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0078 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 78 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000244
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Das Werk des Lieut. C. A. Low ist mir leider unzugänglich. Tomascheks Untersuchungen beruhen nicht auf Autopsie. Die wertvollsten Notizen gibt Stiffe sowohl über das moderne als über das antike Khârag. Außer einer guten Zeichnung des Grabes des Mir Muhammad, welches danach die im `Iraq und besonders im Lüristân und Khüzistân häufige Form der schlanken Zellenpyramide als Dach hat, gibt er einen Plan der Insel, den Lieut. Anderson B. E. 1838 aufgenommen hat. Er erwähnt die alten Kanate (unterirdischen Wasserleitungen) und schreibt dann (pag. 179): "The most ancient of the remains found here, are certain small caverns hollowed out of the soft rock, and coffin-like throughs excavated in the surface of the rock, all apparently for burial-places. The largest of the caves we entered was about 15 feet square, and 8 high inside, the roof being slightly domed. They have been ornamented internally with carved mouldings, and externally, the face of the rock is scarped vertically and worked into tracery of pillars and arches, well preserved where not exposed to the weather. The interior of some of them has arched recesses, and has been subdivided by thin vertical partitions of the live rock left when hewing out the caves. In these are horizontal grooves, apparently for sliding shelves, from their size adapted for the reception of dead. Unfortunately the vertical party-walls have been in great part destroyed, the caves being used as cattlepens, but the grooves were still perfect, about 1 feet apart and in four tiers."

In dem „Herbarium Haussknecht" in Weimar hat sich unter dem Nachlaß, wie mir Bornmüller gütig mitteilt, nichts auf Khârag Bezügliches gefunden. Kotschy besuchte die Insel ebenfalls, doch behandeln seine Notizen nichts Archäologisches.

Die Bedeutung des Gegenstandes entschuldigt wohl die ausführliche Behandlung. Wer die Insel besuchte und gute Aufnahmen der Monumente machte, würde sich ein großes Verdienst erwerben. Auch die antiken Gräberfelder von Bahrein'), die ich hier erwähnen möchte, verdienten eine neue wissenschaftliche Untersuchung. Die Abb. 23 läßt eine Pilasterarchitektur erkennen. Die Pilaster haben dorisierende Kapitelle, Nischen, fensterartig, beleben die Wandflächen. Was Stiffe über die Inneneinrichtung sagt, besonders die inneren Gesimse vervollständigen das Bild. Anders als während der arsakidischen Zeit Irans dürften solche Formen kaum möglich sein. Um so mehr Interesse verdienen die von dem russischen Photographen erwähnten Inschriften und das Relief, von welchem Niebuhr spricht. —

~) In den letzten Jahren haben Eingeborene und wohl auch reisende Europäer dort gegraben. Eine kurze erfolgreiche Untersuchung machte schon 1889 J. Th. Bent, über die er in den Proceed. R. G. S. 1890 Jan. XII. t pag. 1-19, The Bahrein Islands in the Persian Gulf, berichtete. Er untersuchte nur drei von den Tausend Grabhügeln, die er für phoenizisch hielt. Die Funde, viel Elfenbeinsachen, unglasierte Töpfereien und Muscheln mit Sgraffiti, sind in das British Museum gekommen.