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0140 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 140 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000244
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So finden wir es relativ spät auch in Persien. Noch vor dem Jahre 226 p. Chr. n. gründet Ardashir Päpakän1), nachdem er sich zum Herrn des weiteren Fars gemacht, seine Residenz unter dem Namen Ardashir-Khurra in Gar, dem späteren Firazäbäd, und erbaut dort einen Palast, einen Feuertempel und andere Bauten. Die persische und arabische Überlieferung im einzelnen mit dem Befund der Ruinen in Einklang zu bringen, dazu reicht unsere Kenntnis dieser Ruinen leider noch nicht aus'). Doch trägt die gewaltige Palastruine, die etwa 3 km nördlich des Stadtgebietes gelegen ist, Züge so hohen Altertums, daß sie sich deutlich an die Spitze der sasanidischen Bauten stellt und mit Fug und Recht für einen Palast Ardashirs I. angesehen werden muß. Keine Tür durchbricht die hohen Außenmauern des festungähnlichen Palastes (Abb. 58). Allein der hohe Bogen der Vorhalle, des Îwäns, durchbricht die geschlossene Front, in deren Flankenmauern die Gewohnheit der hohen Lehmmauern nachklingt, welche die achaemenidischen Vorhallen flankierten. Da der Iwan gewölbt ist, und kolossale Dimensionen an-

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Abb. 58. Firüzäbâd, Palast Ardashirs I.

gestrebt sind, so mußte die Vorhalle nach der Tiefe wachsen. Das bedingt eine Verdoppelung der Nebenräume, die als zum Iwän orthogonale Tonnen ausgebildet werden. So erscheint das Gewölbe als modifizierendes Element. Wie in Persepolis sind die Nebenräume von der Vorhalle aus zugänglich. Der Hauptsaal ist zum Kuppelraum geworden. Die Spannweite der Vorhalle von 13,30 m hat man auch hier nicht zu überschreiten gewagt, und legt daher zu beiden Seiten gleich große Kuppelräume an. Damit ist das Vorderhaus, das ganz und gar der Anlage der alten Apadana entspricht, beendet, und es folgt deutlich geschieden das hintere Wohnhaus. Nirgends finden wir dieses so klar ausgebildet und so wohl erhalten. Der Typus, die Verschweißung zweier ursprünglich getrennter Teile erscheint hier vollendet,

  1. Vgl. Th. Nöldeke, Gesch. d. Pers. u. Arab. z. Z. d. Sasan., aus d. Chronik des Tabari, Leyden 1899, pag. 11. — An der Geschichtlichkeit dieser aus unseren besten Quellen fließenden Nachrichten ist nicht zu zweifeln näher auszuführen ist hier nicht am Platze.

  2. Die ersten Nachrichten verdanken wir meines Wissens dem Colonel d'Arcy, einem Mitgliede der Gesandtschaft Sir Gore Ouseleys, 181o, vgl. Sir W. Ouseley Travels, etc., London 181I, und Morier, A second journey through Persia, etc., 1810-16, London 1818. — Aufnahmen in größerem Stile machten Flandin et Coste, 1840/41, I pl. 34 ss., und Marc 1 u. Jane Dieulafoy, L'art antique de la Perse, Paris 1881 ss., IV.

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