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0269 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 269 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000244
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Dagegen ist ja das Grab der Issakawand jünger. Die Tracht der Relieffigur ist die persischsusische. Also auch in diesem Teile des Zagros, oder dem nördlichsten Ende der Susiana findet sich hier die persisch-susische Tracht. Auch diese Figur ist ein Adorant, die zwei Altäre zeigen, daß der Kult schon der zoroastrische war. Die kleine Figur rechts von den Altären (Abb. 22) könnte ein celebrierender Magier sein. Die Hände sind, ohne Kultobjekte zu halten, einfach erhoben. Entscheidend für die Altersbestimmung ist die altertümliche Haartracht. Sie kommt, wie ich schon oben gezeigt, zuletzt auf dem Relief des Dareios von Bisutün vor. Der rohe Stil ist also nicht sowohl provinziell als altertümlich. Das Relief und mit ihm das Grab, deutlich das jüngste der nordiranischen Gräber, gehört spätestens in Kyros Zeit.

Außer den neuen Inschriften schickte mir Prof. Weißbach auch den kleinen „Catalogue of Casts of Sculptures from Persepolis and the Neighbourhood" von Cecil H. Smith (jetzt Sir Cecil),London, sine dato, aber vom Jahre 18921). Smith hat im Winter 1891-92 13 Abgüsse in Persepolis und Pasargadae gemacht, darunter ist das Thronrelief vom Hundertsäulensaal, die sog. Artaxerxestreppe am Taöara des Dareios, fünf Felder der unteren Zeile des Tributzuges des Xerxes, Garden vom Ostende dieses Tributzuges und der sog. Kyros von Pasargadae vertreten. Natürlich kann sich keine photographische Aufnahme vom Tributzuge mit diesen Abgüssen, die allerdings unvollständig sind, messen. Der Abguß des Thronreliefs vom Hundertsäulensaal ist von der östlichen Laibung der östlichen Tür der Südwand genommen, während sämtliche Zeichnungen und Photographien sonst nur die westlichen Laibungen darstellten. Was ich auf pag. 42 ausgesprochen habe, daß die östlichen Laibungen den Revers, keine Kopie der westlichen Laibungen bilden müßten, ist hier bestätigt. Die 14 Thronträger des Abgusses ergänzen wirklich die 14 Figuren unserer Abb. 10 zu den 28 Figuren der Thronträger vom Relief des Zentralgebäudes. Die erste Figur sind hier die Meder, also Nr. 2 Abb. 9. Im übrigen ist die Ergänzung der beiden ersten Reihen, 1-18 deutlich zu erkennen, nicht so die der dritten Reihe, 20-28 wo vielleicht eine Abweichung vorliegt. Daß diese letzte Reihe so schwer zu bestimmen ist liegt nicht an den 14-figurigen Thronen, sondern an der ungenügenden Photographie des 28-figurigen Thrones. Der Abguß dieses Reliefs, wie der der fünf Felder (6, 9, 12, 15 und i8 unserer Abb. 12) läßt manche Details der Tracht, der Kopfbedeckungen besonders und der Tributgaben erkennen, die sonst nirgends erkannt werden können. Leider sind die Formen schon lange vernichtet und keine Abgüsse dieser Reliefs mehr zu erwerben.

') Ich verdanke ein Exemplar der Güte Sir Cecil's. Es ist zu bedauern, daß kein deutsches Museum diese Abgüsse der wichtigen Monumente besitzt.

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