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0014 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 14 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000244
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Ausdrucksmittel seien in Medien bereits ausgebildet gewesen. Die arsakidischen Denkmäler zeigen eine fast vollständige Hellenisierung Irans, eine scheinbar gänzliche Unterbrechung der historischen Kon-

tinuität. Doch leben alte Gewohnheiten in ihnen fort, und besonders in der eigentlichen Persis muß die altorientalische Tradition aus achaemenidischer Zeit immer lebendig geblieben sein. — Mit dem Emporkommen der Sasaniden, die sich politisch und kulturell bewußt als Nachfolger der achaemeni-

dischen Großkönige fühlen, leben diese altorientalischen Formen und Ideen von neuem auf, ohne daß natürlich der einmal eingedrungene Hellenismus ganz ausgeschaltet werden kann. Die aus dieser

mittelpersischen Zeit stammenden Felsskulpturen konnten von mir mit größerer Sicherheit als bisher

auf Grund der Münzdarstellungen und in Rücksicht auf ihren Stilcharakter bestimmten Herrschern zugeschrieben und dadurch Anhaltspunkte für eine stilistische Entwickelungsgeschichte der sasanidischen

Reliefkunst gewonnen werden. Als hervorragendste Beispiele der sasanidischen Reliefbildnerei sind die Denkmäler von Naqsh i Rustam, Shapùr und Täq i Bustän zu nennen. Daß sich die Gepflogenheit der iranischen Fürsten, ihr Herrschertum durch Felsskulpturen zu verewigen, bis in die moderne Zeit erhalten hat, lehren die noch aus dem rg. Jahrhundert stammenden Reliefs einiger Fürsten der Kadjaren-Dynastie.

Den Kgl. Preußischen Staats- und Kaiserl. Deutschen Reichs-Behörden im In- und Auslande, die durch weitgehende Empfehlungen meine Reisen in Persien ermöglichten, fühle ich mich zu besonderem Danke verpflichtet; ebenso auch den Behörden und Beamten der Kaiserl. Persischen Regierung.

Eine größere Anzahl von Abbildungen in dem die altorientalischen Denkmäler behandelnden Texte gehen auf photographische Aufnahmen von Herrn Hermann Burchardt, einige auch auf solche

von Herrn Professor Oskar Mann zurück. Die Herren Professor Eduard Meyer, Professor F. C. Andreas und General Houtum-Schindler in Teheran haben durch schriftliche und mündliche Mitteilungen die Ausführungen meines Mitarbeiters gefördert. Allen genannten Herren sei für ihr liebenswürdiges Entgegenkommen aufrichtiger Dank ausgesprochen.

Einem Wunsche Julius Lessings folgend, habe ich in Gemeinschaft mit meinem damaligen Reisegefährten Herrn Professor Bruno Schulz die in den Skulpturen von Täq i Bustân vorkommenden Stoffmuster genau aufgenommen. Die Veröffentlichung dieser für die Geschichte der Textilkunst besonders wichtigen Spezialuntersuchung wird jedoch nicht in diesem Zusammenhange, sondern in der nach Lessings Tode von Otto von Falke fortgeführten großen Publikation der Stoffsammlung des Königlichen Kunstgewerbemuseums (Berlin, Ernst Wasmuth A.-G.) erfolgen. Nur einige wenige Proben dieser Aufnahmen sind auch hier als Textabbildungen gegeben worden.

Zum Schluß sei noch bemerkt, daß die orientalischen Worte manchmal im Gegensatz zu der Beschriftung der schon früher fertiggestellten Tafeln, einheitlich in der jetzt allgemein üblichen Transkription wiedergegeben worden sind.

Friedrich Sarre