National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0032 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 32 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000244
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

seine Auffassung und sein iranisches Nationalgefühl charakteristisch. Aber Vollständigkeit wird auch hier nicht erstrebt.

Den Kern des Reiches bilden die Zentralgebiete, Persien (das mit Recht nur in Beh. genannt wird, da es kein Untertanenland ist), Uvadja und Mada. Auch in diesen zentralen Gebieten ist zu beachten, daß die nichtarischen Völkerschaften in Medien, am Kaspischen Meere und im Zagros, nicht genannt sind, so bedeutsam sie für das arische Reich gewesen sind und soviel ihm z. B. die Kadusier-Gelen zu tun gemacht haben. Dareios hielt diese Stämme einfach nicht der Erwähnung wert.

Das wird dadurch bestätigt, daß, seitdem die Gleichung Karka-Kolcher gefallen ist, auch von allen Stämmen am Kaukasos und am Schwarzen Meere kein einziger bei Dareios genannt ist, obwohl er doch aller Wahrscheinlichkeit nach erst selbst diese Gegenden dem Reiche einverleibt hat. Und nicht anders steht es im westlichen Kleinasien, für das nur der Name Sparda dasteht. Nun mag man die graezisierten Völker dazu rechnen, wiewohl diese Völker doch verschieden genug sind, aber die Paphlagonen, Bithyner, Lykier, Pisider hätten doch eine Erwähnung verdient. Man kann nicht sagen, Sparda bezeichne einfach das gesamte lydische Reich, denn zu diesen gehörten doch auch die Ionier des Festlandes, die bei Darcios besonders aufgezählt werden. Vielmehr zeigt gerade ihre Nennung, daß nur diejenigen Völker berücksichtigt werden, die ein besonderes Interesse in Anspruch nehmen; sie ist für die Stellung der Griechen im Perserreich charakteristisch. In Beh. nennt Dareios tyaiy darayahya, Sparda, Yauna, in Persep. e Sparda, Yauna tyaiy ushkahyà utà tyaiy darayahyâ.. Danach ist klar, daß die Yauna von Beh. = Yauna tyaiy ushkahyà „die Ionier des Festlandes", eben die Ionier der Westküste Kleinasiens sind, und die tyaiy darayahyâ, von Beh. nicht auf Palästina und Phönikien gedeutet werden können, sondern die Ionier der Inseln sind, Samos, Chios, Lesbos etc., die ja Dareios untertan waren (Cypern ist nicht unter sie einzubeziehen). In N. i. R. endlich werden sie alle unter dem einfachen Namen Yauna zusammengefaßt, der auch hier neben Sparda steht, währenddem noch die später unterworfenen Yauna takabara, die europäischen Skythen und die Skudra-Thraker folgen.

Weiter ist nun zu beachten und von höchster Bedeutung, daß auch Kilikien fehlt ; und dies ist auf keinen Fall auch nur indirekt unter irgendeinem der anderen Namen unterzubringen (wie das ja mit anderen der fehlenden Völker bei Sparda und Mada zur Not möglich wäre); sondern dieser Vasallenstaat wird einfach übergangen, er hat eben für Dareios kein weiteres Interesse. Ganz deutlich ist hier, daß ihm die ganze Westhälfte seines Reichs (die ihm ja auch bei den Kämpfen zu Anfang seiner Regierung keine Schwierigkeiten gemacht hat), so wichtig sie für die materiellen Bedürfnisse des Reiches ist, innerlich, ich möchte sagen ethisch, weit hinter dem Osten zurücksteht. Im Osten nennt er, wenn nicht alle, so doch die wichtigsten Stämme, im Westen nur ganz summarisch einige Hauptgebiete.

Eine Obersicht der drei Inschriften zeigt ganz klar, daß sie für die noch übrigbleibenden Gebiete des Westens nach den Reichen geordnet sind, welche die Perser erobert haben — nur Kilikien, das sich (wie nach Xenophon Paphlagonien und Cypern) freiwillig unterworfen hat, wird übergangen. Es folgen aufeinander:

r. Elam — Uvadja, Susiana,

  1. das Babylonische Reich, zu dem Athurä und Arabaya gehören,

  2. Mudraya — Ägypten

  3. in Beh., in den beiden anderen 5. Sparda — das lydische Reich mit den Griechen des Festlandes und des Meeres.

Demnach sind Athurä und Arabaya Bestandteile des babylonischen Reiches. Daß „Arabef" jemals Bezeichnung von Syrien gewesen sei, halte ich für ausgeschlossen; es sind die nomadischen und halbnomadischen Stämme, die in Mesopotamien (der Provinz Apaßßia Xenophons) und Syrien und weiter in der nordarabisch-syrischen Wüste sitzen. Dann ist Syrien (inkl. Cypern) einfach übergangen, so gut wie Kilikien; es war ein Appendix des babylonischen Reiches, das eine besondere Erwähnung nicht lohnte. Sollten die Völkerschaften genannt warden, so war ja hier eine lange Liste notwendig: Aramäer, Phönikier, Juden, Philister usw. und das lohnte sich nicht.