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0162 Am Tor von Asien : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / Page 162 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000243
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schafft Khosrô der Letzte sein Denkmal. Da redet nichts mehr von Trug und Recht, von Schuld und Sühne, von Kampf und Sieg. Keine Spur wird sichtbar der schweren Kämpfe, die das Reich und die Welt zerfleischen. Da ist nur Liebe und Glück und Lebensgenuß. Da feiert man ahnungslose Feste mit Jagden und Musik, mit vielen Frauen und Dienerinnen, gekleidet in prächtige Seiden, geschmückt mit köstlichen Edelsteinen und Perlen, als glücklichster König, als Weltherrscher dem die zwölf Juwelen gehören, das schönste Weib, der treueste Diener, der klügste Minister, der tapferste Feldherr, der beste Sänger, das edelste Roß, der weiseste Elefant, die kostbarste Perle, der prächtigste Palast.

Das Werk wird abgebrochen und bleibt unvollendet. Diese Nichtvollendung ist für ewige Zeiten in Fels gebannt, das Menetekel der Zeichen, die aus Arabien kamen, ungesehn, ungehört. So stirbt eine Welt. Eine neue ist geboren. Geburt und Tod ein ewiges Meer. Und ihre Geschichte steht, ein unvergängliches Gleichnis und Bekenntnis, in Fels gehauen, am Tor von Asien.