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0034 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 34 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000244
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scheint bereits dort gemacht worden zu sein, wo nach der letzten der westlichen Satrapien die erste der zentralen Stammlande folgen sollte. Es ist kaum auszumachen, ob die erste griechische Form an Stelle der VII. Satrapie etwa eine Satrapie Armenien hatte, oder ob Armenien schon ganz unter die östlichen Länder geraten war, wie es in der herodoteischen Form der Liste der Fall ist.

Ein wirkungsvolles Hilfsmittel für die Wiederherstellung der Tributliste besäßen wir, wenn es gelänge, einen systematischen, inneren Zusammenhang zwischen ihr und den inschriftlichen Völkerlisten zu erkennen. Mir scheint ein solcher in der Tat zu bestehen. Herodots Liste gibt den Bestand des Reiches, wie er zu jener Zeit war, als Dareios unmittelbar nach Beendigung der Aufstände, also etwa in seinem dritten Regierungsjahre, die Neuordnung der Verwaltung des Reiches vornahm. Dieser Bestand veränderte sich bald noch unter Dareios und erst recht später; und dies ist Herodot deutlich bewußt, wie aus seinen Worten xpoidvroç tadvroc toi Xpovov xr2 (III, 96) klar hervorgeht. Wir wissen nun, daß der Baubeginn der Terrasse von Persepolis, den die Inschrift Pers. e feiert, ebenfalls unmittelbar nach Beendigung der Aufstände und noch vor den Forschungsexpeditionen und Kriegszügen nach Indien, Ägypten, Afrika und Europa stattgefunden hat. Es besteht also ein enger historischer Zusammenhang speziell zwischen der Liste Pers. e und der herodoteischen Tributliste.

Ein rascher Überblick über die beiden Listen ergibt nun, daß einerseits alle Völker, die in Pers.e genannt werden, ebenfalls bei Herodot vorkommen, auch die Asagarta, die bloßen Saka, die Maka, die Harauvatish unter der Gestalt der IIc xrves, daß andererseits alle Völker, die in Pers. e im Vergleich mit N. i. R. fehlen, auch bei Herodot nicht genannt werden, so die Perser, die entfernteren afrikanischen Völker, die europäischen und die Haumavarka und spitzhelmigen Saken. Der historische Zusammenhang bedingt also auch einen inhaltlichen. Das ist natürlich, da die Völkerliste eine gewisse Auswahl der tributpflichtigen Völker der Satrapien darstellt, die Tributliste eine in Verwirrung geratene, verstümmelte und wieder ergänzte Übersetzung der vollständigen und gleichzeitigen persischen Liste bedeutet. Kurz, es reflektieren beide Listen, Pers. e und die herodoteische, ein und dasselbe Urbild in verschiedener Weise. Bevor ich zur Kritik der anstößigen Teile der herodoteischen Liste schreite und einen Versuch ihrer Wiederherstellung wage, will ich noch das nähere Verhältnis der beiden Listen an den guten Teilen der herodoteischen Liste, nämlich den Satrapien I bis X mit Ausnahme von VII, erläutern, weil ich eben daran außer dem historischen und inhaltlichen auch einen systematischen Zusammenhang beider glaube einleuchtend machen zu können, der für die Kritik und die Restauration gute Dienste leisten wird.

Im folgenden stelle ich die Teile beider Listen schematisch gegenüber

Herodot III.   Pers. e.

§ 9o.   I. "ltuvcc, Ma1vr"tres (in Asien) Aro),ee, Kâpcc, Mxeot, MO,ues,   i x. Yaunä tyaiy darayahya und

114. ),ot   w. Yauna tyaiy ushkahyâ

  1. Muao(, Auôof, Aaa6vtot, Kapatot, `1).Evveie   9. Sparda

  2. Sstl.`E).),r)ar.6vrtot, mpû'es, 6pr`tuc (in Asien) flatp),ŒT6vee,   B. Katpatuka
    Maptavôuvo(, Z6pcoe

  3. KO,exsc   fehlen

  4. V. Syrien von Iloaetôl(ou r,6),ec an der kilikischen Grenze   fehlen
    bis Ägypten, exkl. 'Ap&fitot, inkl. (Doev(-,cr), Zup(r) fi lla),atar(vr(, K677.pos

VI. Ar1urroc, benachbarte A(Pues, Kur47j, Bxpxr(, Moiptc-   6. Mudrayâ
See.

VIII. Zollaa und K(aatoe   7. Uvadja

  1. IX. BaßuXüv und'Aaaup(rt   3. Babirush, 4. Arabiiya 5.Athurâ

X.'AYßar«vn und Mrjôtx. , flaptx6vtot,'OpOoxopu(iâvrtot.   2. Mada

Ich habe die Namen gesperrt, die in Pers. e ein Äquivalent haben. Die Gleichsetzungen sind sichere: Sparda ist Lydien 1) ; die 2.1.50tot sind gleich den Kaxxaddxac nach Her. I, 72; V, 49; VII, 72 ;

1) Marquart, Unters. Il pag. i8o emendiert das EGapec des Xanthos Lydos zu Eucip<ô>tc und stellt die Gleichung auf: ap. Sparda = lydisch 3exdp<ô>ee, d. i. •Cvardi. —