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0063 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 63 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000244
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Abb. 17. Relief in der

Vorderasiatischen Abteilung der Berliner Museen.

Phot. Gunther.

gleich macht es vollständig klar, daß dieses Gewand aus einem einzigen großen rechteckigen Tuche besteht, reichlich doppelt so lang, als die Schultern hoch sind, und so breit wie die ausgestreckten Arme. Es hat einen Halsausschnitt mit vorderem Schlitz und fällt zunächst vorn und hinten lang und schleppend herunter. Dann wird es gegürtet, die Schleife des Gürtels sitzt vorn links. Durch das Gürten verkürzt sich das Gewand schon so weit, daß es fußfrei wird. Nun wird die überschüssige Weite nach der rechten und linken Hüfte gestrichen und dort etwas höher geschürzt, so daß sich am Rockteile vorn und hinten Querfalten, an den Seiten aber, wo die vordere und hintere Bahn übereinander schlagen , senkrechte Falten bilden; Brust und Rücken bleiben glatt. Die Arme behalten Spiel

raum zwischen den beiden Bahnen, bis zum Gürtel hinab. Bei gesenkten Armen fällt die ganze Breite des Gewandes bis auf die Handwurzeln herab, und es entstehen einige Falten vom Gürtel zum Handgelenk. Bei gestrecktem Arm sind die Schultern glatt, und es bilden sich Falten vom Unterarm zum Gürtel. Bei gehobenem Arm rutscht die Breite des Gewandes auf den Oberarm, und lange senkrechte Falten fallen vom Oberarm zum Gürtel, und zwar immer zu der Stelle, wo unten die senkrechten Falten beginnen. Schürzt man das Gewand höher, daß es vorn nur bis zum Knie fällt, so wird die Bewegungsfreiheit der Arme noch größer, und es fallen tiefe Bausche über den Gürtel herab; so tragen es die kämpfenden Könige.

In Persepolis ist eine Musterung des Gewandes nirgends angedeutet, wohl aber auf den glasierten Ziegelreliefs aus Susa, den berühmten „Archers" des Louvre. Diese tragen das absolut gleiche Gewand, einmal gelb mit blauweißen Rosetten benäht, einmal weiß mit kleinen Stadtwappen auf grünem Felde. Zwischen die Passe, d. h. das Stück, welches von Handgelenk zu Handgelenk, bei ausgestreckten Armen die Oberseite der Arme und die Schultern bedeckt, und in welchem der Halsausschnitt angebracht ist, und zwischen die unteren Teile beider Bahnen, vom Gürtel ab, ist in ganzer Breite der Bahnen, also von unterer Seite des einen Handgelenkes über Brust oder Rücken bis zur anderen Hand, im einen Falle ein brauner (purpurner), im anderen ein gelber Streifen eingesetzt. Die vier wagerechten Nähte, wie die das ganze große Rechteck des Gewandes einfassenden Säume sind mit Borten besetzt. Genau so geschnitten und mit ebensolchen wagerechten eingenähten Streifen versehen, dann aber seitlich bis

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