras-Museum ziert, wenn er nicht vorbildend und anregend gewirkt hätte? Durch ihn kam Alfred Burnell auf den Gedanken, die Originaltexte in Tulu-Sprache zu sammeln, er schaffte die Mittel zum Druck dieser wertvollen Dinge. Als Jagor in Bengalen durch einen Pandit die sämtlichen Zauberkreise herstellen ließ, verhöhnte ihn ein Professor des Sanskrit! Diese allerdings schwierigen und abscheulichen Dinge bieten aber die Wahrheit, nicht aber die wertlosen Faseleien über vergleichende indo-arische Religionsgeschichte, wobei die Wahrheit gar nicht zu Worte kommt, und in Indien selbst entweder bodenloser Hochmut dem Europäer gegenüber oder bitterer Spott erzielt wird. Wir brauchen aber die Wahrheit; denn so geht es nicht weiter. Der Orient reckt sich, steht riesengroß vor dein verbluteten Europa, und wer will den Orient kennen lernen, wie er ist? Höchstens ein englischer Regierungsbeamter, Pflanzer, Kaufmann oder Missionar. Bengal-Pandits legen ihre Kinnarî-Eier in märkischen Sand, japanische Sektierer lassen die Sonne Amitâbhas drauf scheinen. „Was die Dinge bedeuten, ist gleichgültig, für das Volk ohne Wert." Das ist eine Unwahrheit und eine Selbsttäuschung dazu. Schwer ist es, die Brücke zu schlagen, warum? Weil niemand das Holz, die Bausteine liefert; denn mit den da und dort verstreuten Splittern, die man mühselig im wertlosen, immer wertloser werdenden Wust suchen muß, baut man keine Brücke. Trefft den Volkston, holt das wirkliche Leben heraus, faßt die praktische Seite und, wie ich oft erprobt habe, die tollsten orientalischen Namen werden akzeptiert, freilich nun nicht mit orientalisierendem Aufschlag der Augen und falscher Akzentuierung verhunzter indischer Namen, sondern mit dem beifälligen Zuruf: „das sind ja Hexengeschichten, Spukgeschichten, wie wir sie hier auch kennen, und über solchen Quark dieser Jubel?" Da-

(1.Qowed, . nie Teufel des Avesta.

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