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0117 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 117 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000244
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Djamshid, d. i. Thron des glänzenden Djam, es noch tut, die Terrasse von Persepolis mit dieser Figur der mythischen Urkönige, die an Stelle der Achaemeniden getreten sind. Erst in islamischer Zeit sind aus dem semitischen Sagenkreise, der sich um Salomo gebildet hatte, zahlreiche Legenden, und in vielen Fällen auch der Name Salomos auf Djam oder Djamshid (aw. Yima Xshaeta) übertragen worden. Al-Mùgaddasi`) sagt : „Eine Parasange von Istakhr entfernt, erhebt sich der Mal`ab (Spielplatz) des Salomo, zu dem man auf einer schönen Treppe emporsteigt. Daselbst sind schwarze Säulen und Figuren und Gebetsnischen und wunderbare Bildwerke. Er ist in derselben Art wie die syrischen Marab angelegt (gemeint ist das römische Theater von `Amman im O. des Toten Meeres). Am Fuße des Baues befindet sich eine Quelle; wer von dieser trinkt, dem schafft sie nach dem Glauben der Leute die Folgen des Weingenusses aus dem Körper, mit einer auf vierzig Tage rückgreifenden Wirkung. Zwischen den Säulen befindet sich ein Bad und die Moschee des Salomo. Wenn sich jemand auf diesem Mal`ab niederläßt, so liegen Landgüter und Getreidefelder vor ihm, so weit der Blick reicht." — Als letzter sei Qazwini2) zitiert: „Die Moschee des Salomo liegt außerhalb der Stadt Istakhr, ich habe sie besucht und habe einen gewaltigen Bau gesehen und herrliche Säulen aus Stein, auf denen oben Figuren aus Stein von gewaltigen Formen sich befinden. Die Leute an dem Orte behaupteten, es seien die Standbilder der Propheten. Der Bau liegt am Abhange eines Berges. Es ist ein gewaltiger Tempel, der unter anderem die Besonderheit hat, daß der Wind weder Tag noch Nacht von ihm weicht, und in seinem Wehen auch nicht einen Augenblick ruht. Man sagt, Salomo habe den Wind an diese Stelle gebannt."

Es ist unschwer, in diesen märchenhaft verzerrten Schilderungen die einzelnen Teile der Ruinen, die große Freitreppe, das Wasserbassin, das Apadana des Xerxes, das Ta6ara des Dareios wiederzuerkennen. Interessant ist der moralische Eindruck. Hier, wie z. B. auch in Ktesiphon hat er dazu geführt, daß diese Ruinen für die spätere islamische Baukunst bedeutungsvoll geworden sind. Und wenn ich den überwältigenden Eindruck der Ruinen von Persepolis mit irgend etwas anderem vergleichen sollte, so fände ich auch nur die Ruinen von Ba albeq und von Palmyra.

1) 444, 6 ss.

') Zakkarija Q., II, 99, i8.

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