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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0542 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 542 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000193
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II, 86

ein aureolloser, natürlich Sâkya kniet, einen mit Aureole versehenen, damals lebenden Brâhmana Uttara, ganz in Ausstattung eines Devaputra bereits, vor dem ein kleiner Knabe geht. Beide tragen Teller mit Blumen. Von hier an sind also im System des historischen Buddha Brâhmanas mit einem heliolatrischen, furchtbaren Kult. So treten diese in der Oase Turfan so beliebten Pranidhi- oder PranidhânaBilder sachlich an die Stelle der Gewölbegemälde der Oase Kutscha, obwohl ältere Reste derselben, allerdings zum Teil wieder erneuert, auch in der Oase Turfan nicht fehlen, aber keineswegs so häufig sind wie dort. Es scheint also, daß Ereignisse eingetreten waren, die die „Plagegeister" zwangen, diese raffiniert grausamen Abschlachtungsszenen nicht mehr so massenhaft und so offen darzustellen. Schon an einem anderen Orte mußte ich ganz ausführlich diese Aufopferungen der Bodhisattvas erwähnen; es genügt also, darauf hinzuweisen, daß vor dem mânava Uttara auf 10 ein kleiner Knabe erscheint. Als ich 1902 die vorliegenden Bilder zum ersten Male sah, hatte ich Anzeichen beobachtet, die auf unerhört greuliche Dinge wiesen. Vertraut bereits mit den Tantras, wandte ich mich voll Ekel ab von diesen Verbrechen. Als andere dorthin später auszogen, warnte ich, diese Bilder anzufassen. Aber trotzdem wurden die Riesenplatten ausgehoben. Da sie nun doch nach Europa gelangt waren, so unbedeutend sie als Mache sind, und da eine vernünftige Erklärung des Dargestellten, geradezu erschwert noch durch die in der Hauptsache fast rätselhaften Inschriften, bis jetzt unmöglich scheint, so muß ich, wiederholt angegangen darum, wohl oder übel sagen, was ich da sah und was ich daraus sah. Das Mittelfeld 7 ist der Bodhisattva vor Dîpankara, seine Haare über diePfütze breitend, damit jener die Lotusse, die ihm geschenkt werden, unbenetzt nehmen kann. Das Blumenmädchen der Legende fehlt, dafür flankiert ein Devaputra-Paar, von derselben Patrone, die einmal umgedreht und korrigiert wurde, gemalt, die Hauptszene ganz symmetrisch, beide Devaputras weisen nach außen; sie sind also richtige Klammern, die die Hauptgruppe einschalten, und in was? Die Andeutung gewährt das, was die Buddhafigur umgibt. Vor ihr stehen noch drei Devaputras, zwei in Anjali-Haltung vor

einem verschlossenen Pavillon, einer blickt nach 8 zu, mit Blumenteller; hinter ihm steht Vajrapâni ohne Donnerkeil (es geht also in Güte ab) und dahinter noch ein Devaputra auf einem Lotus. Die Klammerfiguren weisen auf die beispiellose Ergebenheit des Bodhisattva hin, der ja auch in den folgenden Lebensläufen, um Buddha werden zu können, die schrecklichsten Martern willig erduldete. Also bedarf es des strafenden Donnerkeils nicht; denn die Buddhas sehen ein, daß „zum Heile der Lebewesen" unerhörte Aufopferungen nötig sind. So sehen wir also folgendes: 7 betont die heroische Ergebenheit der Bodhisattvas, 8 und 10 das Aufkommen des Maniratna, 11 erwähnt den Garten wieder (wie 6) und nun beginnen die Brâhmana-Plagegeister ihre T ätigkeit, wenn sie zu magischen Tänzen einen Menschenkopf, zu anderen Bannungen Hände und Füße, Eingeweide, Häute oder brennende Lampen usw. brauchen. Wir haben also ein Stückchen Geschichte des Tempels vor uns. Als der ganze Tempel fast völlig freigelegt war, wurde klar, daß er umgebaut war und daß hinter dem Neubau da und dort Höhlen viel älteren Stils und ganz anderer Art bestanden hatten. So lag hinter 8, hinter der Buddhafigur, eine vorne noch ziemlich erhaltene, hinten aber eingestürzte Höhle mit auf den Vorderwänden noch gut erhaltenen Wandgemälden, welche unten schematische Buddhas, oben aber fliegende Devatâs in ungewöhnlichen Farben (z. B. Violet, Rosa, verschiedenes Gelb und Hellblau) und in groteskem Stil enthielten. Dazu paßt der Rand der Aureole und der Mandorla des Buddha in 8, der mit Flügeln verziert ist. Ob diese Höhle dauernd geschlossen war oder ob sie nur zeitweise nach Bedarf geöffnet und dann wieder geschlossen wurde, das läßt sich heute nicht bestimmen. Es scheint das letztere wahrscheinlicher, da das Bild 8 so angeordnet ist, daß die Stelle der Türe nur eine einzige knieende Figur, die rasch und leicht mit einer Patrone wieder hergestellt werden konnte, enthalten haben kann. Da in der Höhle in den Zwischenräumen Rankenwerk buntester Art mit großen, fast gotisierenden Blumen erhalten waren, liegt der Gedanke nahe, daß diese Höhle der erwähnte Garten, das Paradies war, und der verhüllende Neubau mit seinen