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0193 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 193 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000244
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TAFEL XXX u. XXXI

Pasargadae, Palastruinen und Pfeiler, und Säule

von einem Palaste

Die Tafeln XXX und XXXI zeigen das Gebäude S, das bedeutendste einer Gruppe von Ruinen, die sehr viel Gemeinsames haben und daher gemeinsam an Hand dieser Tafeln besprochen werden können : es gehört dazu die etwa 400 m nördlicher gelegene einzelne Ante und das 200 m östlicher liegende Gebäude R mit dem Relief. Außer den Obereinstimmungen in der äußeren Erscheinung gehören diese Ruinen besonders deshalb eng zusammen, weil sie alle drei die gleiche Kyros-Inschrift tragen.

Die einzelne Ante ist der einzige Rest eines Gebäudes. Sie ist ein glatter Pfeiler, rechteckigen Grundrisses, von etwa no X 120 cm Breite, aus drei gelben Kalksteinquadern errichtet, die zusammen etwa 55o cm hoch sind. (Stolze, Tafel 134.) Zwei anstoßende Außenseiten waren poliert, die beiden anderen zeigen abwechselnd roh ausgearbeitete Höhlungen, welche einen innigen Verband mit den anschließenden Lehmwänden herstellen sollten. Die ursprüngliche Höhe ist erhalten, wie die Einarbeitungen für das Kastengebälk zeigen. Auf den oberen Block steht die trilingue Inschrift von Pasargadae: „Ich Kyros der König, der Achaemenide."

Diese Ante gleicht völlig den dreien, welche von dem Gebäude S, dem Gegenstande unserer Tafeln, noch aufrecht stehen. Auch die Inschrift ist identisch. Außer diesen drei Anten steht von diesem Gebäude noch eine hohe Säule, das Wahrzeichen der Ebene von Pasargadae, das von weither den Blick auf sich lenkt. Ihr Schaft ist über 12 m hoch, bei dem geringen Durchmesser von 105 bis 110 cm an der Basis. Sie besteht aus drei gelben Kalksteintrommeln, ungleicher Höhe, von ungerillter zylindrischer Form, und ruht auf einer Basis aus schwarzem Kalkstein in Form einer zylindrischen Scheibe von etwa 15o cm Durchmesser. Diese Basis ist mit dem Fundamentsteine, wie es auch in Hamadan vorkommt, aus einem Block gearbeitet, Drei Fundamentsteine, die noch die Spuren von Säulenbasen erkennen lassen, stehen mit ihr in einer Reihe, mit 640 cm Achsenweite. Den der aufrechten Säule nächsten Stein zeigt Tafel XXXI rechts. Von einer zweiten parallelen Reihe in 85o cm Abstand sind nur noch drei solcher Steine erhalten, der vierte ist verschwunden. In der Flucht der ersten Reihe findet sich noch ein vereinzelter Fundamentstein in etwa 1770 cm Achsenentfernung, Abb. 83.

Außer diesen Anten und Säulen sind noch Bruchstücke von Orthostaten aus schwarzem Kalkstein in situ erhalten, bis zu 45 cm Höhe. Sie tragen Reste von Reliefs zur Schau, welche alle nach der Seite der Säulen, also nach innen gekehrt sind. Auch unter den Anten liegen Fundamentblöcke, denen sich andere für verschwundene Orthostaten anreihen. Das ganze Areal des Gebäudes ist noch von Schutt bedeckt, der stellenweise eine Höhe von 100 cm erreicht und unter dem noch die Fundamente, Spuren vom Pflaster, kurz der Grundriß sich erkennen lassen müßten. Der Schutt besteht aus lehmiger Erde und gelben und schwarzen Kalksteinsplittern. Die Umgebung des Gebäudes ist dagegen etwas tiefer und von bestellten, sumpfigen Feldern eingenommen.