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0216 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 216 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000244
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bustàn einen gewaltigen Eindruck gemacht haben, erzählen häufig von ihnen. In seinem Ortslexikon stellt der Geograph Jâgüt (1178-1229) alles zusammen, was ihm über die literarische Erwähnung dieser Skulpturen bekannt geworden ist. Jaqüt kommt darauf bei Erwähnung des Berges von Bisutün (I, 769/770) und später beim Namen Shibdiz zu sprechen. Die Übersetzung dieser Stellen verdanke ich Dr. Eugen Mittwoch.

,,. . . Auf dem Rücken des Berges in der Nähe des Weges ist eine Stelle (77o), die einer Höhle gleicht. Darin ist eine fließende Wasserquelle. Dort ist das Bild eines Tieres, gleichsam das Schönste, was es an Bildern gibt. Man glaubt, daß es das Bild des Tieres des Khosrau ist, welches Shibdiz genannt ist und darüber der Khosrau. Ausführlich erwähnte ich es im Kapitel Shibdiz."

An der zweiten Stelle (III, pag. 250-253.) heißt es:

,,. . . Das andere (Shibdâz oder Shibdiz) ist ein Ort zwischen Hulwän und Qarmisin am Fuße des Berges Bisutün, genannt nach einem Pferde, das dem Khosrau gehörte.

Es sagt Mis'ar b. al Muhalhil: Das Bild Shibdiz ist eine Parasange von der Stadt Qarmisin entfernt. Es ist ein Mann auf einem Pferd, aus Stein, angetan mit einem unzerreißbaren Panzer von Eisen, dessen Panzerhemd sichtbar ist und mit Nägeln (Buckeln) auf dem Panzerhemd. Ohne Zweifel meint, wer es sieht, daß es sich bewegt. Dieses Bild. ist das Bild des Parwiz auf seinem Pferde Shibdiz. Es gibt auf der Erde nicht ein Bild, das ihm gleicht. In der Bogenwölbung, in welcher dieses Bild ist, ist eine Anzahl von Bildern von Männern und Frauen, Fußleuten und Reitern, und vor ihm (wohl — vor dem Pferde) ein Mann, wie einer, der auf seinem Kopfe eine Mütze trägt, und er ist in der Mitte gegürtet. In seiner Hand ist eine Hacke, gleichsam als ob er damit die Erde gräbt. Das Wasser kommt unter seinen Füßen heraus.

Es sagt Ahmad b. Muhammad al-Hamadhâni: Zu den Wundern Qarmisins, und es ist eines der Wunder der Welt [überhaupt], gehört das Bild Shibdiz. Es ist in einem Dorf, genannt Khätàn. Und sein Bildner hieß Qattüs b. Sinimmâr. Sinimmar ist derjenige, der das Khawarnaq') in Kufa baute. Die Ursache seiner [des Tieres] Darstellung in diesem Dorf war, daß es das reinste der Tiere und größte an Wuchs war, dessen Natur am offenkundigsten war, und das am längsten den Galopp vertrug. Der König der Indier hatte es dem König Parwiz geschenkt. Es urinierte nicht und gab keine Exkremente von sich, solange es Sattel und Zaumzeug trug, und schnaubte und schäumte nicht. Der Umfang seines Hufes betrug sechs Spannen. Da traf es sich, daß Shibdiz krank wurde, und seine Beschwerden nahmen zu. Parwiz erfuhr dies und sprach : „Wahrlich, wenn mir jemand seinen [des Tieres] Tod meldet, so werde ich ihn töten." Als nun Shibdiz gestorben war, da fürchtete sein Stallmeister, daß er [der König] ihn nach ihm fragen werde, und daß er dann nicht umhin könnte, ihm seinen Tod zu melden, und daß [der König] ihn dann töten werde. Daher ging er zu seinem [des Königs] Sänger Bahalbadh, im Vergleich zu welchem es weder in den früheren noch in den späteren Zeiten einen gab, der geschickter war im Lautespielen und Singen. Man sagt: Parwiz besaß drei besondere Dinge, die keiner vor ihm besaß, nämlich sein Pferd Shibdiz, seine Sklavin Shirin und seinen Sänger Bahalbadh. Er [der Stallmeister] sprach: „Wisse, daß Shibdiz bereits zugrunde gegangen und gestorben ist, und du weißt, was der König dem angedroht hat, welcher ihm seinen Tod meldet. Darum ersinne mir eine List, und dir gehört so und soviel." Der versprach ihm die List, und als er vor dem König anwesend war, da sang er ihm einen Gesang, in welchem er die Geschichte verbarg [versteckt anbrachte], bis der König begriff und ausrief: „Wehe dir, Shibdiz ist gestorben." Da sagte jener: „Der König sagt es." Darauf antwortete er ihm: „Ah, schön, du bist gerettet und hast einen anderen gerettet." Und er hatte großes Mitleid mit ihm [dem Tiere] und er befahl dem Qattüs ibn Sinimmâr, es darzustellen. Dieser stellte es in der schönsten und vollkommensten Weise dar, so daß man zwischen ihnen beiden beinahe nicht unterscheiden konnte, außer durch das Zirkulieren des Lebensgeistes in ihren Körpern. Der König kam herzu und sah es [das

') Schloß des Nu man in Kufa.