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0037 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 37 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000244
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ausdrücklich von solchen entzwei gerissenen Satrapien, und man müßte nach seinen Worten „xai i+nepßcuvcov roi,s xpoaexfaç râ gxaarfpw aZotot i&A2a 'i9h'ea ripcov" eigentlich solche Fälle in seiner Liste suchen. — AuBer der richtigen Lokalisierung beider Völker ergibt das aber auch einen wichtigen Hinweis auf die Quellen und das Wesen der Ergänzungen der griechischen Liste, da beide Namen sonst von den griechischen Schriftstellern, auch von Herodot selbst nicht genannt werden, so war auch für die Ergänzung die Quelle vermutlich eine persische, und wohl auch eine Tribut-liste. Mit den ihm ganz unbekannten Namen konnte der Ergänzer, dessen geographische Kenntnisse, wie schon Satrapie VII zeigt, gering waren, scheinbar wenig anfangen, er füllte einfach eine in seiner Vorlage vorhandene Lücke. Was vielleicht in dieser Lücke ursprünglich stand, darauf komme ich noch zurück.

Die XI. Satrapie, auf Medien folgend, mit den Kaspiern, Pausiken, Pantimathen und Dareiten erscheint zunächst ganz überzeugend. Sie scheint die ganze Südküste des Kaspischen Meeres eingenommen zu haben. Das Meer selbst hat den Namen dieser Kaspier bewahrt ; ferner finden wir im Altertum ihre Spuren am SW-Ufer an der Araxesmündung, bei Ptolemaios im Kccaxiov Zoo; und wohl auch im Ot'd«-xh ixiiç zwischen Urumiya-See und dem Kaspischen Meere, endlich im Namen der Kaspischen Tore, wo noch im Mittelalter die Ortschaft Kasp lag' ). In der letzteren Gegend sind auch die Dareiten zu suchen, da bei Ptolomaios dccpeïrts xc5pcc nahe östlich von `Papaw; verzeichnet ist. Allerdings müßten sie dann vom 'Iaaôvcov hoç, dem Kuh i Hasäne, der vom Alwand bei Hamadan an Sultanäbâd südlich vorbei nach Isfahan streicht, getrennt werden. Die Pantimathen werden sonst nie erwähnt. Die llas•alxac dürfen den Hccalxac des Ptolemaios, Plinius' und Melas Peetici und Paesici an die Seite gestellt werden und sind vielleicht auch den 'Axc wcccxae des Polybios gleich. Dieses Volk scheint nach allen Nachrichten in den Steppen zwischen Oxus (Khiwa) und Kaspischem Meere, etwa wo heute Krasnowodsk liegt, gesessen zu haben. Hier ergibt sich das erste Bedenken : das alte Hyrkanien, die Ebenen des heutigen Gurgan und Atrak schieben sich als Keil zwischen den nördlichen und den südlich-westlichen Teil der XI. Satrapie. Entweder gehörte Hyrkanien, ungenannt, zu ihr, oder die Satrapie ist. in zwei Teile zerrissen. Hyrkanien (Varkâna) aber gehörte nach dem weit wertvolleren Zeugnis der BisutunInschrift § 35-37 zur Satrapie Parthien unter Vishtäspa. — Zwei andere Bedenken kommen dazu: in der Heeresliste des Xerxes (Her. VII) findet sich kein Vertreter dieser ganzen Satrapie, denn die dort § 67 und 86 genannten Kaspier können durchaus nur ein irgendwo im Süden oder Osten Irans wohnender Teil des weitverbreiteten Urvolkes sein. (Vgl. unten.) Ebensowenig wie in der Heeresliste findet sich eine Spur dieser Satrapie in den drei Völkerlisten. Man müßte da wie Eduard Meyer annehmen, daß diese kleinen Völkerschaften als nicht der Erwähnung wert gehalten wurden, soviel z. B. die Kadusier-Gelen auch dem Dareios zu schaffen gemacht haben. Doch zieht auch Eduard Meyer in Betracht, daß diese Völker unter den Mäda als einbegriffen zu verstehen seien. Nachdem das Vertrauen zu der XI. Satrapie durch die angeführten Umstände doch recht erschüttert ist, muß man wenigstens daran denken, daß die Kaspier und Dareiten zu Medien, die Pausiken zu Parthien oder Khorasmien gehört haben können. Geographisch und historisch erscheint es mir aber doch einleuchtender, daß die Völker der XI. Satrapie alle zu Hyrkanien und mithin zur Satrapie Parthien gehörten. Jedenfalls ist auch hier eine vorhandene Lücke aus anderem Material ergänzt. Wieder kann das Material, wie die sonst völlig unbekannten Ilavripet ac zeigen, nur ein persisches gewesen sein.

Mit der XII. Satrapie beginnt die Gruppe von drei Provinzen, die mit ihrer Formulierung wie I bis X als ein Rest der ersten griechischen Form der Liste anzusehen sind. Die XII. Satrapie reicht ûni, Baxzetavc5v ;uttpc Al72c5v. Darin, daß dieser letztere Name verderbt ist, stimmen alle überein. Nicht aber über seine Emendierung. Marquart2), welcher sich zu der Veränderung in .d/dcov nicht entschließen

1) vgl. Marquart, Untersuchungen z. Gesch. v. Eran, II, pag. 28, Anm. i. W. Tomaschek, Zur histor. Topogr. v. Persien, S. B. W. A. Bd. I 1o, 1882, Octob., pag. 169. — Ders., Kritik. d. ält. Nachrichten v. d. skythischen Norden I, 35 S. B. W. A. Bd. 116, pag. 749.

') I. c. pag. 171. Anm. z.

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