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0186 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 186 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000244
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diese, von deren Größe und Anlage die Ruinen von Qasr i Shirin einen Begriff geben, waren stets von hohen Mauern, die eventuell als Wasserleitungen dienten, umschlossen').

Bei dem Grabe selbst«) wird der Unterbau, massiv aus Quadern in „Tetragon"-Form gebaut, und der Oberbau, ein o'bo lea, unterschieden. Tetragon ist eine sehr angemessene Bezeichnung für den vierkantigen, pyramidalen Unterbau und schließt die Stufenform durchaus nicht aus. Für olxuiiia hat Strabon u'i/xoç, ,Cella'; eine bessere Bezeichnung für den an einen griechischen Tempel erinnernden Oberbau ist gar nicht zu finden. Auch bei Aristos ist das Grab ,dit;rmyoç` ; diese Zweiteiligkeit teilt mit unserer Ruine keine andere. Aristobulos gebrauchte den Ausdruck .rc i yoç, den Strabon und Aristos haben, nicht, wie er überhaupt dem Grab als Ganzem keinen Namen gibt. Strabon wählt den Ausdruck .,utO7oç deutlich in Anlehnung an seine anderen Quellen, die sich mit Aristobulos nicht messen können, und fügt aus eigenem Bedenken, da ja das Grab von Bäumen überschattet war, das a ,tclyav hinzu. Im übrigen ist m. E. auch der Ausdruck x{nyoç, an dem man so sehr Anstoß genommen hat, und der also ganz unmaßgeblich ist, doch gar nicht unzutreffend. Ilcpyoç bezeichnet nicht in engem Sinne einen Turm, sondern, wie aus der Verwendung des Ausdrucks für das Obergeschoß von Wohnhäusern und wie auch aus der Beschreibung der Zikkurrat von Babylon (Herod. I, 181), wo die einzelnen ineinander übergehenden Windungen als xiWot bezeichnet werden, hervorgeht, nur in dem weiten Sinne, in dem auch wir das Meshhed i mâder i Suléimân unter die Gruppe der Turmgräber zählen müssen: es ist kein Felsgrab, kein Erdgrab, sondern der Grabraum ist, wie das Obergeschoß eines Hauses, frei und hoch über die Erde erhoben. Die enge Verwandtschaft dieses Grabes mit den Grabtürmen, die doch auch nicht eigentlich einen Turm, sondern ein Wohnhaus darstellen, erklärt Weißbachs Ansicht, das Wort Jr1O70ç sei nur für das Zendân zu gebrauchen. Onesikritos hatte über das Kyrosgrab eine Auskunft erhalten, die er mit den Worten ,grjeyoç dExciorsyoç` wiedergibt. Wie die Notiz, daß Pasargadae von der Mündung des Sitioganus aus in 7 Tagen zu Schiff erreichbar sei, scheint das die Aussage eines Persers zu sein. Vielleicht steckt in dem doclan 'oç ein Mißverständnis und eine Beziehung auf die Stufen. Jedenfalls kann man dieser Bezeichnung neben Aristobulos' Schilderung gar kein Gewicht beilegen. Noch weniger dem dcodExcétJrefoç des Pseudo-Callisthenes.

Die Schwierigkeit des Einganges, die überhaupt nur einem Einzelnen den Eintritt erlaubt, bestand allerdings, als der doppelte Verschluß noch vorhanden war. Man mußte zunächst nach Offnen der äußeren Türe in die gegenüberliegende Ecke treten und die Tür wieder schließen, dabei blieb nur ein Raum von etwas über 30 x 50 cm; dann mußte man sich ebenso in die schräg gegenüberliegende Ecke drängen, um die innere Tür öffnen zu können. Der Ausdruck Aristobulos' ist also durchaus nicht übertrieben.

Die kleine Cella bietet den genügenden Platz für die innere Einrichtung, wie sie Aristobulos schildert, für eine Kline mit dem offenbar aus leichtem Material bestehenden Sarkophage darauf und für einen Tisch daneben. Die genannten Gewänder mögen auf dem Sarkophag und dem Tisch gelegen haben, oder an den Wänden aufgehängt gewesen sein. Aristobulos sah diese Ausstattung bei seinem ersten Besuche unversehrt. Seine Angaben sind als wahrheitsgetreu zu betrachten, und wir besitzen in ihnen eine Notiz von hohem archäologischem Werte. Die Ausstattung setzt eine Balsamierung des Leichnams voraus. Die ägyptische Art der Balsamierung braucht aber nicht vorzuliegen. Nach Herodot I, 140 übten die Perser eine Konservierung der Leichen in Wachs, die bei den Skythen IV, 71 als Brauch ausführlicher beschrieben wird. Man vergleiche auch Herodot I, 198 und Strabon XVI, I, 20,

') Darnach trugen sie auch ihren Namen, wie die bisher beste Etymologie von pairi-daêza ergibt; vgl. die

a

arabische Bezeichnung ~ L und dt. Park, von W. par verschließen; Pferch, bergen. —

2) Die ausführliche Schilderung bei Arrian ist ja leicht zugänglich, doch möchte ich hier die auf das eigentliche Grab bezüglichen Worte Aristobulos' zitieren: „aûtbv St T6v Titpov Tx ÀEv xxvw ).i ou TetpatrESou !t TeTp•Ywvov azikta ve7tot1t6sat• ävtdev SÉ oix7tüa ineivxt /.iat'ov iaterattivo', auplaa ÉLoy (pipoucrav ei6w 7t EV7'V Wç pi/.tÇ 'v ÉVL ic'IOp! oÛ litytiÀW t'ÀÀa xaxoitaaoiivtt 7tapeÀSeiv."