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0038 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 38 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000244
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kann, schlägt ohne recht überzeugende Kraft 2.tyt'vvcov vor. Andreas sagte mir, daß er Métercov für die richtige Wiederherstellung halte. Das hat viel Bestechendes an sich, denn Margiana gehört nach Beh. § 38/39 zur Satrapie Baktrien unter Dadarshish. Eduard Meyer schreibt mir, man erwarte hier viel eher etwa einen Bergnamen, oder vielleicht einen nebligen Stamm im Osten, nicht ein den Baktrern gleichstehendes Nachbarvolk. Dieser Hinweis darauf, daß das dxô ,uiypt doch eine gewisse Distanz bezeichnet, hat mich darauf gebracht, daß damit nicht sowohl ein geographischer, als etwa ein Abstand in der dem Übersetzer vorliegenden Tributliste gemeint sein könnte ; daß dieser hier einige zwischen Baktrern und den Alyzoi genannte kleinere Völker ausläßt, darunter z. B. die Marger. Den Hauptgrund, weshalb man bisher die Korrektur von AIPA2N in EOf/J2N, welche den Lettern nach von allen die einfachste ist, nicht annehmen wollte, nämlich, daß die Sogder in der XVI. Satrapie vertreten sind, kann ich sachlich nicht anerkennen. Die XVI. Satrapie, den ergänzten Teilen zugehörig, erscheint mir ganz unwahrscheinlich. Wenn man dem Ergänzer nicht doppelte Ziydot, wie die doppelten KtSoxtot und f ctrnevtot, zumuten will, so würde ich es mindestens für richtig halten, anzunehmen, daß der Ergänzer schon aus dem Unleserlichen F,OPASZN der XII. Satrapie der älteren Liste ein A1PAS2N gemacht habe. Daß gerade die Sogder hier gestanden haben, schließe ich aus den persischen Völkerlisten, wo beide Völker, Bakhtrish und Suguda, selbst immer als gleiche Gruppe, aber jedesmal mit anderer Anordnung der Nachbarvölker auftreten, in Beh. nach den Parthava, Zarâka, Haraiva und Uvarazmiya und vor den Gädâra, in Pers. e nach den Parthava, Zarâka, Haraiva und vor den Uvarazmiya, in N. i. R. nach den Parthava und Haraiva und vor den Uvarazmish und Zarâka. Nach dem, wie sich mir das Verhältnis der Völkerlisten zu der persischen Tributliste darstellt, glaube ich, daraus folgern zu müssen, daß zwischen Baktrien und Sogd, wie zwischen Babyloniern, Arabern und Assyrern, ein besonders enger Zusammenhang bestand, mit anderen Worten, daß beide einer Satrapie zugehören.

Die XIII. Satrapie bietet die unmögliche Zusammenstellung der Haxzrïx4 mit den AQphxot und deren Nachbarn bis zum Pontos Euxeinos. Um zu beurteilen, welches Volk hier an seinem Platze ist, welches nicht, muß man daran denken, daß die XIII. Satrapie zu den älteren Teilen der Liste gehört, in denen trotz aller Verstümmelung die geographische Anordnung doch kenntlich sein muß. Nun hat XII. die Baktrer, d. h. Balkh, XIV. die Zarangen, Utier und Myken, d. h. Séistan, Kirmân und Mekran. Es fügt sich also die I(xxrvïxfj, d. h. Afghanistan, südlich von den westlichen Ausläufern des gewaltigen Hindukush aufs schönste dazwischen. Dagegen wäre eine armenische Satrapie, die dritte neben XVIII. und XIX. sehr fragwürdig. Die Paktyer kennt Herodot außer an dieser Stelle nur nach Skylax (III, 102, IV, 44). Die Expedition zur Erforschung des Indus, die der Unterwerfung der Indusvölker durch Dareios voraufgeht, bricht „von Kaspatyros und dem Paktyerlande" auf; an die Landschaft von Kaspatyros grenzen schon indische Stämme. Ergänzt wird diese Notiz bei Herodot durch die entsprechende bei Stephanos von Byzanz: „Kaoxétxveoç'xôltç Pavâae000, Xxvfkj3v d't dxrir Isxavatoç Mofa"1). Der bei Herodot verschwiegene Name der Landschaft von Kaspatyros ist also Gandara. Was Spätere über die Paktyer berichten, stimmt damit überein. Demnach grenzt das Paktyerland einerseits an die Landschaft von Kabul, das Westende von Gandara, und da andererseits das Land zwischen Baktrien und Zarandj liegt, so kommt ihm eine große Ausdehnung zu. Dem entspricht, daß im Xerxesheere die Paktyer in Tracht und Ausrüstung das Muster einer ganzen Gruppe kleinerer Völker sind. Paktyer ist ein Volksname, und die Landschaften von Ghazni und Qandahar sind der Sitz dieses Volkes. Diese Landschaften aber müssen wir für die Harauvatish und Thatagush in Anspruch nehmen. Die persischen Listen kennen

') Die verschiedene Namensform Kaar..ir,pos und Kaarxrvpoc, die gut belegt ist, spricht dagegen, daß Herodot hier den Hekataios benutzt hat. Sieglin betrachtet es für bewiesen, daß ein Buch von Skylax nie existiert habe, weil es sonst unerklärbar sei, daß den Griechen bis Alexander die von Skylax erworbenen Kenntnisse fiber Indien und das Indische Meer unbekannt geblieben seien. Da Skylax außer bei Herodot auch nie erwähnt oder zitiert wird, so nimmt Sieglin an, Herodot habe sein Wissen aus einer mündlichen Mitteilung, und zwar von Zopyros. 'Ober die Lwaitiv cixri vgl. unten.