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0187 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 187 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000244
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C 746. — Die Kline muß man sich nach Art der Throne auf den persischen Reliefs vorstellen. Eine silberfüßige x2irq und crQaif(ar(( xoZrra231 schenkte Artaxerxes nebst anderen Dingen dem Timagoras von Kreta [Athenaeus B 31 (48)]. In der schönen Episode des Shâhnâmeh, welche die Empörung des Anöshâzâdh gegen seinen Vater Khosraw behandelt (Firdausi Macan 1646 ff., Mohl VI, 173 ss.), trägt der sterbende, Christ gewordene Prinz vor seinem Tode einem Bischof die Botschaft an seine Mutter auf : „Mache mir keine Dakhma, keinen Thron und keine lange Leichentrauer, nach der Ordnung des Messias bereite mir ein Grab." Es muß also die Sitte geherrscht haben, die Leichen auf einem Katafalk, einer Kline, auszustellen. In den xm•1v"(xa5 .roO(jrQoiç +no;rQ(;uara dürfte man eine Art Seidenatlas oder Brokat zu verstehen haben' ). Soviel über die innere Ausstattung des Kyrosgrabes.

Bei dem Grabe waren Priester angestellt, welche den Totenkult zu versehen hatten. Das scheint ebenso bei den anderen Königsgräbern der Fall gewesen zu sein (vgl. Cap. IV). ,'N,';•rn roi`• Xaf+((342ov .npn r;f dra(3(u;f( riß t.nl r. )r rd(ror TE(m+1;;' war ein kleines Haus für die diensthabenden Magier erbaut. Der lange Raum an der Nordseite der umgebenden Anlage ist dieses Haus für die Priester. IIF(+i(ioZo, ist als Bezeichnung für die Umschließung eines geheiligten Bezirkes durchaus gebräuchlich, und der Einwand, das Wort sei für die unsere Ruine umgebende Halle „zu mager", ist wohl eine

1) Heuzey (Telloh, Découvertes en Chaldée und Les origines de l'art, pag. 134) vermutete in dem x«uvhxls den Stoff des eigentümlichen altbabylonischen „Stufengewandes", und diese Vermutung, die mehr als zweifelhaft ist, ward von verschiedener Seite angenommen. Ich vermute einen ganz anderen Zusammenhang. In der arabischen Literatur tritt häufig ein Stoff LS-.~~ oder L,.,S auf, z. B. bei Ibn Khurdadhbih, 8o, t 1, wo de Goeje dazu anmerkt: „Kincob, soie damassée, nom d'unite äLStiS S5, 13. Comp. le Gloss. Ibn al - Faqyh il faut restituer ,L4.r.S selon la bonne observation de Fleischer, note au Supplém. au dictionn. arab. de Dozy II, 488 (Leyde 1881). Pegolotti chez Yule, Cathay pag. 295 a ,camocca'. M. Yule cite le Gloss. Graecit. de Ducange

«zŒµoôy«s, pannus sericus, more damasceno confectus», Freytag a le même sens sous   . D'après l'observation

de M. v. Kremer dans la Wiener Zeitschrift III, 112 il semble que l'arabe   wa,o, g;°..)(,v-,;Jl désignerait

la même étoffe. Actuellement on donne dans l'Inde le nom de kinkhwäb à une espèce de brocart d'or." Bei der anfangs genannten Stelle des Ibn Faqih zitiert de Goeje ferner: de Jong, Gloss. Thaalibi sub )L $ , Dozy Gloss. Esp.-Arab. pag. 246, Karabacek laudatus a Dozy in Suppl. sub Ls.5 , Tabari III, 1199, 13 (wo wL4Y geschrieben ist), Defrémery Mém. I, 159 laudat locum itineratoris Haines, in quo Kim. khab reddit per „velour", minus recte ut videtur. — Bei Qudama (Geogr. Arab. de Goeje IV, r ita 13) bringt der König von China Alexander dem Großen 500000 Kimkhâw. S. de Sacy, Hist. des Sasanides, Mirkhond, pag. 374, übersetzt unter den Geschenken des Königs von China „une robe de soie sur laquelle était représenté un roi dans le même costume que portait le roi de Perse, vêtu de ses habits royaux, ayant la couronne sur la tête et entouré de ses serviteurs, qui tenoient chacun à la main une robe d'une étoffe brochée d'or et à personnages. Le fond de cette robe était de soie de couleur de bleu céleste, etc." So sah gewiß der berühmte Stoff aus. — Mein Freund Dabbâghz ide Daüd Tchelebi in Mösul schreibt mir über diesen Stoff: „ (..\S Kamkha, c'est une étoffe tissue en Syrie (Alep et Damas) pour en faire de ,ziboune`i employée dans les régions avoisinante&. de notre ville et surtout en Kurdistan et en Perse. ,Kamkha' est un nom d'étoffe simplement et ne désigne point un habit spécial." Er schickte mir gleichzeitig einige Proben davon, welche ein ordinärer Baumwollenatlas mit sehr dünnem Seidenfaden sind, in dem üblichen Damaszener Streifenmuster. Der indische Stoff, den de Goeje erwähnt, ist ebenfalls ein ordinärer Baumwollstoff mit einem Einschlag falscher Goldfäden, welche in wagerechten Streifen kleine Blumenmuster, gewöhnlich in Form der sog. indischen Palmette, bilden. Der Name

)LS'v;S oder   ist im Persischen wie Arabischen Fremdwort und soviel ich weiß auch im Indischen. Daher die
vielen Varianten der Form. Wie in x2uv4xlc und xap.6"x«s begegnet an ihm der gleiche Wechsel von n und m, und es erscheint mir zweiffellos, daß lautlich die griechischen und die orientalischen Namen zusammengehören. Dann aber sollte man vermuten, daß auch der antike Name schon den gleichen, vielleicht aus etwas edlerem Materiale hergestellten Stoff, also Seidenatlas oder Brokat bedeute. In allen Fällen ist das Wort ein Handelswort. Sollte es babylonischen Ursprungs sein, so wüßte ich nur an „ku-mah-um (KU-MAH-um ?) ein Kleid, Gewand" zu erinnern, vgl. Delitzsch HWB, pag. 335a. Jedenfalls ist es mir wahrscheinlicher, den 5Œuv4xrl; mit den figuren- und ornamentreichen Stoffen der spätassyrischen Königsgewänder einerseits, mit den berühmten sasanidischen und byzantinischen Stoffen und den sefewidischen Brokaten andrerseits in Beziehung zu setzen, als mit dem sog. Stufengewande der altbabylonischen Götterstatuen; um so mehr als dieses Gewand mehr in seinem Schnitt als in seinem Stoff ein eigentümliches ist.