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0246 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 246 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000244
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Die Profile sind reich und vielfältig (Abb. zi2). Das Sockelprofil des ganzen Baues ist ein kräftiges Kymation mit oberer Platte und unterem schmalem Streifen. Das Sockelprofil der Widerlagsmauern ist eine Art attischer Basis von guter Ausführung. Ihr oberes Gesims ist eine hohe, verhältnismäßig wenig ausladende Sima mit hoher oberer Platte

, und schmalen unteren Streifen. Darunter zieht sich ein Flechtband von auffallend schöner, ganz klassischer Arbeit hin. Die Archivolte des Bogens (Abb. xx3) ist ein vollstän-

diges dreiteiliges Gesims. Der Fascien-Architrav ist, wie am    r/

Sockel von Kangawar, durch ein Simaprofil ersetzt. Der Fries ist konvex mit einem Echinoskymation darüber. Das

Kranzgesims besteht aus einem etwas kleineren, mit Hohlkehle

oder in Form des lesbischen Kyma profilierten Geison und einer größeren Sima. Auffällig ist die untere Lösung des

Archivoltenprofils : es wächst nicht aus dem Gesims des Widerlagerpfeilers senkrecht heraus, sondern ist unten wagerecht umgekröpft, und zwar nur so weit, als die Kämpfer-

quadern breit sind; dann schneidet das Profil einfach ab. Die   rw
Höhe der Umkröpfung ist gerade die Stelzung des Hufeisen-

bogens, d. h. die Strecke, um die der Kreisbogen den vollen Halbkreis überschreitet.

Wollte man das Profil der Archivolte mit syrischen oder auch nordwestmesopotamischen Profilen

A,.a,.~it.

c.sims

d.l1aed

Abb. tie. Tag i Girr<i,

Profile.

vergleichen, so käme man frühestens in das

Abb. 113. Taq i Girrä, Archivolte.

zweite nachchristliche Jahrhundert, eher aber noch in das

fünfte. Das ist hier ganz ausgeschlossen. In jener Zeit sahen die Denkmäler so aus wie der Tâq i bustân. Dem widerspricht auch vollständig der megalithe, mörtellose Quaderbau, und auch das schöne Flechtband der Pfeiler. Der Vergleich beruht aber auch auf ganz falschen Voraussetzungen und ist daher unberechtigt. Das starke Hervortreten der Sima- und Kymationformen haben wir schon bei Kangawar als provinziell persisch erkannt. Der konkave Architrav ist im Okzident erst in der mittleren römischen Kaiserzeit, im Orient wohl etwas früher, um die Wende unserer Zeitrechnung, nachzuweisen. Seine früheste Grenze scheint mir noch nicht ganz bestimmt zu sein. Im Vergleich mit Kangawar zeigen die Profile des T. 54 eher einen altertümlicheren Charakter. Altertümliche Charaktere überhaupt sind an dem Monumente in erster Linie die megalithe, mörtellose Quadertechnik, die an keinem arsakidischen und erst recht an keinem sasanidischen Bau vorkommt und allein für sich das Monument noch in seleukidische Zeit rücken würde. Ferner die Stärke des Wider-lagers, welche mit der fortschreitenden Vir-

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