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0173 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 173 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000244
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161

a

Abb. 93. Gemme, Kgl. Museum zu Berlin, V.A. 2826.

Statt Pflanzen

Abteilung der Kgl. Museen zu Berlin besitzt eine vielfach interessante Gemme eines Siegelringes' ). (Abb. 73.) — Auf ihr ist eine Gestalt, im Original im Profil nach rechts, Oberkörper de face, in ruhig stehender Haltung. Die beiden Arme sind seitlich gesenkt ausgestreckt, die Hände fassen je eine aus dem Boden wachsende Pflanze. Der bartlose Kopf, trotz der Winzigkeit sehr fein ausgeführt, sieht ägyptisierend aus. Die Haare fallen in langem Schopf auf die Schultern. Auf dem Haupt trägt die Figur die Königskrone beider Ägypten. Das Gewand ist in Gewand des Oberkörpers und Rock geschieden und an den Hüften gegürtet. Endlich entfaltet die kleine Gestalt zwei Paare großer Flügel nach oben und unten.

Die zwei Flügelpaare, mehr noch die symmetrische Komposition, weist deutlich auf die assyrische Glyptik hin. Beispiele findet man bei Perrot und Menant ohne Zahl.

packen die assyrischen Genien gewöhnlich Tiere. Ich schönen armenischen Cylinder des Urzana von Musasir welcher zwei Strauße packt. — Die Krone unseres Exemtisch. Die Figur steht über einem Schriftstreifen, welcher 7-T2tt'P:L.1 dem Kemöä sâdak (oder -saddik) gehörig. Die wie der theophore Name weisen die Gemme mit Sicher-Epoche des Mésha`-Steines, also nach Moab und um sich eine Gemme mit der Legende 'rrt,tth 2).

Eine zweite Gemme, dasselbe Motiv darstellend, ist

möchte besonders auf den hinweisen (Menant I, Fig. 92), plars dagegen ist rein ägypden Namen des Besitzers trägt : sehr charakteristische Schrift heit in die Landschaft und goo a. Chr. — Daneben stellt

ein Skarabaeoid aus rotem

Abb. 94.
Gemme im
Louvre.

Achat, der in Babylonien gekauft und

(Abb. 74)3). Wir sehen hier wohl die Sonnenscheibe auf trägt. An den Hörnern seltene Form der Osiris-Lendenschurz. Die Schrift Der Name il6v: Ba`alnäfür die Perrot die Gemme zu fixieren, die Zeit dürfte

Verwandt ist ferner

öffentlichte Gemme mit der Inschrift 'V5, die eine nackte viergeflügelte Gestalt zeigt, welche Pflanzen

oder Schlangen mit den Händen packt. Der Kopfputz ist nicht recht zu erkennen. Abweichend ist hier ein großer Vogelschweif.

Endlich möchte ich auf die Münzen von Byblos hinweisen (Choix de monn. grecques du cab. de Imhoof-Blumer), welche die Stadtgottheit darstellen. (Abb. 75.) Der Oberkörper des Figürchens ist in Vorderansicht dargestellt, die innere Hand hält ein Zepter. Dem Relief von Pasargadae steht die Gestalt durch den gleichen Kopfschmuck nahe. Die Legende ist zweisprachig 5=5 und PV T7, und: Avr«i or• i4ait21!coç. Die Münze stammt also erst aus der Seleukidenzeit, doch darf man behaupten, daß das Götterbild schon in alter Zeit ebenso gebildet war. Sehr ähnlich ist eine zweite Münze aus Byblos im Berliner Kgl. Münzkabinett. (Abb. 76.)

Um die weite Verbreitung ähnlicher Figuren und Symbole der jüngeren Zeit zu zeigen und damit

~) Publiziert von Sachau, S. B. d. Kgl. Preuß. Akad. d. Wiss. 1896, pag. 1051-1064; Katalog V. A. Nr. 2826. — Erwähnt von Clermont-Ganneau, Receuil d'archéol. orient. II, pag. I 1 I s. — Besprochen von Lidzbarski, Ephemeris f. semit. Epigraphik I, 19oo-1902, pag. 135 ss.

2) M. A. Levy, Siegel und Gemmen pag. 43, Nr. 12 Tafel III, Nr. Io, de Vogüé, Mél. d'arch., pag. 89. ') Ledrain, Rev. archéol. XLIII, pag. 285, 286, Perrot IV, 441, Fig. 231.

Abb. 75.

Münze von Byblo

s.

mit den Sammlungen M. de Sarzecs in das Louvre gelangt ist

das Pflanzenmotiv wieder. Der Kopfputz bedeutet Widderhörnern, wie ihn auch die Göttin von Byblos hängen zwei Uraeusschlangen. Das ist eine nicht kronen. Die Kleidung, ägyptisch, besteht aus kurzem steht den aramäischen Inschriften von Zendjirli nahe. than, Baal hat gegeben, schließt phönizische Arbeit, hält, aus; im übrigen ist die Herkunft nicht genauer das 7. Jahrhundert sein.

eine von Clermont-Ganneau im Receuil IV, 158 § 26 ver-

Abb. 76.
Münze von Byblos,
Kgl. Münzkabinett
zu Berlin.

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