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0263 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 263 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000244
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NACHTRAG ZU KAPITEL II III

Erst nach erteiltem Imprimatur für die Bogen 1-31 sind mir durch Professor F. H. Weißbachs gütige Mitteilung einige neue Tatsachen bekanntgeworden, aus denen sich ziemlich weittragende Folgerungen ergeben. Da eine Änderung im Texte nicht mehr möglich war, so versuche ich in diesem Nachtrag jene Folgerungen auseinanderzusetzen'). Schon im Jahre 1885 hatte M. Dieulafoy auf dem Throne des Dareiosgrabes sieben achaemenidische Inschriften, nämlich Beischriften zu den Thronträgerfiguren, entdeckt, von denen er in einer „Note relative à la découverte sur le tombeau de Darius de sept inscriptions nouvelles" in den „Comptes rendus de l'Académie des Inscriptions et Belles-Lettres" IV. série, t. 13, pag. 231 ss. Mitteilung gemacht hat. Ich hatte es für unwahrscheinlich gehalten, daß eine historisch so wichtige Entdeckung im Laufe von fünfundzwanzig Jahren unveröffentlicht und unbestätigt bleiben könne, und war auf diese Mitteilung Dieulafoys nicht näher eingegangen, weil ich das lange Schweigen für eine Nichtbestätigung hielt. Das war ein Irrtum.

F. H. Weißbach, der mit der Drucklegung einer neuen Ausgabe der Achaemeniden-Inschriften beschäftigt ist, hat durch Thureau-Dangins Vermittlung und M. Dieulafoys liebenswürdiges Entgegenkommen eine Kopie der Abschrift der sieben Inschriften durch M. E. Babin benutzen können, nachdem ihm schon vorher ganz selten schöne und scharfe Photographien, die auf Dr. Reichelts Veranlassung ein russisch-armenischer Photograph in Teheran aufgenommen hatte, zur Verfügung standen. Ich bin Professor Weißbach zu besonderem Danke verpflichtet, daB er außer anderem mir in dieses Material Einblick gewährt hat. Dadurch konnte ich mich von der völligen Sicherheit seiner Lesungen, die er in der „Vorderasiatischen Bibliothek" unter dem Titel „Keilinschriften der Achaemeniden von F. H. Weißbach"2) veröffentlichen wird, selbst überzeugen. Danach sind jetzt die Beischriften der vier ersten Figuren der oberen Reihe und der drei ersten der unteren Reihe bekannt, und es ist kein Zweifel, daß alle 3o Figuren Beischriften besessen haben und sie, soweit diese nicht zerstört sind, noch besitzen3). Die vier ersten Figuren der ersten Reihe sind: P a r s a U v a d j a M ad a Par t h a v a; die ersten drei der zweiten Reihe: Sakä tigrakhaudä'Bäbirush Athurä.

Im Gegensatz zu meiner Annahme. in der ich mich Andreas und anderen anschloß, befinden sich also die Perser unter den dargestellten Völkern, und man wird diese Tatsache nun, nach den Worten des § 4 der Inschrift „Wenn du nun denkst: wie vielfach waren jene Länder, die der König Dareios besaß, so betrachte das Bild derer, die meinen Thron tragen, dann wirst du sie erkennen", als natürlich und notwendig empfinden. Früher betonte man die Worte des § 3 der Inschrift „außer(halb) Persien(s)"

') Auf dieselben Fragen werde ich in einem Aufsatze „Archaeologische Beiträge zur Ethnographie Irans" der in der Klio, Beiträge zur Alten Geschichte, 1910 erscheinen soll, näher eingehen.

') Diesen Inschriften sind die altpersischen Privatsiegel und die babylonische Inschrift des Antiochus I Soter beigegeben Das Buch soll Ostern bis Pfingsten 1910 erscheinen. Die Texte selbst sind für eine Veröffentlichung in den „Abhandlungen der Königl. Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften", 1910 in Aussicht genommen. An dieser Stelle sollen auch Lichtdrucke der neuen Aufnahmen gegeben werden.

') Die Beischriften sitzen auf den Holmen des Thrones unmittelbar über den Köpfen der Thronträger. Auf keiner der früheren Photographien waren sie zu erkennen. Sie sind, wie die der MaCiya, triling. tIber die Lesungen selbst wird Weißbach handeln; ich benutze hier nur die Resultate.

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