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0068 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 68 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000244
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Kush der Gräber von Theben ähnelt mehr der der alten Punt und Ägypter, doch liegt da ja über ein Jahrtausend dazwischen. Auf den kleinen Thronen am Hundertsäulensaal haben die Kushiya den Umhang (ob man in diesem die geipcd Herodots erblicken kann?) nicht, dafür lange Enden des um die Hüften gelegten Schurzes vom Rücken her über die Schultern geschlungen und oben auf der Brust verknotet. Man kann vielleicht annehmen, daß diese Verknotung unter dem Umhang verdeckt ist. Auf Grab V haben die Kushiya einen Stecken (oder Wurfspeer) anstatt des Schwertes über die linke Schulter gehängt.

Es folgen noch die Maöiya und Karka außerhalb der Thronbeine. Die ersteren, die Mc ggveç des Herodot (IV, 191), tragen nur einen Lendenschurz, wie ihn auf ägyptischen Darstellungen die hellfarbigen nordafrikanischen Stämme tragen. Sie sind bärtig. Herodot sagt von ihnen : zâ ?al s;d, zcäv xerpa2wv

xoucôdc, Tic ô'   apcdvepâ xE1Qovot, rô 6 ocôpa XQlovrac ,ar p. Leider genügen die Photographien
nicht, um mit völliger Sicherheit zu sagen, ob wir hier diese seltsame unsymmetrische Haartracht

erkennen dürfen.

Sehr schwer verständlich ist das Gewand der Karthager infolge ihrer verrenkten Stellung.. Es scheint ein kurzärmeliger Chiton und eine Art Chlamys zu sein. Ob sie eine Kappe tragen oder barhäuptig sind, ist ebenfalls aus den Photographien nicht mit Sicherheit zu erkennen.

Auf die Einzelheiten der Trachten noch mehr Nachdruck zu legen, ist bei den vorliegenden Aufnahmen gewagt. Doch sind an den Denkmälern selbst noch viele Einzelheiten deutlich zu erkennen. Wie von den Tributzügen und Thronreliefs in Persepolis Aufnahmen großen Stils gemacht werden müssen, so müssen sie auch von den Gräbern gemacht werden, und damit kann der archäologischen und historischen Forschung noch ein großes Gebiet erschlossen werden. Die vielen charakteristischen Details der Gewänder, Kopfbedeckungen, Haartrachten, Waffen, die interessanten Tributgeschenke, Gefäße, Streitwagen, geschirrte Pferde, Esel, Kamele, Dromedare, Löwen müssen bei guten Aufnahmen und im Vergleich mit der griechischen Uberlieferung und unserer Kenntnis der klimatischen, ethnologischen und historischen Verhältnisse des persischen Reiches einmal zu einer definitiven Bestimmung aller der vielen dargestellten Völker dienen.