National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF Graphics   Japanese English
0109 Am Tor von Asien : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / Page 109 (Grayscale High Resolution Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000243
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

91

das in Iran zuerst am medischen Grab von Sahna auftritt, als Ahuramazda's Zeichen, vgl. Abb. 4. Doch trifft die Ähnlichkeit nicht diese älteste Gestalt der geflügelten Sonnenscheibe, sondern eine hellenistische, wie sie uns z. B. in Baalbek im großen Vorhof an Friesen von Rundnischen entgegentritt., Abb. 21. Vielleicht ist auch schon das Zierat an Dareios' Krone von himmlisch-göttlicher Bedeutung. Dafür spricht, daß es fast ebenso schon auf der Krone eines babylonischen Kopfes, vorkommt, einem in den Mitteilungen der Deutschen Orient-Gesellschaft 1899 Nr. 3 veröffentlichten Bruchstück, das demnach keinem Königs- sondern einem Götterbilde angehört. /149,

Von ähnlicher Bedeutsamkeit ist ferner das Abb. 22. Splitter der Krone Ahuramazda's Zierat auf den Götter- und Königskronen von vom Grabmal Antiochos' I. von Kommagene,

Antiochos' Grabmal. Abb. 22 gibt einen Splitter   Berlin A 982

von einer Ahuramazda-Krone im Berliner Mu-

seum VA 982. Das Zierat des untern Randes könnte man als geflügelte Sonnenscheiben, beiderseits mit Palmetten besetzt bezeichnen; sehr viel richtiger aber als Folge von Blitzen, die in Anlehnung an jene zieratlichen Motive stilisiert sind. Darüber erscheint gerade der Anfang des Musters, das die hohe Tiara ganz überzog: sechsstrahlige Sterne, also das gestirnte Firmament. So hat alles himmlischen Sinn, und dabei sind die Ähnlichkeiten mit der Krone des babylonischen Kopfes und mit Dareios' offenbar. Auch leuchtet darnach die Beziehung von Khosrii's II. Kronenzier zum alten Sinnbild der geflügelten Sonnenscheibe ein. Alle diese Vorstellungen vermischen sich in ihr.

Außer der Krone und ihren Schärpen trägt Khosrö einen über die Knie herabfallenden Ärmelrock, recht ledern und röhrenhaft gemacht, mit einem Muster wie von fest in einen Ring gefaßten Edelsteinen mit daran hängender, tropfenförmiger Perle. Die Säume dieses und andrer Gewänder sind auch mit doppelten Perlenreihen benäht, so daß hier allerdings an Juwelen, nicht an eine Stoffmusterung zu denken ist. Auch die weiten Hosen, an denen eine lockenähnliche Zeichnung den letzten Rest unter Stoffdarstellung verlornen Faltenwurfs bedeutet, sind mit den gleichen Edelsteinen benäht. Bei genauem Hinsehn entdeckt man auch am Ärmel noch eine Fältelung, als sei er offen, der doch geschlossen ist, ebenso wie an den Ärmeln Ardashir's II. und der beiden Shäpûre. Als Rest des kurzen Mantels, des flatternden Umhangs, den alle älteren Sasaniden tragen, erscheint ein Faltengewirr im Hintergrund unter der rechten Schulter. Außer dem juwelenbestickten Gewand trägt Khosr6 eine wahre Ausstellung von Geschmeiden; eine Anzahl von Perlenketten um den Hals, den riemenförmigen Brustschmuck mit je vier Perlenreihen besetzt, den Gürtel desgleichen, auch das Bandelier für das Schwert und die Schwertscheide mit vier Perlenreihen, regelmäßig unterbrochen durch viereckige Schließen und

12*