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0265 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 265 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000244
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genau mit der des letzten Volkes überein: lange Hosen und pelzverbrämter oder -gefütterter Rock. Dies alles führt recht bestimmt auf ihre geographische Fixierung im Pamirgebirge, angrenzend an die Gandhära und die Hindu, wie es auf der Karte verzeichnet ist. Aber wir müssen nunmehr die Sakä haumavarkä nicht nur als ein „Geschenke" bringendes Klientelvolk, sondern als Angehörige einer tatsächlichen Satrapie betrachten. Wenn also Herodot den - 'cxac (d. h. den il;edertoe) mit Recht die Kc uncoc seiner XV. Satrapie angliedert, so müssen diese, wie sich aus der Heeresliste ebenfalls ergab und wir früher schon angenommen hatten, von den Kaspiern seiner XI. Satrapie am Kaspischen Meere getrennt werden. Der früher betonte Umstand, die Sakä trügen indische Tracht, war ein Irrtum. Nicht diese, sondern die Thatagush tun es, und das ist bei ihren Sitzen in den an Indien grenzenden Teilen Afghanistans wohl möglich. Die Kiu;.neoe. sind nicht neben einem solchen indische Tracht tragenden Volke, sondern in naher Nachbarschaft der Amyrgier zu suchen. Also gewinnt wieder die ältere Verknüpfung dieser Kaspier mit dem Namen Kashmir. Allerdings läßt sich die Angabe des Stephanos, die St a d t Kdo.ireepog aus Herodots drittem Buche zu haben, nicht hierfür ausnutzen. Damit kann sich Stephanos allein auf die Stadt Kaancrrpog in Herodot III 102 beziehen. Das Ethnikon K46.nEepoe kennt Stephanos nur aus den Bassarika des Dionysios von Samos. Nun ist scheinbar Herodots Stadt tiaor4zreog nicht die von Stephanos nach Hekataios zitierte Stadt Iiaonccnveog. Die Möglichkeit ist offen, nicht etwa für Kccu.ncoc Kca;.xtepoc einzusetzen, wohl aber die Namen Kai;xéc-rrpog, KécoX-Eteog und Kashm-ir mit den Kcr,.x-wt der XV. Satrapie Herodots in Verbindung zu bringen, also tatsächlich diese Kûanu,e in Kashmir zu lokalisieren. Da wir nun sicher eine Satrapie, nach unserer Zählung auf pag. 34 die XVIII., nach Herodot XV., mit den Amyrgien und Kaspiern haben, und es nun keinen Grund mehr gibt, die Sakä tigrakhaudä oder 'Dp,`fQxQprikivuoc und die Ilaetx(imeoe nicht zu einer Satrapie zu zählen'), so scheint es mir gegeben, diese beiden Völker, die ja zu der Satrapie Medien unmöglich gehört haben können , dieser Satrapie der Amyrgier und Kaspier zuzufügen; Die XVIII (Her. XV.) Satrapie hätte also die Ilapcxc:veor, 'Up(Fuzopr,ic'yzeoi, '.1,u, pycoe. und Kcu;ncoc (Iccuxz«(oe?) umfaßt. Auf unserer Karte sind diese Völkerschaften als Satrapie zu zählen, dagegen ist die Satrapie » xae xcci K(a;.Xeoe, Sakä im Balüöistan zu streichen. Die Anmerkung i auf pag. 30 s. ist in ihrem Zusammenhange überflüssig geworden. Doch muß ich aussprechen, daß also Thomas' Gleichsetzung der Sakä der Inschriften mit den Haumavarkä richtig ist. Daß schon in achaemenidischer Zeit ein sakisches Volk in der Nähe oder im späteren Sakastäna-Séïstan gesessen habe, dafür geben die persischen Listen und Abbildungen nun keinen unmittelbaren Beleg mehr, die Annahme beruht auf den von Thomas dafür

beigebrachten Gründen. Bezüglich des .1fezpyeor artdfor   des Hellanikos glaube ich aber, man
darf diese Worte nicht zu sehr urgieren. Wenn Herodot die Sakä tigrakhaudä und Haumavarkä nicht zu unterscheiden versteht (VII 64), so kann auch bei Hellanikos eine unklare Vorstellung vorliegen. Ein Teil dieser Völker, die IhQcx(rwot saßen ja in den zur Satrapie gehörigen Ebenen, und das '1,cu pyeor Rzôk)T :'axcôv mag wohl Ferghana bezeichnen. Soviel über die Folgerungen aus den neuen Inschriften für die Satrapieneinteilung.

  • Hier möchte ich einige andere Bemerkungen zufügen. Die Lesung „kar-bal-la-te-au-nu" die ich in Anm. 2, pag. 24 angenommen habe, ist durch eine Photographie gesichert. „Kar-ba-la-te-au-nu" ist nicht möglich. Dies Resultat ergab sich übrigens schon aus der Stelle 824, 14 bei J. N. Straßmaier, Inschriften von Nabonidus, Leipzig 1887-89. Außer den schon angeführten Bemerkungen ist noch Bezold (pag. 71 s.) und Hommel, in dem Grundriß der Geographie und Geschichte des Alten Orients 211, Anm. 6) zu vergleichen; ferner V. Scheil in den Mémoires de la Délégation en Perse IX, pag. 86 und 95; endlich B. Meißner, s. v. in dem Supplement zu den assyrischen Wörterbüchern, Leiden 1898. Das ra-pa-` halte ich jetzt sicher für 3. m. pl. Prt. I 1, nicht von rabû, sondern von rapû, Stamm RP', wie im Namen Hammu-rapi', also „hoch", nicht „groß" sein.

') Im Gegensatz zu der Bemerkung auf pag. 31 unten.