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0159 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 159 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000244
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TAFEL XXVI

Pasargadae, Takt i Suleiman

Das Tal des Pulwar, durch welches der Weg von Persepolis nach Pasargadae' ) führt, ist bequem gangbar bis zu der Stelle, wo es sich zur Ebene von Murghâb öffnet. Hier treten die Felsen dicht aneinander, nur für den Fluß einen schmalen Durchgang lassend. Dieser Paß heißt Tang i bulâki, der hohe südliche Berg ist der Küh i pärüh (s,» syS tsSX? eti3 ). Das Hindernis wäre, außer in der ganz

trockenen Jahreszeit, unpassierbar, wenn nicht an drei Stellen ein Kunstweg in Form eines tiefen Kanales in die Felsen gehauen wäre (Stolze, Tafel 127). Die Länge der mehrfach gewundenen, eingehauenen Strecken beträgt zusammen etwas über 200 m. Die Breite beträgt an der Sohle wenig über 2 m, da aber die Wände geböscht sind, so reicht sie aus, zwei Reiter aneinander passieren zu lassen. Die Bearbeitung des Felsens an den inneren Seiten erreicht stellenweise eine Höhe von etwa 10 m. Die sehr sorgfältig geglätteten Flächen zeigen noch deutlich die Führung der Hacken, wie sie de Morgane) an der großen Felsinschrift von Bisutün als charakteristisch achaemenidische Technik der Felsbearbeitung konstatiert und beschrieben hat. Bei so beträchtlichen Felsbearbeitungen darf man die Kenntnis der Methode, mit quellendem Holze zu sprengen, deren Übung bei Steinbrucharbeiten erfunden sein dürfte, voraussetzen. Die genaue Abarbeitung der Flächen erfolgte dann durch in weitem Bogen geführte Hackenschläge. Demnach ist die Kunststraße ein achaemenidisches Werk. Stolze hat bereits in den Bemerkungen zu seinen Tafeln darauf hingewiesen, daß die sasanidischen Kunststraßen als Damm aus Steinblöcken in Mörtel aufgeführt wurden, und daß zwischen den beiden achaemenidischen Hauptstädten eine zu jeder Jahreszeit gangbare Kommunikation bestehen mußte, beides Gründe für das achaemenidische Alter des Felsweges.

Aus diesem durch schöne Vegetation ausgezeichneten Engpaß tritt man in die leicht gewellte Hochebene von Meshhed i murghäb ein, die die Ruinen von Pasargadae trägt. Der Bezirk Meshhed i murghâb

grenzt im SW und S an Kelilek (   S) und Kamin (L:). ??4,5" ), im O und N an Qûnquri (~Jäi i) mit

Dehbid (a.19 s) ), im W an das jetzt schon zum Bakhtiyâri-Gebiet zählende Sarhadd i öahâr dângeh ( aci t) lg~ c~ ). (Abb. 66.)

Eine Gruppe kleiner Hügel, in welcher das Dorf Deli i nb (   ) liegt, trennt die Ebene in einen

rundlichen westlichen und einen länglichen östlichen Teil; der westliche enthält die Ruinen. Nach SW öffnet er sich weit nach der Ebene von Kamin hin, von wo Wege nach Tashk am Nirizsee und nach Sar-

Uhan (v(   ) und über Harât (i9 t) ) nach Kirmân führen. Westlich begrenzt ihn der Küh i pärüh.

  1. Für den Nachweis, daß die Ruinen von Meshed i murghab der Vorstellung von der Lage von Pasargadae bei den Klassikern entsprechen, muß ich auf meine in den Beiträgen zur alten Geschichte 1908, I, erschienene Arbeit „Pasargadae" verweisen.

  2. Mission scientifique en Perse, IV, I, pag. 287 ff. Die Technik scheint durchaus an die alte chaldischkarische Weise anzuknüpfen, die jüngeren Epochen haben sie in Persien scheinbar nicht mehr geübt. 19*