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0066 Kunstgeschichte der Seidenweberei : vol.1
絹織物の美術史 : vol.1
Kunstgeschichte der Seidenweberei : vol.1 / 66 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000240
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Den Haupt: bestand der Gräber: funde bilden neben rechteckigen Lein: tüchern zur Bedek: kung der Leichen hemdförmige Tuni, ken oder richtiger Stücke von solchen, denn meistens sind nur die verzierten Teile in den Handel gebracht worden.') Die Tunika war im

römischen Reich während des 4. Jahr: hunderts, ungefähr seit der Zeit Diode, tians, nach dem Abi

Abb. 11. Aegyptischc Leinentunika mit gewirkten Besätzen, 7. Jahrh. n. Chr.   kommen der Toga

das hauptsächliche Kleidungsstück geworden. Anfänglich mit kurzen, später mit langen Ärmeln versehen, reichte sie bei den Männern über die Knie, bei den Frauen bis zu den Füßen herab. Der Stoff ist naturfarbiges Leinen, seltener voll gefärbte Baumwolle, die in Ägypten von Alters her angebaut wurde. Seidene Gewänder sind nicht gefunden worden; bloß als Besätze wurden Abschnitte von Seidengeweben verwendet, aber weit seltener, als die gewirkten Zier. stücke. Zur spätrömischen Tracht gehörte auch ein Mantel über der Tunika, der auf der rechten Schulter geschlossen wurde. Ob die rechteckigen Leinenstücke aus den Gräbern nur Leichenhüllen sind oder ob sie auch als Mäntel dienten, bleibt ungewiß.

Auf den ungemusterten Gewändern sind die Verzierungen antiker Auffassung gemäß tektonisch verteilt: Schmale Borten umgeben die Halsöffnung und den Armelabschluß, breitere Streifen ziehen sich von jeder Schulter über Brust und Rücken bis zur Gürtelhöhe herab. (Abb. 11.). Bei den langen Frauentuniken reichen die Schulterbänder über die ganze Länge bis zu den Füßen. Eine ornamentale Einfassung des unteren Randes der Tuniken war nicht regelmäßig vorhanden; wo sie fehlte, wurden zuweilen auf der Vorderseite die Ecken der Gewänder durch Winkelbesätze, die Gammadien, betont, die in gleicher Gestalt auch in den Ecken von Vorhängen und Altardecken angebracht wurden.2)

Zu den streifenförmigen Tunikabesätzen oder Claven traten runde oder viereckige Zierstücke über den Achseln (vgl. Tafel 18) und auch auf der Brust zwischen den Schulter:

enthalten die Werke: Gerspach, Les tapisseries coptes; Riegl, Die ägyptischen Textilfunde im österr. Museum ; Blanchet, Notices sur quelques tissus antiques et du moyen âge; Forrer, Römische und byzantinische Seiden- textilien; Forrer, Die Gräber. und Textilfunde von Achmim.Panopolis; Migeon, Les arts du Tissu; Dreger, Künstlerische Entwicklung der Weberei und Stickerei; Gayet, L'art copte; Cox, Essai de classement des tissus coptes, in der Revue de l'art ancien et moderne, Band 19, 1906 S. 417.

') Vollständige Tuniken in den Museen von Düsseldorf, Trier, South Kensington.

2) Bekannte Beispiele bieten die Mosaiken in Ravenna : In San Apollinare nuovo die Vorhänge des Theoderichpalastes, ferner in San Vitale ein Altarbehang mit Gammadien, abgeb. Errard L'art byzantin III T. 12. Auf solchen kirchlichen Behängen haben sich die Winkelbesätze lang im Gebrauch erhalten; im Liber Ponti, ficalis werden ums Jahr 800 mit Gammadien besetzte Vorhänge oft erwähnt. Ihr Fortleben in der byzanti- nischen Kaisertracht zeigt unter anderem der Reiterstoff aus Mozac Abb. 219.

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