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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0540 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 540 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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II, 84

Dekoration des hinteren Ganges bietet auf der Innenseite zwei Bilder 9, 10, die auf der Außenseite dreien 6, 7, 8 entsprechen. Das große Mittelbild 7 (Fig. 72) gibt die Pranidhi des Bodhisattva vor Buddha Dïpankara, also ein lediglich buddhistisch scheinendes Einschiebsel, das außerdem noch bezeichnetistalsAbschlußder zweiten Asamkhyeya-Periode. Dadurch ergibt sich, daß das Bild, zwischen die gegenüberstehenden 9 (erste Periode) und 10 (zweite Periode) eingeschoben, einen Übergang bildet. Also gehören 9 und 6, 10 und 8 zusammen. Wir beginnen am besten mit 6 (Fig. 73). Die dort sich umwendende Devaputrafigur weist auf Anschluß an 3, 5; ferner wird in der Inschrift der Großkaufmann genannt, der mit Elefant, Pferd und Gold, mit Frauen und Juwelen und Perlen die sechs Jinas verehren will und einen Garten angelegt hat. Dadurch beginnt also hier eine scheinbare Bekehrung zum Buddhismus, die mit 11 schließt. Was dazwischen liegt, muß also die Ausgleichung der Anschauungen des Großkaufmanns mit den buddhistischen enthalten, deren Schlußergebnis, wie wir durch 13,14,15 erfahren, die Stellung eines Brâhmana ist. In seltsamer Weise läuft durch die Reihe 9, 7 (hier durch den Namen Dïpankara) und 8 (hier durch das Bild) die Vorstellung von einer Lampe. In der Inschrift von 9 wird als Schluß der ersten Asamkhyeya-Periode die Schenkung einerLampe angezeigt, und durch zwei Personen dem Buddha je eine Lampe durch einen König und einen Mönch angeboten; es sind in beiden Fällen Räucherlampen. Ganz anders aber sieht die maniratna genannte Lampe aus, die auf dem Bilde 8 (Fig. 74) dargestellt ist. Dies maniratna sieht wohl äußerlich einer Lampe ähnlich, ja bisweilen ist es auf Repliken (vgl. Abhandl. k. Bayer. Ak. Wiss. I, XXIV, 1 Taf. XXI) unter ausdrücklicher Beibehaltung der einzelnen Teile nur oben zu einer Lampe umgestaltet, aber daß wir ein magisches Schema vor uns haben, das so oft wiederkehrt, auch rein dekorativ vorkommt und sich dann durch ungewöhnliche Farben als fremdartig hervorhebt, mußte jedem Besucher der Ruinen auffallen, (Fig. 75). Dieses Schema, das an die magischen Umbildungen des Bali in Symbole der Unsterblichkeit (vgl. die Opfertische auf Fig. 61 und Fig. 40) erinnert, kann nur das Symbol einer neuenWeltperiode, einerVerjüngung sein, und in

der Tat stellt das zugehörige Bild 10 (Fig.76) das Erscheinen eines Buddha, offenbar des Gautama vor und notiert zugleich den Abschluß der dritten Weltperiode. Zerlegen wir das Schema in seine Teile, so erhalten wir hieroglyphenartige Elemente, die dadurch auffallend sind, daß, was auf buddhistischen Bildern unerhört wäre, ein neu erblühender Lotus, der sogar zwei verschiedene Farben zeigt, also selbst wieder neue Keime aus älteren Blumenblättern treibt, allerdings nicht unvermittelt, auf dem Fruchtboden eines großen Lotus (auf Fig. 74 in einer einen Lotus symbolisierenden Schale) steht. Das Emportreiben neuer Blumenblätter wird nach oben durch stilisierte Flammen fortgeführt. Das verbindende Glied für die beiden Lotusse ist eine quer liegende Trommel, die durch seitliche Ornamente äußerlich als ein mit Nebentrieben ausgestatteter, auf einen Fruchtboden aufgesetzter Wurzelstock erscheint. Die Seitentriebe, die den Ton der Trommel darstellen, suchen in der Mitte Ansätze zu bilden, die, obwohl sie die Triebkraft des Lotus nachahmen, taub sind und die volle Form nicht erreichen können. Die Schläge dieser Trommel verhallen also, und doch ist der Trommelkörper die Wurzel für den immer sich erneuernden, in der Hauptsache weißen Lotus der Mitte. Inmitten desselben taucht ein schraffierter Bogen auf, gekrönt von einem ganz ungewöhnlichen, zackigen Flammenblatt, und flankiert von je zwei diese Form anstrebenden Spitzflammen, die, wie die Seitensprühungen zeigen, nicht die letzten sind. Diese fünf Hauptflammen und die auch fünfgezackte Mittelflamme, die also immer wieder nachschießen, kennen wir aus der merkwürdigen Stelle der „Prophezeiungen über das Land Li", wo es heißt, daß Plagegeister (gnan) sich in den buddhistischen Tempeln einnisteten, daß sogar eine dämonische Pranke erschien und zum Ausdruck brachte, gewisse Opfer dürften kein Ende nehmen. So bildet dies mirschon 1902 sehrauffallende,magischeSymbol,hier maniratna genannt, die drastische Andeutung, daß auf buddhistisches Einverständnis hin (symbolisiert durch die Trommel) ein ganz fremdes System sich eingedrängt und die buddhistischen Formen als Dekoration verwendet hat. Das folgende, dies geradezu kommentierende Bild 10, stellt neben den alten Buddha Kâ§yapa, vor dem